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Kindergesundheit – Die wichtigsten Fragen kompetent beantwortet

Elternfragen

Kindergesundheit – Die wichtigsten Fragen kompetent beantwortet

Wenns um die Gesundheit der Kleinen geht, möchten wir uns lieber kompetent beraten lassen. Egal ob‘s im Hals kratzt, im Bauch zwickt oder am Kopf juckt, unsere Expertinnen und Experten – von Kinderarzt bis Kräuterpädagogin – haben für jede Elternfrage rund um die Kindergesundheit eine Antwort. Wir haben die häufigsten Fragen gesammelt und für Sie aufbereitet.

Dr.in Harriet Dobrowolsky-Kribus arbeitet als Ärztin für Ganzheitsmedizin und Klassische Homöopathie in Salzburg Stadt.

Tanja Krutzler, BSc ist Hebamme und hat sich u.a. auf K-Taping, Akupunktur und TCM spezialisiert. Sie ist im „GHZ Vital“ in Pinkafeld tätig.

Sandra Laimer, BSc hat die Ausbildung zur Diätologin absolviert und arbeitet mit dem Fokus auf Kinder und Jugendliche am Uniklinikum Salzburg.

DDr. Peter Voitl ist Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde, Notarzt und Kinderkardiologe. Neben seiner Ordination in Wien leitet er u.a. das Ambulatorium für Kinderkardiologie.

Barbara Züger arbeitet als zertifizierte Kräuterpädagogin in ihrer „Kräuterwerklerei“ in Kuchl. Sie ist diplomierte Aromafachberaterin und Grüne-Kosmetik-Pädagogin.

Kindergesundheit: Vom Schniefen & Husten

Wie wappne ich mein Kindergartenkind für die Erkältungssaison und was kann ich gegen Husten bei meinem Kind tun?


Ganzheitsmedizinerin Dr.in Dobrowolsky: Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und regelmäßige Bewegung sind wichtig. Außerdem empfehle ich Vitamin C, Echinacea-Tinktur und individuell dosierte Konstitutionsmittel.
Kinderarzt DDr. Voitl: Infekte sind als Teil der Immunsystemreifung zu akzeptieren.
Kräuterpädagogin Züger: Immunsystemstärkende Kräuter, insbesondere ein Oxymel-Gemisch, können in der Erkältungssaison vorbeugend wirken.

Bei anhaltendem Husten raten die Expertinnen und Experten zu einer fachärztlichen Abklärung. Dr.in Dobrowolsky empfiehlt homöopathische Mittel wie Bryonia, Drosera oder Pulsatilla. Kinderarzt DDr. Voitl warnt vor möglichen Allergien oder Asthma als Ursache. Kräuterpädagogin Züger empfiehlt äußere Anwendungen wie einen Brustbalsam mit Thymian, eine Lärchenpechsalbe und das Inhalieren mit Holunderblüten.
Genauere Informationen zu Husten bei Kindern können Sie hier nachlesen.

Wenn’s im Bauch zwickt und zwackt

Mein Kind hat einen Magen-Darm-Virus. Was tun?

Diätologin Laimer: Ganz wichtig ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Bei Säuglingen reicht dazu weiterhin Stillen bzw. die Gabe von Säuglingsnahrung. Nach dem 1. Lebensjahr beruhigen Tees aus Kamille, Fenchel oder Kümmel den Verdauungstrakt. Isotone Getränke helfen, den Elektrolythaushalt wiederherzustellen. Dazu vermischt man 1 Liter Tee oder Wasser mit 6 Teelöffeln Zucker und 1 Teelöffel Salz. Vom Bakterienstamm Lactobacillus rhamnosus GG, der über Nahrungsergänzungsmittel aufgenommen wird, sagt man, dass er den Infekt verkürzen kann.

Kinderarzt DDr. Voitl: Genug trinken und Extreme in der Ernährung vermeiden.

Kräuterpädagogin Züger: Kamille und Gänseblümchen sind hier die besten Kräuter. Vor allem das Gänseblümchen ist eine sehr milde Kinderheilpflanze. Ein Tee davon kann kleine Wunder wirken. Bei Durchfall sollte man dem Kind gerbstoffreiche Kräuter wie getrocknete Heidelbeeren oder einen Tee aus Brombeerblätter und Gänsefingerkraut geben.

Zusatztipp: Erfahren Sie hier unsere Tipps für die ganze Familie bei Magen-Darm-Grippe.

Mein Säugling leidet so an Bauchweh und Blähungen – wie kann ich ihm helfen?

Hebamme Krutzler: Wichtig ist zu wissen, dass der Magen-Darm-Trakt von Babys nach der Geburt ungefähr drei Monate braucht, um nachzureifen. Bauchmassagen im Uhrzeigersinn mit entblähenden Ölen, warme Kirschkernsäckchen oder auch Tragen können Linderung verschaffen.

Diätologin Laimer: Bei gestillten Babys können entblähende Stoffe aus Anis, Kümmel oder Fenchel über die Muttermilch aufgenommen werden. Bei nicht gestillten Kindern bringt ein Wechsel der Säuglingsnahrung selten Besserung. Die Einnahme bestimmter Bakterien wie des Lactobacillus reuteri in Form von Tropfen kann dem Darm helfen.

Bauchmassage bei Blähungen:
Das Baby liegt auf dem Rücken. Streichen Sie abwechselnd in einer Halbmondbewegung mit einer Hand von der Schulter über den Oberkörper zur Hüfte. Wechseln Sie beide Hände ab und lassen Sie sie sanft über Brust und Bauch gleiten. Massieren Sie dann mit sanften Kreisen im Uhrzeigersinn den Bauch. Überschüssige Luft kann so sanft abgehen.

