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Wohnung kühlen – das geht auch ohne Klimaanlage
Text: Paula Rausch

Grüner wohnen

Wohnung kühlen – das geht auch ohne Klimaanlage

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie wir die Wohnung kühlen können – aber viele davon sind teuer und umweltschädlich. Wir haben schnelle und günstige (DIY-)Lösungen für Sie.
Der Sommer kann kommen – mit diesen Tricks können wir heuer nicht nur ohne Klimaanlage die Wohnung kühlen, sondern auch uns selbst. So hat Hitze keine Chance.


Wohnung kühlen durch effizientes Fenstermanagement

Durch die Fenster gelangt die meiste Hitze in die Wohnung. Mit dem passenden Sonnenschutz und Lüftplan können sie aber sogar dazu beitragen, Hitze vorzubeugen. Diese Punkte sollten Sie beachten.


1. Lüften mit System

Beim Thema Lüften scheiden sich die Geister, aber einfach bloß dann die Fenster zu öffnen, wenn man die Hitze nicht mehr aushält, ist keine effiziente Lösung. Damit Sie Ihre Wohnung kühlen, sollte dann gelüftet werden, wenn es draußen nicht ganz so heiß ist und tatsächlich kühle Luft in den Wohnraum gelangen kann. Das ist für gewöhnlich abends, nachts und in den frühen Morgenstunden.
Wenn Sie eine Wohnung mit gegenüberliegenden Fenstern haben und somit ein Durchzug möglich ist, kann es aber durchaus helfen, den ganzen Tag über zu lüften. Wenn in Ihrem Wohnbereich kein Luftzug zustande kommt, öffnen Sie – falls vorhanden – bevorzugt die Fenster, die zum Garten oder Hof gerichtet sind. Dort ist die Luft meist kühler als straßenseitig.


2. Portable Jalousien

Es gibt zahlreiche Produkte, welche die Sonne von unseren Wohnräumen fernhalten und so unsere Wohnung kühlen: Sonnensegel, Plissees, Markisen und Jalousien sind nur einige davon. Der große Nachteil: viele davon sind permanent und dürfen in Mietwohnungen nicht angebracht werden. In diesem Fall lieber zu Klemmplissees in hellen Farbtönen greifen. Diese werden in den Fensterrahmen eingespannt und können ganz einfach wieder spurlos entfernt werden. Und das beste: Wenn die Größe der Plissees auch in die Fenster der nächsten Wohnung passen, können diese sogar mit übersiedelt werden und Sie müssen nichts Neues anschaffen.

Fake it till you make it

Wohnung kühlen im Sommer ohne Klimaanlage: Wenn es in der Wohnung unerträglich heiß ist, und nichts mehr zu helfen scheint, muss man sich manchmal selbst austricksen. Es gibt verschiedenste Möglichkeiten, seinem Gehirn einen Streich zu spielen und ihm weiszumachen, es sei ein paar Grad kühler im Raum.


1. Minimalistische Einrichtung

Im Winter mögen wir es kuschelig. Dabei ziehen wir uns nicht nur wärmer an, sondern gestalten auch unsere Wohnung heimeliger. Da kann sich schon einiges ansammeln: Eine Kuscheldecke hier, eine Dekoration dort. Als Vorbereitung für den Sommer sollte man einmal ordentlich aussortieren und alle überflüssigen Gegenstände aus der Wohnung verbannen. Wohnung kühlen im Sommer ist so viel einfacher, denn minimalistisch gehaltene Räume wirken automatisch kühler.


2. Coole Wände

Wohnung kühlen einmal anders: Die Wandfarbe kann beeinflussen, wie geborgen wir uns in einem Raum fühlen und wie warm uns das Raumklima erscheint. Jedes halbe Jahr die Wände neu zu streichen, macht wenig Sinn und ist nicht nachhaltig. Es gibt einige Möglichkeiten, wie man dieses Phänomen dennoch nutzen kann: Zum Beispiel im Sommer ein großes Poster in kühlen Blau- und Grüntönen aufhängen, oder ein türkises Tuch, das an wogende Meereswellen erinnert.


