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Alles Deo! Eine Dermatologin erklärt, worauf es ankommt
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Pflegewissen

Alles Deo! Eine Dermatologin erklärt, worauf es ankommt

Wir alle tun es: schwitzen. Manche mehr, manche weniger. Bei den einen riecht man kaum etwas bis gar nichts, während sich andere mit starken Gerüchen unter den Armen herumplagen müssen. Was da hilft? Deo. Und das Fachwissen einer Dermatologin. ACTIVE BEAUTY im Gespräch mit Dr. Xenia Illmer.
Dr. Xenia Illmer ist Dermatologin in Salzburg mit Schwerpunkt auf Haut- und Geschlechtskrankheiten.

Frau Dr. Illmer: Wie genau funktioniert Schwitzen?

Schweiß wird in den Schweißdrüsen produziert. Da gibt es zum einen die ekkrinen Schweißdrüsen – die sind vor allem für die Temperaturregulation des Körpers zuständig. Sie produzieren wässrigen Schweiß und kommen fast überall auf der Haut vor. Besonders zahlreich findet man sie auf den Handtellern und an den Fußsohlen. Die ekkrinen Schweißdrüsen sind ab der Geburt da und das ganze Leben lang aktiv.
Zum anderen gibt es die apokrinen Schweißdrüsen, die erst mit der Pubertät und mit den Hormonen aktiv werden und den Eigengeruch eines Menschen prägen. Sie befinden sich im Gehörgang, in den Achselhöhlen, um den Nabel, im Bereich der Intimzone und um die Brustwarzen herum. Die apokrinen Schweißdrüsen sind hormongesteuert und ihre Funktionsweise basiert darauf, Duftstoffe zu generieren und wieder abzusondern.

Wie und warum entstehen dabei Gerüche?

Allen Körperarealen liegen diese beiden Schweißdrüsen zugrunde, die durch Körpertemperatur, Bewegung, Stress, Krankheit oder Hormone aktiviert werden und Schweiß produzieren. Mit dem Schweiß aus den ekkrinen Schweißdrüsen sondern wir Giftstoffe ab, die man riecht – wie z.B. Alkohol oder Knoblauch. Die apokrinen Drüsen beinhalten unsere hormongesteuerten Duftstoffe, die durch Oberflächenbakterien verändert werden und für diesen typischen Schweißgeruch sorgen, der von Mensch zu Mensch variiert und demnach unterschiedlich riecht.

Und welche Rolle spielt hier die Hautflora?

Eine unglaublich wichtige! Unsere Hautflora bleibt nicht immer gleich, da an unterschiedlichen Stellen des Körpers unterschiedliche Bakterien vorzufinden sind – das konnte erst in den letzten fünf Jahren so richtig untermauert werden. Man hat aber nicht nur als Individuum eine ganz bestimmte Hautflora – sie verändert sich auch mit Krankheit, Stress, Ernährungsveränderungen, in bestimmten Lebenssituationen, während der Menstruation oder den Wechseljahren. Darum ist ein Deo natürlich auch anders wirksam, je nachdem, ob man gesund oder krank ist bzw. welche hormonellen Veränderungen gerade in unserem Körper stattfinden, da es die unterschiedlichsten Gerüche binden soll. Mit jeder körperlichen oder hormonellen Veränderung verändert sich somit auch der individuelle Geruch. Die Hautflora ist in diesem Zusammenhang deshalb so wichtig, weil sie den Schweiß zersetzt. Die Bakterien nehmen den Schweiß quasi als Futter, ernähren sich von ihm und bilden so Gerüche. Bakterien sind also essenziell für den Schweißgeruch.

Worin liegt der Unterschied zwischen Deodorant und Antitranspirant?

Deo liegt auf der Haut auf und bindet die Gerüche, die durch Bakterien produziert werden. Statt herkömmlichem Deo kann man auch zu ätherischen Ölen, Salbei oder Zitrone greifen.