Hilfe für Haut & Haar

Im Kindergarten gehen Kopfläuse um. Wie können wir uns gegen die Biester schützen?

Kinderarzt DDr. Voitl: Aufgrund des engen Kontakts und der besonderen hygienischen Bedingungen kann man kaum etwas dagegen tun. Eltern sollten ihre Kinder regelmäßig nach Nissen absuchen.

Kräuterpädagogin Züger: Man kann ein Spray aus ätherischen Ölen mischen, das man auf Hauben, Kragen und Schals aufsprüht. Hierfür eignen sich Lavandin, Zypresse, Lavendel, Lemongras, Zitrone, Zeder und Rosengeranie. Wenn man in eine Sprayflasche ca. 80 ml destilliertes Wasser, 10 ml 40% Alkohol und je 3 Tropfen der hochwertigen Öle gibt und die Kleidung damit 1x täglich besprüht, ist die Chance größer, den Läusen zu entgehen.

Mein Baby ist im Windelbereich oft rot: Woran kann das liegen?

Hebamme Krutzler: Wenn Rötungen häufiger auftreten, sollte man sich die Pflegeroutine genauer anschauen. Wird der Windelbereich mit Feuchttüchern gereinigt, würde ich diese weglassen und nur mit Wasser und einem weichen Tuch reinigen. Aus meiner täglichen Arbeit weiß ich, dass es auch vorkommen kann, dass bestimmte Einwegwindeln nicht vertragen werden. Luft am Popo hilft auch oft gut – also das Baby mehrmals täglich ohne Windeln strampeln lassen.

Ist es besser, bei einer kleinen Wunde Luft dran zu lassen oder ein Pflaster draufzukleben?

Kinderarzt DDr. Voitl: Kinder schätzen Pflaster sehr, weil sie meist die Verletzung nicht sehen wollen. Grundsätzlich kommt es auf die Wunde an. Eine Schürfwunde kann offengelassen werden.

Über zu viel – und zu wenig Essen

Nach dem Füttern spuckt mein Kind viel von seinem Brei wieder aus. Woran liegt das?

Hebamme Krutzler: So können sich Unverträglichkeiten zeigen. Aber manchmal essen Kinder auch einfach mehr, als im Magen Platz hat – und dann kommt etwas retour. Ich empfehle, lieber öfters und kleinere Portionen anzubieten.

Meine 4-jährige Tochter isst ausschließlich Wurst und Nudeln. Wie kann ich ihr andere Nahrungsmittel schmackhaft machen?

Diätologin Laimer erklärt, dass es normal ist, wenn Kinder vorübergehend nur bestimmte Lebensmittel bevorzugen. Sie betont jedoch, dass die sogenannte „spezifische sensorische Sättigung“ eintritt, die den Wunsch nach Abwechslung auslöst. Daher ist es wichtig, von Anfang an eine breite Palette von Lebensmitteln anzubieten. Je vielfältiger die Ernährung, desto größer die Chance, dass Kinder neue Geschmacksrichtungen mögen und Abwechslung schätzen.

Bei anhaltend eintöniger Ernährung über mehrere Monate soll man beim Kinderarzt den Vitaminspiegel überprüfen lassen, um sicherzustellen, dass keine Mängel vorliegen. Mehr über Gemüse für Kinder finden Sie hier.

Was wir sonst noch zum Thema Kindergesundheit wissen wollten:

Wird mein Baby verwöhnt, wenn ich es zu viel trage?

Hebamme Krutzler: Im ersten Lebensjahr können Babys gar nicht verwöhnt werden. Hier geht es um die Bindung und das Stillen von Grundbedürfnissen. Daher gilt: Das Baby darf so viel und so lange getragen werden, wie es für Eltern und Kind passt.

Soll mein Baby besser in der Rücken- oder Bauchlage schlafen?

Hebamme Krutzler: Im ersten Babyjahr ist auf jeden Fall die Rückenlage als Schlafposition zu empfehlen – insbesondere im Hinblick auf den plötzlichen Kindstod. Denn so kann das Baby am besten atmen.
In diesem Beitrag erfahren Sie alles über das Schlafen bei Babys und Kindern.

Mein Kind hat panische Angst vor dem Arzt. Wie kann ich ihm helfen?

Ganzheitsmedizinerin Dr.in Dobrowolsky: Eltern können ihre positiven Erfahrungen teilen und erzählen, dass die meisten Untersuchungen schmerzfrei sind und sich der Arzt um die Gesundheit kümmert. Es gibt viele kindgerechte Bücher zum Thema Arztbesuch. Wichtig ist auch eine vertrauensvolle Beziehung zum Arzt. Wenn das Kind merkt, dass dieser einfühlsam und geduldig ist, verringert sich die Angst. Und: Spielsachen oder Bücher helfen, das Kind beim Arztbesuch abzulenken.

Kinderarzt DDr. Voitl: Durch realistische Vorbereitung, damit sich das Kind darauf einstellen kann, was es erwartet. Viele Eltern tun das nicht. Natürlich sind die Kinder dann überfordert, wenn jemand mit einer Nadel daherkommt.

Kräuterpädagogin Züger: Ich schwöre auf ätherische Öle aus Mandarine-Rot, Atlaszeder und Orange. Sie sind Mutmacher, die man vor einem Arztbesuch mit einem Diffuser in der Raumluft verteilt. Oder man tropft davon ein paar Tropfen auf etwas Watte und nimmt eine Riechdose mit zum Arzt.