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Der Frühlingssonne entgegen: Profi-Tipps für die Fahrrad-Reparatur

Ab aufs Rad!

Der Frühlingssonne entgegen: Profi-Tipps für die Fahrrad-Reparatur

Was brauche ich alles, um mein Bike frühlingsfit zu bekommen? Und woran erkenne ich, dass meine Bremsen durch sind? Das sind nur zwei der wichtigsten Fragen rund um das Thema Fahrrad-Reparatur. Damit Sie dieses Jahr pünktlich und ohne böse Überraschungen der Sonne entgegen radeln können, verraten erfahrene Reparatur-Profis aus Wien, wie’s gemacht wird.

Was sagen die Zahlen?

Im Frühling und Sommer 2023 haben sich 39 Prozent aller Österreicherinnen und Österreicher mehrmals pro Woche auf ihr Rad geschwungen – so die Ergebnisse des Intersport Bikereports 2023. Der belegte aber auch, dass jede und jeder dritte Fahrradbegeisterte nicht in der Lage ist, eigenständig kleinere Rad-Reparaturen vorzunehmen. Dabei ist tatsächlich vieles machbar! Damit das Bike an dem ersten sonnigen Frühlingstag auch sicher startklar ist, haben wir uns Tipps von „velo peaches“ geholt – einem Fahrradwerkstatt-Kollektiv aus Wien.

Vier Profi-Tipps für die Fahrrad-Reparatur

1. Tipp für die Fahrrad-Reparatur: Setup und Reinigung

Bevor aufgepumpt und geschraubt werden kann, muss das Bike erstmal gründlich gereinigt werden. Nur so lässt sich erkennen, wo etwas zu tun ist. „Wichtig sind besonders die Kette, die Schaltung und der Umwerfer, also das vordere Gegenstück zur Schaltung. Für diese drei Bereiche gibt es spezielle Reiniger. Für den Rest, wie Rahmen, Gabel, Cockpit etc., reicht Wasser mit etwas Spülmittel“, erklärt Mischa Ehrne vom „velo peaches“-Team – und auch, was es alles an Werkzeug und Equipment braucht:
„Gut ist es, einen Satz Inbus- und Maulschlüssel, einen Reifenheber, Kettenreiniger und Kettenöl sowie ein Feinöl zuhause zu haben. Und natürlich ein Tuch zum Reinigen.“ Tipp: Mittlerweile gibt es eine feine Auswahl an biologisch abbaubaren Kettenölen und Reinigungsmitteln. Damit braucht es nur noch einen geeigneten Putz- und Reparaturplatz (z. B. Garage, Hinterhof oder an der Straße) – schon kann’s losgehen!

2. Tipp für die Fahrrad-Reparatur: Reifen und Felgen

Zunächst ein Bestandscheck: „Immer erst die Reifen aufpumpen – so lassen sich mögliche Risse und Beschädigungen erkennen. Wie viel bar oder psi benötigt werden, ist auf dem Mantel, der Seitenwand des Reifens, nachzulesen. Ist der Reifen bereits porös, sollte er getauscht werden“, weiß Ehrne aus jahrelanger Schraub-Erfahrung. Und ergänzt, dass es auch Dinge gibt, die sich als Laiin oder Laie nicht oder nur schwer selbst beheben lassen – beispielsweise, wenn das Rad eiert, sich eine sogenannte „Acht“ bildet. Denn dann ist die Felge defekt. „In so einem Fall benötigt man Spezialwerkzeug und Zentrierständer. Also nix wie ab in die nächste Fahrradwerkstatt“.

3. Tipp für die Fahrrad-Reparatur: Bremsen und Licht

Gerade für die Bremsen sollte man sich ausreichend Zeit nehmen. „Um herauszufinden, wie gut die
Bremsen noch in Schuss sind, werden beide gleichzeitig im Stehen gedrückt und das Fahrrad dabei nach vorn geschoben. Ist ein Widerstand spürbar, sind die Bremsen in Ordnung. Ist man sich unsicher, ob wirklich alles so ist, wie es sein soll, empfehlen wir einen Bremsencheck in einer Werkstatt“, rät Reparatur-Profi Ehrne. Außerdem wichtig: eine funktionierende Lichtanlage. Darum sollte vor jeder Biketour überprüft werden, ob beide Lichter leuchten. Wenn mal eine Glühbirne oder Halogenlampe durch ist, lässt sich die glücklicherweise auch ohne großes Wissen oder Können recht einfach tauschen. Hilfreiche Tutorials dazu finden sich z. B. auf YouTube.

4. Tipp für die Fahrrad-Reparatur: Kette und Gangschaltung

Jetzt noch ein Blick auf die Kette. Auch hier hat Mischa Ehrne eine Empfehlung: „Kettenöl wird immer
an der Innenseite aufgetragen, weil der Schmier-Effekt hier am meisten benötigt wird. Außerdem ist es wichtig, überschüssiges Öl mit einem Stofftuch wegzuwischen. Wenn das nicht gemacht wird, kann sich
Schmutz ansammeln, der die Kette verklebt“. Eine neue Kette muss nur dann her, wenn die alte abgefahren ist oder stark rostet. Bei mäßigem Rost hilft das Einlegen in heißes Seifenwasser (15 bis 20 Minuten) oder milde Zitronensäure. Übrigens: Unter normalen Bedingungen hält eine Fahrradkette etwa 2.000 Kilometer. Zum Schluss der Schalt-Test: Lassen sich sämtliche Gänge problemlos durchschalten? Perfekt, dann ist alles in Ordnung! Im Falle einer defekten Gangschaltung ist allerdings Fachwissen gefragt – und das bekommt man nur in einer Werkstatt. Wenn alles geputzt und gerichtet ist, Reflektoren und Klingel vorhanden sind und der Sattel richtig eingestellt ist, kann endlich in die Pedale getreten werden – der Frühlingssonne entgegen …