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Was darf ich in der Schwangerschaft essen?
Text: Christina Omlor

Endlich Klarheit

Was darf ich in der Schwangerschaft essen?

Sushi, Salami, Käse und Steak und am besten alles zugleich: Mitunter plagen kuriose Gelüste uns Frauen in der Schwangerschaft. Gleichzeitig sollen wir auf eine Vielzahl von Lebensmitteln verzichten. Was darf ich als Schwangere nun essen und was besser nicht?

Da sitzen Sie mit Freunden im Lieblingslokal, möchten die freudige Nachricht über die bevorstehende Ankunft des neuen Erdenbürgers feiern – und vergessen die Freude fast, weil Sie über der Speisekarte brüten … Was davon darf ich als Schwangere noch essen? Worauf muss ich jetzt verzichten? Sich im Go- und No-Go-Ernährungsdschungel während der Schwangerschaft zurechtzufinden, ist nicht leicht. Schließlich isst das Baby ja mit. Aber keine Sorge: Sobald das Zwutschgerl da ist, wird es anders – zumindest wenn es um sein Essen geht. Da kann es nämlich sein, dass Ihr Baby beim Beikoststart entscheidet: Es will keinen Brei, sondern Trendsetter sein und Led-Weaning probieren – also gleich essen wie die Großen.

Und bis dahin halten sich werdende Mütter am besten an ein paar einfache Grundregeln. (Um Übelkeit in der Schwangerschaft entgegenzuwirken, helfen übrigens diese Tipps.)

Was Sie in der Schwangerschaft nicht essen (und trinken) dürfen

Alkohol

Alkohol kann schon in den kleinsten Mengen Einfluss auf die Entwicklung von Gehirn und Nerven des Ungeborenen nehmen. Darum sollte auf Alkohol komplett verzichtet werden! Achten Sie darauf, dass auch in einigen Lebensmitteln Alkohol enthalten sein kann. Lassen Sie auch diese weg.

Rohe, ungekochte Lebensmittel

Dazu gehören Milchprodukte, die auf Rohmilch basieren, Käserinden, halbgegarte Eier und unvollständig gegartes oder geräuchertes Fleisch, Fisch und rohes Gemüse. Hierbei geht es nicht um einzelne Lebensmittelgruppen, sondern die Gefahr der Keim- und Schadstoffbelastung. Meeresfrüchte können beispielsweise mit Listeriose oder Quecksilber verunreinigt sein, Steak und Gemüse tragen manchmal Toxoplasmose oder Salmonellen in sich. Verzichten Sie vorsorglich auch auf Fleischsalate und rohe Würste.

Abgepackte Salate und Sandwiches

So gut sie auch schmecken und so praktisch sie auch sein mögen: Abgepackte Salate und Sandwiches sind tabu. Ihre Keimbelastung ist besonders hoch, da die bereits zubereiteten Rohstoffe und Schnittkanten viel Platz für die Entwicklung von Keimen lassen. Werdende Mütter sollten sich ihre Salate und Sandwiches deshalb besser selber frisch zubereiten.

Brot und Backwaren

Verzichten Sie vorsichtshalber auf alle Backwaren, in denen Rohmilch enthalten ist. So traurig es ist, für neun Monate heißt es: „Cremekrapfen, adieu!“ Apropos Creme: Schlagobers lieber nur dann verzehren, wenn es wirklich frisch ist.

Andere Getränke

Grundsätzlich gibt es – neben Alkohol – nur wenige Getränke, die für Schwangere eher ungeeignet sind. Zu dieser kleinen Gruppe gehören lediglich all jene alkoholfreien Getränke, die die Tagesmenge an Koffein von 300 Milligramm überschreiten, oder unerhitzte Säfte von Saftständen.

Was darf ich als Schwangere überhaupt noch essen?

Bei den ganzen Verboten ist es natürlich schwierig herauszufinden, was Sie in der Schwangerschaft noch essen dürfen. Vor allem, wenn Wurst, Fleisch und Fisch bislang Teil der ausgewogenen Ernährung waren.

Milchprodukte sind sicher, wenn sie aus „pasteurisierter Milch“ hergestellt wurden oder das Siegel „pasteurisiert“ tragen. Dann wurde die Milch so stark erhitzt, dass mögliche Keime abgetötet wurden. Das betrifft auch Schnitt- und Hartkäse. Verpackter Feta oder industriell hergestellter Hüttenkäse sind ebenfalls kein Problem.

Fleisch ist dann unproblematisch, wenn es durchgegart wurde. Darunter fallen Brühwürste genauso wie Kochschinken. Das gleiche gilt übrigens auch für Meeresfrüchte und Fisch. Sind diese gegart, etwa Lachs oder Forelle oder als Konserve, dürfen Sie diese in den Speiseplan einbauen.

Gemüse und Obst sollte sicherheitshalber auch gut erhitzt (über 70 Grad) gewaschen oder geschält werden. Wer Obst und Gemüse lieber als Smoothie zu sich nimmt, kann auch beruhigt sein. Industriell hergestellt sind sie auch für Schwangere absolut kein Problem.

Getränke: Absolut bedenkenlos zu trinken sind Leistungswasser und Mineralwasser sowie ungesüßte Früchtetees und Milch aus Pflanzenprodukten. Was chininhaltige Getränke wie Bitterlemon und Tonic Water betrifft, ist sich die Forschung noch uneinig. Kleinere Mengen dürften kein Problem darstellen, erst ab etwa einem Liter täglich kann es Auswirkungen auf das Ungeborene haben. Bei Kaffee lauten die derzeit gültigen Empfehlungen, nicht mehr als bis zu drei Tassen Kaffee täglich zu trinken. Ob eine größere Menge an Koffein wirklich zu untergewichtigen Kindern führt – und welche Menge – lässt sich durch vorliegende Studien derzeit nicht sicher beantworten.