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Brot backen mit Sauerteig – einfach und lecker!
Text: Nina Horcher, Harald Wieser

Selber backen

Brot backen mit Sauerteig – einfach und lecker!

Neben dem süßen Bananenbrot ist das Backen mit Sauerteig ebenfalls seit einiger Zeit schon ein Riesentrend. Trotzdem schreckt es viele ab, weil sie fürchten, dass es nur etwas für Backprofis sei.

4 Gründe, warum Sauerteigbrot super ist

Backen mit Sauerteig ist gar nicht so schwer. Das Einzige, was es neben dem fermentierten Teig aus Wasser und Mehl sowie den üblichen Brotzutaten noch braucht, ist eine mittelgroße Portion Zeit. Die Zeit, die der Sauerteig zum Gehen braucht.


1. Der vielseitige Geschmack

Einer der wichtigsten Merkmale von gutem Brot ist das Aroma und die fluffige Struktur. Bereits beim Ansetzen des Sauerteiges entsteht eine Vielzahl an Aromen. Gleichzeitig werden unerwünschte Aromen reduziert. Durch das Backen werden die abgebauten Zucker der Kohlenhydrate karamellisiert, was die Geschmacksaromen verstärkt. Der leicht säuerliche Geschmack entsteht übrigens durch die Essig- und Milchsäuregärung im Sauerteig.


2. Das Brot ist bekömmlicher

Sauerteig und unser Darm haben ganz schön viel gemeinsam: genauer genommen Millionen von Bakterien und Hefepilzen. Diese Kulturen helfen uns nicht nur bei der Verdauung, sie machen das Sauerteigbrot auch schon im Teig leichter bekömmlich. Ohne den Zusatz von Sauerteig werden Roggenbrote bröselig, trocken und schwer verdaulich. Der Sauerteig baut jene Stoffe auf natürlichem Wege ab, die Brot schwer verdaulich machen. Klingt nach einer Win-win-Situation? Ist es auch!


3. Sauerteig macht Brot länger haltbar

Die Säure im Sauerteig verhindert das Entstehen von Brotkrankheiten, die durch hitzeresistente Bakterien verursacht werden, auch die Schimmelentstehung wird reduziert. Bei richtiger Lagerung bleibt das Brot durch die Säurebakterien länger frisch. Expertinnen und Experten empfehlen einen Behälter aus Ton, der Feuchtigkeit aufnimmt und Luft zirkulieren lässt.


4. Roggenvollkornmehl und Sauerteig – eine gesunde Kombination

Roggen ist eine alte Kornsorte und schon seit langem wird Mehl daraus gewonnen. Das Roggenvollkornmehl ist wegen des hohen Schalenanteils reich an Mineralien und Ballaststoffen. Letztere sorgen für eine gute Verdauung, während die Mineralien Knochen, Gehirn und unsere Abwehrkräfte stärken. Roggen und Sauerteig sind deshalb eine gute Kombination, weil der Sauerteig das Roggenmehl bekömmlicher und backfähiger macht. Durch die heutige durchwegs gute Mehlqualität ist das zwar nicht mehr zwingend notwendig, aber dennoch sinnvoll.

Rezept für Brotbackfans: Roggensauerteigbrot

Wer gutes Bauernbrot mag, wird dieses Brot lieben:

Sie brauchen dafür:
  • 10 g Roggensauerteig
  • 645 ml Wasser
  • 1 EL Salz
  • 795 g Roggenvollkornmehl und etwas Mehl zum Arbeiten
  • 1 gusseiserner Topf
  • 1 rundes Gärkörbchen

Und so geht es:
  1. Roggensauerteig mit 45 ml lauwarmem Wasser verrühren, 45 g Mehl zugeben, gut vermengen und in einem Schraubglas mit Deckel bei Zimmertemperatur für 12 Stunden (am besten über Nacht) reifen lassen.
  2. 600 ml warmes Wasser in eine Schüssel gießen, Salz darin auflösen und Roggenvollkornmehl zugeben. Sauerteig auf das Mehl geben und alles von Hand gut mischen, bis ein klebriger, gleichmäßiger Teig entstanden ist. Schüssel mit einem Deckel oder einem großen Plastikbeutel abdecken und bei Zimmertemperatur für 30 Minuten ruhen lassen.
  3. Teig vorsichtig auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche geben und rundwirken. Dafür die Teigseiten im Uhrzeigersinn mit wenig Druck nach innen schlagen, sodass der Teig nicht zu sehr an den Händen klebt. Den Teigling mit Schluss nach unten in ein bemehltes, rundes Gärkörbchen legen. Mit einem großen Gefrierbeutel (alternativ mit einem sauberen Geschirrtuch) abdecken und bei Zimmertemperatur für 2 Stunden reifen lassen. Der Teig sollte sich in dieser Zeit mindestens verdoppeln.
  4. Teig auf ein Stück Backpapier stürzen, sodass der Schluss wieder oben liegt. Mitsamt Backpapier in den heißen gusseisernen Topf heben, Deckel drauflegen und sofort in den vorgeheizten Backofen stellen und bei 250 °C (Ober- und Unterhitze, Umluft nicht empfehlenswert) für 10–15 Minuten backen. Deckel abnehmen, sodass der Wasserdampf entweichen kann. Bei 220 °C weitere 45–50 Minuten backen. Anschließend auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.

Unser Tipp

Ein Sauerteigbrot bestehend nur aus Roggenvollkornmehl, Sauerteig und Salz ist anspruchsvoll in der Zubereitung und nicht immer gelingsicher. Wer sich unsicher ist, ob der eigene Sauerteig kräftig genug ist, kann zusätzlich Hefe einsetzen.