Zahnseide-Sticks für Kinder: 6 Tipps, wie man sie anwendet
Zähneputzen allein reicht nicht aus, um Karies vorzubeugen. Auch nicht bei Kindern und ihren Milchzähnen. Zahnseide-Sticks helfen – und mit unseren Tipps bekommen Sie das hin.
Über eine gewissenhafte Zahnpflege bei Kindern entscheidet längst nicht nur die Wahl der Zahnbürste. „Wer auf den Gebrauch von Zahnseide oder Zahnseide-Sticks verzichtet, erreicht lediglich eine maximale Mundhygiene von 70 Prozent. Die Zahnzwischenräume bleiben weiter anfällig für Karies“, sagt Dr. Reinhard Lukas, Zahnarzt aus Wien.
Warum sind Zahnseide-Sticks bei Kindern wichtig?
Aber die Milchzähne fallen doch ohnehin aus, könnte man sich denken. Ja, das stimmt. Das sollte jedoch keinesfalls ein Grund sein, die Zahnzwischenraumpflege zu vernachlässigen. Im Gegenteil, sagt der Experte: „Je eher Kinder lernen, dass die Anwendung von Zahnseide zur täglichen Routine gehört, desto geübter sind sie beim späteren festen Gebiss.“ Anders als die Zahnbürste erreicht Zahnseide die engen Kontaktstellen zwischen den Zähnen, wo sich Bakterien besonders hartnäckig festsetzen. „Werden diese Bereiche regelmäßig gereinigt, lässt sich ein Großteil der Kariesfälle vorbeugen.“
So funktioniert Zahnseide auch bei Kids
Ab wann sollen Kinder Zahnseide benutzen?
„Ich erlebe immer wieder, dass Eltern unsicher sind, ab welchem Alter sie bei ihren Kindern mit Zahnseide beginnen sollten“, sagt Reinhard Lukas und erklärt: „Einzelne erste Zähnchen, die noch weit auseinander stehen, bedürfen noch keiner Reinigung mittels Zahnseide. Ist das Milchgebiss jedoch ausgebildet und sind enge Kontaktstellen zwischen den Zähnen entstanden, sollte es los gehen.“ In der Regel empfiehlt er eine erste Anwendung von Zahnseide zwischen dem zweiten und vierten Lebensjahr. Erst größere Schulkinder können lernen, Zahnseide selbstständig anzuwenden.
Zahnseide vor oder nach dem Zähneputzen?
Die Anwendung vor dem Putzen hat den Vorteil, dass die Zahncreme nach dem Lösen von Rückständen und Speiseresten tiefer in die Zahnzwischenräume eindringen kann. Wer erst nach dem Putzen zu Zahnseide greift, riskiert, dass Bakterien aus den Zwischenräumen auf die bereits gesäuberten Flächen gelangen. „Ich empfehle daher, erst Zahnseide zu benutzen und dann zu putzen“, sagt Experte Lukas.


Wie geht die Anwendung am besten?
In den ersten Jahren übernehmen Eltern den Umgang mit der Zahnseide. Die Anwendung funktioniert dabei auf dem Sofa am besten. Das Kind legt den Kopf in den elterlichen Schoß und öffnet den Mund. Die Zunge fällt automatisch leicht nach hinten und Eltern haben eine umfängliche Sicht in den Mundraum. Geduldig sein sollten dabei beide Seiten – Eltern und Kinder.
Welche Zahnseide für Kinder?
Der Umgang mit Zahnseide ist für ungeübte Kinderhände recht schwer. Um Kinder – circa ab dem sechsten Lebensjahr – an die Handhabung zu gewöhnen, arbeitet man am besten mit speziellen Zahnseide-Sticks. Hierbei ist der Faden fest in eine Halterung eingespannt und erleichtert so die Anwendung deutlich. Außerdem gibt es die Zahnseide-Sticks in bunten Farben und Formen. Damit macht die Zahnreinigung gleich viel mehr Spaß!
Warum Erklären hilft, Kinder zu motivieren
Nicht nur das Timing ist bei kleinen Zähnchen entscheidend, sondern vor allem die Art und Weise, wie man bei der Zahnzwischenraumpflege vorgeht. Und das funktioniert bei Kindern am besten spielerisch, mit Geduld und ein paar Tricks. Und mit Erklärung, am besten bildlich veranschaulicht: Machen Sie Ihre Hände schmutzig (z.B. mit etwas Blumenerde) und erklären Sie Ihren Kindern, dass dieser Schmutz in Form von Bakterien und Speiseresten auch auf an den Zähnen haftet. Nun pressen Sie die Finger dicht zusammen und waschen die Hände. Siehe da: Zwischen den Fingern wird der Schmutz durch Waschen allein nicht gelöst. Erst eine Zwischenraumreinigung macht die Hände vollständig sauber. Gleiches gilt natürlich auch für Zähne.
Lassen Sie das Kind ausprobieren
Früher oder später müssen Kinder selbstständig mit Zahnseide umgehen können. Je eher sie den Umgang üben, desto besser. Lassen Sie die Kids ruhig ausprobieren. Geschicklichkeit ist Übungssache. Wichtig ist allein, dass Eltern anschließend nochmals eine gewissenhafte Reinigung vornehmen – oder jedenfalls prüfen, wie gründlich die Kleinen bereits vorgegangen sind.