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Wenn Kinder surfen: So schützen wir Eltern sie
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Hassbotschaften und Cyber-Grooming

Wenn Kinder surfen: So schützen wir Eltern sie

Von Hassbotschaften bis Cyber-Grooming: Wenn Sie Ihr Kind nicht schützen, wenn es allein im Internet surft, ist es potenziellen Gefahren ausgesetzt. Dagegen lässt sich etwas tun.

Kinder sind nun mal Digital Natives. Sie sehen uns ständig mit dem Smartphone hantieren und wollen auch eines haben – und irgendwann auch selbst ins Web gehen. Wer sein Kind im Internet gut begleitet, kann es vor Gefahren schützen. Online-Experte Matthias Jax von saferinternet.at gibt unsEltern Erziehungstipps:

7 Gefahren fürs Kind im Internet und wie wir Eltern damit umgehen sollten:

1. Hassbotschaften und beleidigende Inhalte

Problem: Egal, ob es die eigene Person betrifft, Freunde oder ganz allgemein bestimmte Gruppierungen von Menschen, zum Beispiel Flüchtlinge: Hassbotschaften sind im Internet allgegenwärtig. Die Opfer werden dabei beschimpft und verleumdet.

Lösung: „Kinder sind meistens mit direkten Beschimpfungen konfrontiert. Das kann zum Beispiel ein Foto auf Instagram sein, das jemandem nicht gefällt und negativ kommentiert wird. Aber so etwas passiert ja auch offline. Nur bekommt es digital ein größerer Kreis mit als im Pausenhof. Was im Ernstfall hilft: Einfach mal tief durchatmen. Und dann überlegen, wie man darauf reagieren möchte. Es geht darum, gemeinsam einen Lösungsweg zu finden um auch zukünftig in solchen Situationen richtig zu reagieren.“

2. Fake News und Unwahrheiten

Problem: Kinder laufen besonders Gefahr, absichtlich verbreiteten Falschmeldungen im Internet zu glauben und sich beeinflussen zu lassen. Sie erkennen nicht, ob Meldungen frei erfunden oder verfälscht sind. Fake News können sie beängstigen, verunsichern oder Hass schüren.

Lösung: „Erwachsene haben die Aufgabe den Kindern zu vermitteln, kompetent mit Medien umzugehen. Dazu müssen sie aber selbst erst Dinge wissen wie: Wie lassen sich Quellen schnell und sicher überprüfen? Wer ist der Absender einer Botschaft? Passen Bild und Text zusammen? Was steht im Impressum? Ist es nachvollziehbar, warum eine Botschaft so geschrieben worden ist? Gibt es weitere Meinungen zum Thema? Handelt es sich um neue Inhalte oder um alte Botschaften, die nur neu aufgerollt werden?“

3. Versteckte Werbung

Problem: Versteckte Werbung ist ein großes Thema, wenn Kinder im Internet unterwegs sind. Viele Vorbilder, zum Beispiel YouTube- oder Instagram-Stars, werben mittlerweile für Produkte. Das Problem: Für Werbung im Fernsehen oder in Zeitungen gibt es gesetzliche Rahmenbedingungen, die stark überprüft und eingehalten werden. Im Internet bestehen diese Regeln zwar auch, aber sie werden nicht immer eingehalten und Grenzen zu ziehen ist oft schwierig

Lösung: „Eltern sollten ihre Kinder regelmäßig bitten, ihnen ihre Vorbilder im Internet zu zeigen. Welche YouTuber interessieren das Kind? Wie schauen die Postings aus? Wenn dabei bewusst Werbung oder Produktplatzierung als Geschäftsmodell eingesetzt wird, sollte das besprochen werden. Zum Beispiel so: Schau, der tut so, als hätte er dieses Produkt freiwillig gekauft. Aber eigentlich hat er viel Geld dafür bekommen. Weil er will, dass du es auch kaufst.

