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Baby-Vornamen: Worauf Eltern bei der Wahl achten sollten

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Baby-Vornamen: Worauf Eltern bei der Wahl achten sollten

Lieber modern oder doch eher traditionell? Lieber ausgefallen oder gewöhnlich? Welcher Baby-Vorname es werden soll, ist bei der großen Auswahl gar nicht so einfach. Anders als früher, wo die ganze Verwandtschaft mitzureden hatte, ist die Namensfindung heutzutage vor allem eine Geschmacksfrage der Eltern. Und zugleich eine verantwortungsvolle Aufgabe: Denn unser Name hat mehr Einfluss auf unser Leben, als man annehmen könnte.

Baby-Vorname wählen: Das sagt die Namensforschung

1. Namen sind mit Assoziationen verbunden

Wir kennen es alle: Hören wir einen Namen, machen wir uns unweigerlich sofort ein Bild zu der Person. Woran das liegt? Vielleicht haben wir schon gewisse positive oder negative Erfahrungen mit Personen gemacht, die diesen Namen tragen. Aber es gibt auch kulturelle und gesellschaftliche Einflüsse, die uns Namen mit bestimmten Eigenschaften verknüpfen lassen. Diesen Effekt können sich Eltern bei der Wahl des Baby-Vornamens zunutze machen. Laut einer Untersuchung der TU Chemnitz lassen moderne Vornamen auf ein jüngeres Alter schließen. Und je jünger, umso attraktiver und intelligenter, so die Annahme der Befragten. Dennoch lautet die Empfehlung der Psychologen: Zeitlose Vornamen sind die beste Wahl. Denn welche Namen als modern gelten, hängt stark vom Zeitgeist ab.

Auch auf das Bildungsniveau der Herkunftsfamilie lässt der Vorname Rückschlüsse ziehen. Denn Eltern aus bildungsnahen Schichten geben ihren Kindern tendenziell andere Vornamen als Eltern aus bildungsferneren Schichten. Das hat eine niederländische Langzeitstudie untersucht: Eltern mit geringeren Einkommen und Bildungsabschlüssen wählten eher englische, italienische, spanische und internationale Namen. Eltern mit höheren Einkommen und Bildungsabschlüssen bevorzugten traditionelle niederländische, friesische, nordische und hebräische Namen. Wer also zeigen will, wie gebildet oder wohlhabend er ist (oder gerne wäre), wählt eher einen Baby-Vornamen aus, der mit einem hohen sozioökonomischen Status verbunden wird.

2. Gängige Baby-Vornamen sind beliebter

Jedes Jahr werden sie wieder veröffentlicht und von vielen werdenden Eltern mit Spannung erwartet: Rankings mit den beliebtesten Baby-Vornamen. Für Österreich erhebt die Statistik Austria diese Zahlen. Wie Eltern auf Namenssuche damit umgehen, ist jedoch unterschiedlich: Die einen empfinden die Namensrankings als hilfreiche Orientierung und lassen sich gerne davon inspirieren. Die anderen hingegen wählen bewusst einen Baby-Vornamen aus, der sich erst weit hinten auf der Liste wiederfindet, um ihrem Kind zu viele Namensvetter im Kindergarten und in der Schule zu ersparen.

Welche Vorgehensweise ist nun klüger? Die Namensforschung hat dazu folgende Erkenntnis: Laut einer Studie aus Oldenburg können sich zu ausgefallene Namen negativ auf die Beliebtheit des Kindes und in weiterer Folge auf seinen schulischen Erfolg auswirken. Seltene Namen müssen auch öfter buchstabiert werden.

Übrigens: Wer seinem Kind einen ausgefallenen Namen geben möchte, kann sich direkt beim zuständigen Standesamt erkundigen. Denn nicht alle Vornamen sind in Österreich gesetzlich erlaubt: Bezeichnungen, die nicht als Name gebräuchlich sind oder dem Wohl des Kindes abträglich sind, dürfen nicht vergeben werden (mehr Infos dazu hier).

3. Der Name beeinflusst Lebensentscheidungen

Die Namensforschung hat noch einen weiteren spannenden Effekt erforscht: den „Name Letter Effekt“. Er besagt, dass die meisten Menschen sich selbst gegenüber ein positives Gefühl haben – und das übertragen sie auch auf Dinge und Menschen, die sie als zu sich zugehörig empfinden. Namensvetter finden wir aus diesem Grund meist besonders sympathisch.

Und der Effekt geht sogar darüber hinaus: Der US-amerikanische Sozialpsychologe Brett Pelham durchforstete unzählige Namenskarteien, Berufsverzeichnisse und Melderegister – und kam zu der Erkenntnis, dass der Name oftmals die Richtung bei wichtigen Lebensentscheidungen vorgibt. So werden Georges oder Geoffreys überdurchschnittlich oft Geowissenschafter. Ähnlich ist es bei der Wahl des Ehepartners oder des Wohnorts.

Baby-Vornamen: Rechtliche Vorgaben in Österreich

Wer darf den Vornamen festlegen?

Sind die Eltern verheiratet, entscheiden sie gemeinsam. Können sie sich nicht einigen, verständigt das Standesamt das Pflegschaftsgericht. Sind die Eltern nicht verheiratet, ist in der Regel die Mutter dazu berechtigt, den Vornamen für das Baby anzugeben.

Bis wann muss der Vorname spätestens feststehen?

Üblich ist es, dass der Name schon mit der Anzeige der Geburt beim zuständigen Standesamt angegeben wird. Denn er ist Voraussetzung dafür, dass eine Geburtsurkunde ausgestellt werden kann. Brauchen die Eltern noch länger für ihre Entscheidung, haben sie maximal 40 Tage ab der Geburt Zeit.

Baby-Vorname nachträglich ändern: Ist das möglich?

Grundsätzlich ist das möglich, allerdings ist die Änderung des Vornamens (und auch des Nachnamens) mit einigem Aufwand verbunden. Zudem müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. „Gefällt uns Eltern doch nicht“ ist als Grund nicht ausreichend. Personen, die über 14 Jahre alt sind, müssen den Antrag auf Änderung persönlich stellen. Weitere Informationen gibt es hier.