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Unverpackt ist in: 7 Wege zum plastikfreien Einkauf
Text: Harald Wieser

Zero-Waste & Co

Unverpackt ist in: 7 Wege zum plastikfreien Einkauf

Wer plastikfrei einkaufen will, kann sofort und ganz einfach starten: ein bisschen Vorbereitung (Sackerl & Co) macht den Weg zum grüneren Leben frei. Dazu noch etwas Know-how über die besten Orte, ein hilfreiches Mindset und schon kann’s losgehen. Hier kommen die besten Tipps:

1. Auf die kleinen Obst-Plastiksackerl verzichten

Warum Plastik verschwenden, wenn es Mehrweg-Lösungen gibt? In fast jedem Supermarkt bekommt man inzwischen Obst- und Gemüse-Netze mit praktischem Zugband, die lose Tomaten, Äpfel oder Mandarinen im Einkaufskorb beisammen halten. Bevorzugen Sie Netze aus reiner Baumwolle, am besten noch aus kontrolliert biologischem Anbau und fairer Herstellung. Die (günstige) Anschaffung lohnt sich, sie sind vielfach wiederverwend- und waschbar. Und nach dem Einkauf? Einfach wieder samt Stoffsackerl in die Handtasche legen, dann ist beim nächsten Einkauf alles griffbereit.


2. Lose Waren bevorzugen

Eingeschweißte Bananen, Tomaten in der Plastikschale – nichts davon ist nötig, sondern aus einem übertriebenen Hygienebedürfnis heraus in die Läden gekommen. Viel sinnvoller: Alles seltsam Verpackte links liegen lassen und nach Möglichkeit zu komplett unverpackten Produkten greifen, gern auch aus biologischem Anbau. Bei Obst und Gemüse lässt sich das gut realisieren – siehe Punkt 1. Übrigens schmecken lose Gurken wesentlich besser als in Plastik eingeschweißte.


3. Zu (Pfand-)Gläsern und Papier greifen

Bei vielen flüssigen Produkten wie Milch, Joghurt oder Pastasauce gibt es die in Gläsern verpackte Variante. Pfandsysteme sind dabei deutlich umweltfreundlicher, denn One-Way-Gläser kann man zwar für diverse Zwecke upcyceln, aber irgendwann hat man genug Exemplare zuhause und entsorgt die guten Stücke im Glascontainer – das Einschmelzen kostet wiederum viel Energie. Papier und Karton sind ebenfalls eine gute Plastik-Alternative: Beeren, Cocktailtomaten u.ä. werden immer öfter in der Pappbox angeboten. Übrigens: Auch Wurst, Fleisch, Fisch, Käse und Brot lässt sich in Wachspapier gewickelt (oder mitgebrachten Boxen) bestens transportieren. Ganz ohne Plastik.

4. Auf den Markt gehen

Kennen Sie den Ort, an dem die meisten losen Waren zum Verkauf angeboten werden? Genau, der Markt. Hier kann man einen Plausch mit den Verkäuferinnen halten, sich die Lebensmittel in Ruhe aussuchen und in das obligatorische Einkaufsaccessoire für den Markt legen – den mitgebrachten Korb natürlich.


5. Für Reisen klug voraus planen

Es ist ganz einfach, Müll auf Reisen zu vermeiden: Richten Sie sich zuhause Essen und Trinken her. Ein einfaches Zero-Waste-Kit hilft dabei: ein leeres Schraubglas fürs Müsli, ein Bienenwachstuch fürs Sandwich, eine Thermosflasche oder -becher für Kaffee oder Tee. Stellen Sie sich kurz die Müllmenge vor, die Sie produzieren würden, wenn Sie diesen Proviant in Plastik verpackt am Bahnhof kaufen würden. Nachhaltigkeits-Profis erkennt man übrigens am innovativen Holzbesteck namens „Spork“, einem Zwitter aus Löffel und Gabel – ist leicht, kann (fast) alles und vermeidet den Griff zum Einmal-Plastikbesteck.


6. Ein Abo für die Gemüsekiste abschließen

Gesund und regional essen, ohne das Haus zu verlassen? Das geht. Mit den Ökokisten vom Biobauernhof lässt sich der nachhaltige Einkauf auch von zuhause aus erledigen. Einfach mal die verschiedenen Anbieter in Ihrer Region durchprobieren und gegebenenfalls ein Abo abschließen. Ungeliebte Gemüse kann man jede Woche online aussortieren, Wunschkandidaten dazuordern. Gut zu wissen: Der Lieferservice verschlingt viel weniger Benzin als die individuellen Einkaufsfahrten und alles kommt in nachhaltigen Mehrweg-Boxen – der Plastikmülleimer bleibt also leer.


7. Plastikfrei denken

Plastikfreies Leben beginnt im Kopf. Wer erstmal den Blick dafür entwickelt, wird kritischer. Und macht sich klar, dass jedes Stück Plastik, das er oder sie benutzt, am Ende irgendwo in der Natur landet. Sinnvoll recycelt wird nur das Allerwenigste. Und plötzlich drängen sich Fragen auf: Brauche ich das Plastiksackerl wirklich? Kann ich das auch in Papier statt in Folie gewickelt haben? Was kann ich im Unverpackt-Laden kaufen? Wer sich solche Fragen stellt, ist definitiv auf dem plastikfreien Weg. Denn eigentlich geht es um einen einfachen Paradigmenwechsel. Einmal begonnen, werden Sie Ihre Wahrnehmung für dieses Thema immer weiter entwickeln – und dem Planeten mit Vergnügen helfen. Mehr dazu gibt‘s im Artikel über das Vermeiden von Plastikmüll im Alltag.