Hitzepickel verstehen und vorbeugen: Eine Dermatologin klärt auf
Gerötete Pusteln, die unangenehm jucken – zu Hitzepickeln kommt es an heißen Tagen, oder wenn man sportlich sehr aktiv ist. Noch häufiger als Erwachsene sind Babys von dieser harmlosen Hautkrankheit betroffen. Eine Expertin weiß, was Hitzepickel sind, und verrät, wie man sie am besten vorbeugt und behandelt.
Die Dermatologin Dr. Xenia Illmer leitet im Salzburger Stadtteil Nonntal eine Hautarzt-Praxis und informiert in diesem Beitrag über Hitzepickel.
Was sind Hitzepickel? Gibt es unterschiedliche Formen?
Hitzepickel, auch als Miliaria bekannt, sind kleine, oft juckende Bläschen, die auf der Haut auftreten. Sie bilden sich, wenn Schweißdrüsen verstopfen. Hier gibt es zwei Arten zu unterscheiden:Miliaria cristallina sind die mildeste Form von Hitzepickeln und entstehen durch Verstopfungen der Schweißdrüseneingänge in der obersten Hautschicht. Sie zeichnen sich durch kleine, klare Bläschen, die mit Flüssigkeit gefüllt sind, aus. Sie führen nicht zu Entzündungen und Rötungen und verschwinden meist innerhalb von Stunden oder Tagen.
Miliaria rubra, die häufigere und tiefere Form der Hitzepickel, treten als kleine rote Knötchen oder Pusteln auf. Außerdem wirkt die Haut rau und entzündet. Sie entstehen durch eine Verstopfung der Schweißdrüsengänge unterhalb der sogenannten Körnerzellschicht. Diese Form der Hitzepickel wird oft durch Juckreiz und ein Kribbeln begleitet und kann bei mildem Verlauf nach wenigen Tagen abklingen, bei schwereren Fällen jedoch mehrere Wochen andauern.
An welchen Stellen treten Hitzepickel auf?
Hitzepickel treten typischerweise an Körperstellen auf, die viele Schweißdrüsen aufweisen, oder wo sich Schweiß und Hitze stauen können. Dazu gehören Achselhöhlen, Dekolleté, Kniekehlen, Armbeugen und Hautfalten. Besonders Babys sind anfällig für Hitzepickel, da ihre Schweißdrüsen noch nicht vollständig entwickelt sind und die Haut empfindlicher auf äußere Reize reagiert. Ähnlich wie bei Erwachsenen entstehen die Pickelchen bei ihnen an warmen und feuchten Stellen, etwa unter den Armen, am Hals und zwischen Hautfalten.
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Hitzepickel/Sonnenallergie – was ist der Unterschied?
Hitzepickel entstehen durch verstopfte Schweißdrüsen bei Schwitzen und Wärmestau. Die Sonnenallergie wird hingegen durch UV-Strahlen ausgelöst. Während Hitzepickel meist als kleine, gerötete Knötchen oder Bläschen auftreten, hat Sonnenallergie vielfältige Erscheinungsformen wie Knötchen, akneähnliche Ausschläge oder Bläschen. Bei Unsicherheiten sollten Sie einen Arzt konsultieren.Wie kann man Hitzepickel vorbeugen?
Tragen Sie Kleidung aus Naturfasern wie Baumwolle oder Leinen und meiden Sie direkte Sonneneinstrahlung. Außerdem ist es wichtig, den Körper trocken zu halten und Schweiß regelmäßig abzuwischen, um Hautporen nicht zu verstopfen.Wie kann man Hitzepickel behandeln, und wie lange dauert es, bis sie abheilen?
Kühlen Sie die Hautstellen mit kalten Kompressen und Cooling Gelen, um Juckreiz und Entzündungen zu lindern. Sanfte Körperpeelings können den verstopften Schweißdrüsen vorbeugen. Verzichten Sie auf ölige Formulierungen und zu fettige Cremen. Obwohl häufig empfohlen, würde ich vom Einsatz von Zinksalben abraten. Sie können die Haut noch weiter verstopfen und austrocknen. Bei tieferliegenden, entzündeten Hitzepickeln oder anhaltendem Juckreiz können Kortisoncremen Linderung verschaffen. Hierfür sollten Sie Ihren Dermatologen oder Ihre Dermatologin aufsuchen.
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