3. Wohnung kühlen mit Pflanzengrün

Zimmerpflanzen haben gleich einen doppelten Kühleffekt: Zum einen den tatsächlichen, indem sie Kohlendioxid in Sauerstoff umwandeln und ihr Gießwasser an die Luft abgeben. Zum anderen einen psychologischen, weil die Farbe Grün eine entspannende Wirkung hat und Räume in einem kühleren Licht erstrahlen lässt.


Sich selbst abkühlen

Wohnung kühlen ist aussichtslos? Die Raumtemperatur natürlich zu senken, kann schon etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen. An heißen Tagen ist es daher ratsam, den Fokus nicht nur auf das Raumklima, sondern auch auf sich selbst zu richten.


1. Schwamm drüber

Kühlakkus sind praktisch, aber mitunter umweltschädlich. Ihre Füllung ist oftmals mit Polyacryl-Gel, Frostschutzmittel und Konservierungsstoffen versehen. Das macht eine umweltschonende Entsorgung schwierig. Wie gut, dass wir uns selbst eine DIY-Kühlbatterie basteln können: Dafür machen wir einen Naturschwamm nass und legen ihn, in einem Gefrierbeutel, ins Eisfach. Bereits nach wenigen Stunden kann er verwendet werden. Es empfiehlt sich, besonders die Handgelenke damit zu kühlen. Und das beste: Sobald das Eis langsam geschmolzen ist, kann der Schwamm ganz einfach wiederverwendet werden.


2. Abwarten und Tee trinken

In der ärgsten Hitze auch noch Tee trinken? Ja, Eistee vielleicht, aber bestimmt nichts Warmes … oder doch? Diesen Trick können wir uns von südlichen Ländern abschauen: In der Türkei beispielsweise ist es Usus, auch bei Temperaturen jenseits der 30 Grad warmen Tee zu genießen. Aber wieso sollte uns das beim Abkühlen helfen? Der Körper muss Nahrung und Flüssigkeit, die ihm zugeführt wird, stets auf Körpertemperatur bringen. – Bei kalten Getränken muss folglich mehr Energie aufgebracht werden als bei warmen. Außerdem erweitern sich durch die Aufnahme warmer Getränke die Blutgefäße, wodurch die Flüssigkeit effizienter vom Blut aufgenommen wird. Die Wärme bringt uns leicht zum Schwitzen, was die Haut wiederum abkühlt.


3. Lauwarme Dusche

Ein ähnliches Prinzip gilt auch für die Dusche. So verlockend es auch klingen mag, sich an Hochsommertagen eiskalt abzuduschen – als Abkühlung ist das leider nicht geeignet. Das kalte Wasser signalisiert dem Körper, dass er sich aufwärmen muss und in Folge wird uns noch wärmer. Besser ist es daher, auf lauwarmes Wasser zu setzen.


3. Auf kühlen Sohlen

Wer im Homeoffice oder bei Haushaltstätigkeiten ins Schwitzen gerät, kann dem mit kühlenden Gel-Einlagen entgegenwirken. Dafür die Gelsohlen kurz in den Kühlschrank legen und dann in die Hausschuhe – im Sommer am besten offene tragen. Sie werden eine sofortige Erleichterung spüren. Ähnlich wie bei den Handgelenken liegen die Blutgefäße an den Füßen dicht unter der Haut und das vorbeifließende Blut kann rasch gekühlt werden.


Gut zu wissen

Wohnung kühlen mit Klimaanlagen und Ventilatoren verbraucht viel Strom und ist nicht umweltfreundlich. Falls Sie bereits einen Ventilator besitzen, sollte dieser nur effizient eingesetzt werden. Im Gegensatz zu Klimaanlagen sind Ventilatoren nicht darauf ausgelegt, den Raum zu kühlen. Ventilatoren verteilen nur die Luft im Raum, der Luftzug sorgt dann für unsere Abkühlung. Es ist daher sinnlos und nicht umweltfreundlich, einen Ventilator in einem Raum laufen zu lassen, in dem sich niemand befindet.