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Töpfchentraining: 6 Tipps, wie Ihr Kind trocken wird
Text: Maria Kapeller, Silke Roessel

Musst du mal?

Töpfchentraining: 6 Tipps, wie Ihr Kind trocken wird

Bye, bye Windel: Das ist der Traum jeder Eltern, ab einem gewissen Alter ihrer Kinder. Doch wie werden diese sauber und lernen, von allein aufs Klo zu gehen? Wichtig ist vor allem das Vertrauen in Ihr Kind.
Wir alle wollen unsere Kinder achtsam erziehen, wir wollen auf sie und ihre Bedürfnisse eingehen, sie nicht unter Druck setzen, nicht mit ihnen schreien und auch nicht schimpfen. So weit die Theorie – natürlich wissen wir alle, das wir als Eltern nicht unfehlbar sind.

Doch gerade beim Töpfchentraining ist Achtsamkeit besonders wichtig. Und als Eltern die eigenen Bedürfnisse auch einmal zurückzustellen. Okay, alle Eltern wollen, dass ihre Kinder die Windel endlich loswerden: Schließlich wickeln wir im Schnitt unser Kind fast 4500 mal, bevor es endlich bereit fürs Sauberwerden ist.

Wann und wie Ihr Kind am besten trocken wird, ist bei jedem Kind anders. Manche Kinder sind mit 24 Monaten schon so weit oder ein paar Monate früher, um mit dem Aufs-Klo-Gehen zumindest anzufangen. Andere wieder sind in dieser Zeit noch mit anderen Entwicklungsschritten mehr beschäftigt. Und erst mit drei Jahren bereit, die Windel gehen zu lassen. Dann helfen diese Tipps:

Trocken werden: 6 hilfreiche Tipps

1. Vertrauen Sie in die kindliche Neugierde

Das Wichtigste bei der Windelentwöhnung: Glauben Sie an die Kompetenz Ihres Kindes und seine Selbstbestimmung. Jeannine Mik, Trainerin in der Erwachsenenbildung und Autorin des Bestsellers „Mama, nicht schreien!“ schreibt auf ihrem Mama-Blog: „Auf dem Weg zur Windelfreiheit
braucht es Vertrauen in die Neugierde und Begeisterungsfähigkeit unserer kompetenten Kinder.“

Sie ist überzeugt: Eltern sollten das Klogehen nicht erzwingen, nicht trainieren und weder bestrafen noch belohnen, um schneller voranzukommen. „Viel wichtiger ist, dass die Kinder gesehen und ihre Bedürfnisse berücksichtigt werden.“


2. Unterstützen Sie das natürliche Interesse

Eltern können selbst erkennen, wenn es so weit ist, denn das Kind zeigt deutliches Interesse am Töpfchen. Es möchte mit ihnen auf die Toilette gehen, möchte verstehen, was da passiert, und setzt sich vielleicht sogar neugierig ganz von selbst aufs Töpfchen. Wenn es die Toilette bevorzugt, wird es Zeit für einen extra Kinderaufsatz für die Klobrille. Ermuntern Sie das Kind auch dazu, einmal den Spülknopf zu drücken oder fragen Sie, ob Sie Ihr Kind hochheben sollen, um sich auf die Toilette zu setzen.


3. Üben Sie keinen Druck aus

Achtsames Töpfchentraining ohne Druck ist der Schlüssel zum Erfolg. Sobald Mama oder Papa beobachten, dass das Kind aufs Klo gehen möchte, sollten sie das auch anbieten. Das geht am besten spielerisch. So könnten Sie es beim Zähneputzen eine Weile aufs Töpfchen setzen, ihm dort ein Buch zum Ansehen geben oder es bei Ihrem Toilettengang miteinbeziehen. Oder lassen Sie das Lieblingskuscheltier mit aufs Klo nehmen und Ihr Kind spielen, wie dieses Pipi macht.


4. Trocken werden: Kein Lob, keine Strafen

Wichtiger als dass Ihr Kind es rechtzeitig auf Töpfchen oder Toilette schafft, ist Ihre eigene Zurückhaltung beim Trockenwerden Ihres Kindes. Feiern Sie also die Erfolge nicht groß oder belohnen Sie diese - Missgeschicke bestrafen natürlich auch nicht! Noch einmal Jeannine Mik: Wichtig ist, die Kinder zu sehen und ihre Bedürfnisse zu berücksichtigen.


5. Jedem Kind sein eigener Rhythmus

Apropos Bedürfnisse: Achten Sie genau auf die Signale Ihres Kindes. Und nehmen Sie diese ernst. Beispiel: Ihr Dreijähriger war schon auf dem besten Weg, die Windel loszuwerden. Doch dann geht das große Geschäft sprichwörtlich in die Hose. Und Ihr Kind will wieder Windel tragen. Absolut richtig – geben Sie diesem kindlichen Bedürfnis nach! Und versuchen Sie nicht, mit Erwachsenen-Argumenten dagegen anzudiskutieren.


6. Bewahren Sie stets die Ruhe beim Töpfchentraining

Bei manchen klappt das Trockenwerden von einem Tag auf den anderen, manche brauchen wiederum mehr Zeit. Auch hier ist der beste Rat für Eltern: ruhig und gelassen bleiben. Viele Kinder sind zwar tagsüber schon sauber, brauchen aber nachts noch eine Windel. „Bei manchen Kindern funktioniert der hormonell bedingte Weckreiz zur Blasenentleerung noch nicht“, sagt Mariella Gögele, Positive-Birth-Kursleiterin und Stoffwindelberaterin. „Sie wachen also nicht auf, wenn die Blase voll ist.“

Wenn fünf- oder sechsjährige Kinder beim Schlafen immer noch eine Windel tragen, weil sie sonst Bettnässen würden, sei das für ihre Eltern oft ein Problem. „Dabei macht das überhaupt nichts. Jedes gesunde Kind steht eines Nachts auf und geht ganz von allein aufs Klo.“