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Naturnaher Balkon: Vielfalt auf kleinstem Raum
Text: Carolina Forstner

Gärtnern

Naturnaher Balkon: Vielfalt auf kleinstem Raum

Sie möchten Ihren Balkon in ein reich blühendes Kleinod für Vögel, Schmetterlinge und Bienen verwandeln? Mithilfe dieser kleinen Tipps werden Ihre paar Quadratmeter Grün zu einem Zufluchtsort für die heimische Tierwelt. Schließlich kann auch in einer dicht bebauten Innenstadt ein naturnaher Balkon gedeihen.

Das große Blühen

Neben den üblichen Verdächtigen wie Basilikum, Tomaten oder Erdbeeren bringen auch eine Reihe von Wildblumen Farbe auf den Balkon. Statt exotischer Varianten setzen naturbewusste Gärtnerinnen und Gärtner auf heimische Pflanzen. Die ökologischen Vorteile liegen auf der Hand, denn heimische Pflanzen dienen Insekten als Futterplatz, Nistgelegenheit und Winterquartier.
Ein naturnaher Balkon wird beispielsweise gerne mit diesen Wildblumen bepflanzt:
  • Nektarreich für Hummeln und Schmetterlinge: Wiesensalbei, Wiesenmargerite
  • Färberkamille
  • Königskerze
  • Mauerpfeffer
  • Ringelblume
  • Seifenkraut
Weitere Pflanzenarten finden Sie in dieser GLOBAL 2000 Zusammenstellung.

Wichtig: Torffreie Erde verwenden, so werden unsere Moore geschützt.

Kleine Fläche für alle

Ein naturnaher Balkon kann nicht nur als wichtige Nahrungsquelle für alles, was in Stadt und Land so kreucht und fleucht dienen, sondern auch Lebensraum und Wasserquelle für Vögel und Insekten sein. In unserem Beitrag über das Insektenhotel finden Sie alles Wissenswerte über selbst gebaute Nisthilfen für Wildbienen und Marienkäfer. Diese kleinen Insektenhotels können mithilfe einer Aufhängung auch praktisch auf einem sehr kleinen Balkon Platz finden. Zusätzlich könnte Ihr naturfreundlicher Balkon auch mit einer Schale Wasser ausgestattet sein. Im Sommer haben schließlich nicht nur Menschen bei Hitze Durst, auch Vögel freuen sich über eine willkommene Abkühlung. Hierzu können Sie einfach zu einer flachen Schüssel greifen.

Richtig Gießen

Auch wenn Sie sich nach einem Sprung ins kühle Nass sehnen, Ihre Gemüsepflanzen sollten nicht zu häufig gegossen werden. So können die Wurzeln möglichst tief in die Erde vordringen und die Pflanzen werden robuster und hitzebeständiger. Achten Sie beim Gießen auf eine gute Abflussmöglichkeit, ein Feuchtigkeitsstau kann diverse Pflanzenkrankheiten begünstigen.

Wichtig ist aber vor allem, auf den individuellen Wasserbedarf der Pflanzen zu achten und wenn möglich auf Regenwasser statt Leitungswasser zu setzen. Dazu einfach die Gießkanne oder einen anderen Behälter auf den Balkon stellen und beim nächsten Regenguss volllaufen lassen.

Düngen mit Hausmitteln

Synthetische Düngemittel haben auf einem naturnahen Balkon nichts verloren. Wenn Sie gerade keinen Kompost zur Verfügung haben, greifen Sie zum Beispiel zu Kaffeesatz, dem Inhalt eines gebrauchten Teebeutels oder Kochwasser von Gemüse und Kartoffeln.

Überwintern? Geht doch!

Vor der Überwinterung müssen Sie Ihre Pflanzen auf diese Umstellung vorbereiten. Deshalb: Ab Ende August nicht mehr düngen und die Wochen vor der Winterruhe nur mehr sparsam gießen. Ein optimaler Überwinterungsort ist hell und frostfrei und verfügt über ein Fenster. Achtung: Im beheizten Wohnzimmer ist es den meisten Pflanzen zu warm. Pflanzen sollten auch während des Winterschlafs gegossen werden, allerdings nur alle ein bis zwei Wochen, auch hier muss natürlich Staunässe vermieden werden.

Weitere Tipps und Tricks, um Ihren Garten oder Balkon in einen Naturgarten zu verwandeln, finden Sie hier.