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PET-Recycling: Neues Leben für alte Flaschen aus Plastik
Text: Redaktion

Gute Initiative

PET-Recycling: Neues Leben für alte Flaschen aus Plastik

Die Welt produziert immer mehr Plastikmüll. Ziel ist es deshalb, Plastik so gut es geht zu vermeiden. Aber wenn wir schon zu Kunststoff greifen, soll er wiederverwertbar sein. Wie das funktionieren kann, machen recycelbare PET-Flaschen vor.

Die Menge an Plastikmüll steigt rasant an. Laut einer Analyse des Beratungsunternehmen McKinsey erhöht sich der weltweite Kunststoffmüll bis zum Jahr 2030 um bis zu 80 Prozent. Mehr als die Hälfte des Plastikmülls macht Einweg-Plastik aus. Deshalb werden viele solcher Produkte wie zum Beispiel Strohhalme künftig in der EU verboten.

PET: Plastikflaschen-Recycling funktioniert gut

Die Studienautoren legen die Hoffnung deshalb auf das Recycling von Plastik. Sie könnte weltweit auf bis zu 50 Prozent steigen. Ein Bereich, in dem das schon sehr gut funktioniert, ist PET Recycling. Sprich: Das Wiederverwerten von Plastikflaschen. In Österreich werden 75 Prozent der gekauften PET-Flaschen bereits dem Recycling-Kreislauf zugeführt. Das hat einen einfachen Grund: PET-Flaschen bestehen aus einheitlichem Material und können deshalb sehr gut eingeschmolzen und erneut verarbeitet werden. Voraussetzung dafür ist, dass sie getrennt vom restlichen Kunststoff gesammelt werden. Andere Plastikabfälle dürfen auf keinen Fall mit den PET-Flaschen vermischt werden. Denn es gibt sehr viele verschiedene Kunststoffe. Sie werden jeweils bei unterschiedlichen Temperaturen geschmolzen und lassen sich dabei nicht vermengen.

PET-Recycling ist ganz leicht

Für das getrennte Sammeln von PET-Flaschen stehen in Österreich, je nach Bundesland, der Gelbe Sack oder die Gelbe Tonne bereit. Die Plastikflaschen müssen nur flach gedrückt und eingeworfen werden. Ein weiterer Grund für die hohe Recyclingquote: Die Österreicher sind brav, was das Sammeln und Trennen von Abfall angeht. Mehr zum Thema Mülltrennung sehen Sie hier.

PET-Flaschen Recycling: Aus Alt mach Neu

Durch die ausgeklügelte Technik wird im PET to PET Recycling aus alten PET-Flaschen der Rohstoff für neue Plastikflaschen hergestellt. Dazu werden die gesammelten Flaschen farblich sortiert und zu großen Ballen gepresst. Danach werden sie gereinigt, eingeschmolzen und zu Granulat verarbeitet. Das so gewonnene Material wird bei der Herstellung neuer PET-Flaschen beigefügt. Je nach Flaschentyp beträgt der Anteil an recyceltem PET durchschnittlich 30 bis 40 Prozent, manchmal auch viel mehr.

Erste Mineralwasserflasche aus 100 Prozent Recyclingmaterial

Vorreiter in Sachen PET Recycling bei den Getränkeherstellern ist der Mineralwasserabfüller Vöslauer. Aktuell bestehen die Plastikflaschen aus einem Recyclinganteil von rund 60 Prozent. Das ist, was PET-Flaschen betrifft, der höchste Anteil von Recyclingmaterial in Österreich. Als erstes österreichischen Unternehmen hat Vöslauer nun eine PET-Flasche entwickelt, die zu 100 Prozent aus Recyclat besteht: Die kleine (0,5 l) PET-Flasche, gefüllt mit Mineralwasser ohne Kohlensäure.

„Das Thema Recycling beschäftigt uns nicht erst seit gestern, sondern schon seit langer Zeit. Auch als das öffentliche Interesse dafür praktisch noch nicht vorhanden war“, sagt Vöslauer-Geschäftsführerin Birgit Aichinger. Das wird auch künftig so sein: Bis zum Jahr 2025 sollen nach und nach alle Vöslauer-Plastikflaschen auf 100 Prozent Recyclingmaterial umgestellt werden.