4. Cyber-Grooming

Problem: Meist sind es männliche Erwachsene, die sich im Internet das Vertrauen von Kindern erschleichen. Ihr Ziel: Sie in der realen Welt treffen, um sie sexuell zu belästigen oder sogar zu missbrauchen. Gefährdet sind besonders jene Kinder, die im „echten“ Leben wenig Unterstützung und Kontakt haben.

Lösung: „Informieren Sie sich, in welchen Sozialen Netzwerken ihr Kind unterwegs ist. Achten Sie auf die richtige Einstellung der Privatsphäre. Besprechen Sie regelmäßig mit ihrem Kind, ob es Chatfunktionen nutzt und mit wem es sich online unterhält. Überlegen Sie sich gemeinsam wie ihr Kind vorgehen soll, wenn es einmal von jemanden unbekannten angeschrieben wird. Lassen Sie Ihr Kind außerdem wissen, dass es jederzeit zu ihnen kommen kann, wenn es in eine unangenehme Situation gerät.“

5. Foren mit gefälschten Inhalten

Problem: Von der Essstörung bis zum Selbstmord: Inhalte, die Kinder und Jugendliche im Internet zu Selbstschädigung animieren, sind weit verbreitet. Egal, ob in Foren, auf Websites oder mittels Hashtags in den Sozialen Medien, die mittlerweile sogar immer wieder gesperrt werden.

Lösung: „Diese Themen haben nur wenig mit den sogenannten neuen digitalen Medien zu tun. Sie sind kein Phänomen des Internets, sondern werden dadurch nur sichtbarer. Wenn ein Kind solche Inhalte konsumiert, sollte das ein Alarmsignal für Eltern sein. In diesem Fall sollte man nicht zurückschrecken, sich professionelle Hilfe zu holen. Eine erste Anlaufstelle dazu kann zum Beispiel „Rat auf Draht“ sein. Sie berät unter der kostenlosen Nummer 147 Jugendliche und deren Bezugspersonen.“

6. Finanzieller Betrug

Problem: Vor allem das Smartphone ist gefährlich, um in die Falle zu gehen. Denn viele Apps sind zwar kostenlos. Um alle Funktionalitäten nutzen zu können, braucht es aber oft einen so genannten In-App-Kauf. Dort erhält man dann zum Beispiel virtuelle Goldstücke für ein Spiel. Die teuren „Dienste“ werden über die Handyrechnung abgerechnet.

Lösung: „Der große Vorteil ist, dass man die meisten Betrugsversuche technisch blockieren kann. So genannte In-App-Käufe lassen sich zum Beispiel bei den Einstellungen direkt im System des Smartphones abschalten. Mehrwertnummern und Web-Billing kann man über den Handyanbieter deaktivieren. Zusätzlich helfen Gespräche, um gemeinsame Regeln aufzustellen, um solchen Online-Fallen vorzubeugen.“

7. Verletzungen des Urheberrechts

Problem: Das betrifft vor allem Fotos, die im Internet veröffentlicht oder weiterverbreitet werden. Jeder Mensch hat das „Recht am eigenen Bild“. Wird es missachtet, kann es teuer werden. Denn Bilder von Personen dürfen nicht veröffentlicht werden, wenn sie die Person dadurch zum Beispiel bloßstellen. Auch Fotos, die andere gemacht haben, dürfen nicht einfach aus dem Internet kopiert und selbst verwendet oder weiterverbreitet werden.

Lösung: „Selbst Erwachsenen sind die möglichen Folgen oft nicht bewusst. Wir empfehlen jedem, grundsätzlich nur mit der Erlaubnis der abgebildeten Person Fotos online zu stellen. Auch die Vorbildwirkung der Eltern ist hier sehr wichtig: Wie häufig, von wem und unter welchen Voraussetzungen posten Sie selbst Fotos? Und natürlich muss den Kindern beigebracht werden, dass sie fremde Bilder nicht einfach herunterladen und weiter veröffentlichen dürfen.“

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