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O du lustige: 7 originelle Weihnachtsbräuche aus Europa
Text: Sandra Steindl

Andere Länder, andere Sitten: Auch an Heiligabend

O du lustige: 7 originelle Weihnachtsbräuche aus Europa

Wenn am Abend die Lichterketten angehen, Punschkessel und Maronibrater ganze Viertel in ein duftendes Treiben verwandeln, dann beginnt wieder die schönste Zeit des Jahres. Und mit ihr die Weihnachtsbräuche, die in Europa sehr speziell ausfallen können …

Weihnachtsbräuche in Europa: So feiern die anderen:

Ach du heiliger Bim-Baum in Kroatien

Der 24. Dezember geht in Kroatien mit einem speziellen Brauch zu Weihnachten einher. Und zwar schlägt der Vater des Hauses gleich am Morgen einen Baumstamm. Je nach Region wird der Baumstamm dann zu verschiedenen Tageszeiten angezündet und manchmal, zum Beispiel in Dalmatien, davor noch mit Wein besprenkelt. Jedenfalls soll er den ganzen 1. Weihnachtsfeiertag lang brennen und der kroatische Heiligabend hat von diesem Baumstamm sogar seinen Namen, nämlich Badnja vecer.

Essen als weihnachtliche „Religion“ in Slowenien & der Slowakei

Bevor die Familie in Slowenien mit dem Weihnachtsessen beginnt, wird eine mit Honig und Nüssen oder eine mit Knoblauch bestrichene Oblate serviert, um gesund zu bleiben. Sobald man mit dem Abendessen fertig ist, wird ein Apfel in zwei Hälften geschnitten, der am Tisch herumgereicht wird. Formen die Apfelkerne im Inneren einen schönen Stern, prophezeit er Glück und Freude. Zeigt sich bei diesem einen der vielen Weihnachtsbräuche ein Kreuz, ist es ein schlechtes Omen für das kommende Jahr.

Hex, hex, und nochmal hex in Ungarn

Ein spezieller ungarischer Weihnachtsbrauch beginnt bereits am 13. Dezember, dem St. Luzien-Tag (Luca-Tag). Zum einen entscheidet ein erstarrtes Bleistück über so manches Schicksal in Liebesangelegenheiten. Und zum anderen muss jeder Mann mit dem Bau des Luca-Stuhls beginnen. Er soll aus sieben Hölzern bestehen, bis zum 24. Dezember fertiggestellt und an Heiligabend zur Christmette mitgenommen werden. Wer sich in der Kirche dann auf den Stuhl stellt, erkennt der Sage nach die Hexen unter den Anwesenden und flüchtet nach Hause, wo der Stuhl verbrannt wird. Um die Hexen an der Verfolgung zu hindern, werden unterwegs Mohnsamen ausgestreut.

Die Zukunft in der Nussschale in Tschechien

Aus leeren Walnussschalen werden in Tschechien am Heiligabend leuchtende kleine Boote, die ihren Kapitänen die Zukunft vorhersagen. Und zwar entzündet jedes Familienmitglied eine Kerze in einer Nussschale und schickt sie über eine Schüssel mit Wasser. Erreicht das Nussschalenboot das andere Ufer, steht dem Kapitän ein langes Leben bevor. Kentert das Schiff, bedeutet es Unglück. Andere Interpretationen dieses Weihnachtsbrauchs besagen, dass der Besitzer der Nussschale, die am weitesten von den anderen wegschwimmt, die Familie verlassen wird.

Baum ohne Geschenke in Bosnien-Herzegowina & Serbien

Eher nicht so lustig dürfte der Heiligabend in Serbien und Bosnien-Herzegowina ausfallen – zumindest, was die Bescherung angeht. Denn Weihnachtsgeschenke finden dort erst an Neujahr ihre Empfänger. Die Silvesternacht wird dank dieses Weihnachtsbrauchs wiederum zum wichtigsten Fest des Jahres. Übrigens: Wissen Sie, wo auf der Welt in der Silvesternacht als erstes „ein gutes neues Jahr“ gewünscht wird?

Die goldene Nuss in Rumänien

Wie in Tschechien hat auch ein Weihnachtsbrauch in Rumänien etwas mit einer Nuss zu tun. Und zwar legen die Frauen am Morgen des 24. Dezember ein Geldstück und eine Walnuss in das Wasser, mit dem sie sich das Gesicht waschen. Das Ziel dieses traditionellen Unterfangens ist es, schön und reich zu werden.