Wenn eine Frau während der Schwangerschaft erfährt, dass sie Zwillinge bekommt, ist die Freude doppelt so groß (nachdem die werdenden Eltern den Schreck verdaut haben). Und mit dem Doppelglück im wachsenden Bauch kommen die Fragen – denn Zwillinge sind für viele nach wie vor ein Mysterium.

Wie ist das etwa mit der speziellen Verbundenheit, die man ihnen nachsagt? Und liegt die Wahrscheinlichkeit für Zwillinge eigentlich in der Familie? Die Musik, die man während der Schwangerschaft hört, ist als Ursache jedenfalls schon mal ausgeschlossen! Wir haben die Fakten über Zwillinge, um mit geläufigen Mythen aufzuräumen!

5 Fakten über Zwillinge

  1. Sind Zwillinge vererbbar?

    „Zwillinge überspringen immer eine Generation“, heißt es. Und da ist etwas Wahres dran: Gibt es – vor allem auf mütterlicher Seite – bereits Zwillinge in der Familie, ist die Chance für Zwillingsgeburten vier Mal höher. Das gilt aber nur für zweieiige Zwillinge, denn die Anlage zu einem doppelten Eisprung ist vererbbar. Niederländische Forscher konnten zwei Gene identifizieren, die mit dem doppelten Babyglück zusammenhängen. So kann eine Frau mit dieser Veranlagung diese an ihre Töchter weitergeben – und an ihre Söhne, die sie dann wiederum ihren Töchtern vererben. Auf dem zweiten Weg kann die „Zwillingsveranlagung“ eben eine Generation überspringen. Eineiige Zwillinge sind hingegen reiner Zufall.

  2. Gibt es eigentlich immer mehr Zwillinge?

    Das Gefühl trügt nicht: Laut Statistik Austria waren 1975 nur 1,9 Prozent aller Geburten Mehrlingsgeburten, während 2016 der Anteil 3,1 Prozent betrug. Österreich liegt damit ganz in dem Trend, dass in reichen Ländern mehr Zwillinge auf die Welt kommen. Das Plus lässt sich einerseits durch die bessere Fertilitätsmedizin erklären – bei In-Vitro-Befruchtung kommt es häufiger zu Zwillingsschwangerschaften als bei natürlicher Befruchtung. Andererseits werden heute Frauen immer später Mutter als noch vor vierzig Jahren. Bei ihnen ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass zwei Eizellen pro Zyklus heranreifen. Daher steigt vor allem die Geburtenrate zweieiiger Zwillinge, während jene für eineiige relativ konstant bleibt.