Ein Antitranspirant ist dagegen meist mit Aluminiumsalzen oder chemischen Synthetika versehen, die die Schweißproduktion reduzieren sollen. Es gibt mittlerweile aber auch zahlreiche Deos, die antitranspirierend wirken – in unseren Breiten ist das fast schon Standard.

Apropos Wirkstoffe: Worauf kommt es an? Aluminium hat ja nicht gerade den besten Ruf …

Aluminiumsalze sind über die vergangenen Jahre sehr in Verruf geraten. Ich habe mich viel mit dem Thema beschäftigt und weiß darum auch, dass es keine einzige wissenschaftlich durchgeführte und anerkannte Studie gibt, die besagt, dass Aluminium relevant in den Kreislauf eintritt und dort irgendwelche Schäden verursacht. Aluminium ist ein sehr gutes Antitranspirant und, soweit wir Dermatologinnen und Dermatologen wissen, nicht schädigend für den Körper. Darum kann ich es in Antitranspirantien nur empfehlen. Nicht nur, weil es wirklich gut wirkt, sondern auch weil alle Warnungen, die in diesem Zusammenhang ausgesprochen wurden, widerlegt werden konnten. Wer für ein besseres Rundum-Gefühl lieber zu aluminiumfreien Deos greift, sollte das selbstverständlich tun!

Vermeiden sollte man allerdings die folgenden Wirkstoffe:
  • Parabene, da sie das hormonelle Gleichgewicht stören können.
  • Triclosan, das die Haut und die Augen reizen kann.
  • Talkum, ein Mineralpulver, das sich schädigend auf das Atmungssystem auswirken kann.
  • Alkohol, der die Haut stark austrocknen kann.

Können Bio-Deos ebenso gut wirken?

Das Tolle an natürlichen Deos ist, dass sie keinerlei synthetisch hergestellte Duftstoffe beinhalten und hauptsächlich aus ätherischen Ölen oder Kräutern hergestellt werden, die dazu da sind, Gerüche zu binden oder sie zu überdecken. Damit kann also eigentlich jedes Lavendel-Öl als Bio-Deo deklariert werden, weil es den Zweck erfüllt, Gerüche zu überdecken.
Bio-Deos sind, was ihre Wirkung angeht, wahrscheinlich ein bisschen schwächer. Und auch sie können unter Umständen, wie jedes herkömmliche Deo auch, Kontaktallergien auslösen.

Was kann man noch tun, um weniger zu schwitzen?

Die Geruchsbildung ist im Allgemeinen natürlich auch davon abhängig, was man dem Körper zuführt. Um das Schwitzen zu reduzieren, ist es auf jeden Fall hilfreich, möglichst auf synthetische Kleidung zu verzichten, sich gesund und ausgewogen zu ernähren, sich ausreichend zu bewegen und zu pflegen. Denn all diese Faktoren stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit der Schweißproduktion.

Wann und wie wird Deo aufgetragen?

Duschen, abtrocknen, Deo auf die trockene Haut auftragen – fertig! Wichtig ist, dass Deo wirklich immer ganz trocknen kann. Bei einem feuchten Deo, wie z.B. einem Spray, ist die Einwirkzeit generell etwas länger als z.B. bei einer Deo-Creme. Am besten ist es, die Achselhaare zu rasieren, da sich so weniger Bakterien und Gerüche entwickeln können. Um Rasurbrand zu vermeiden, empfiehlt es sich, vor der Rasur Rasierschaum oder Rasiergel aufzutragen.
Erfahren Sie in diesem Artikel alles über Haarentfernung im Intimbereich.

Worin unterscheiden sich Roll-on, Spray, Stick und Creme?

Gerade bei empfindlicher Haut oder Menschen, die grundsätzlich stark schwitzen, empfehle ich die Verwendung eines Deo-Sticks oder einer Deo-Creme. Deo-Cremes sind besonders sanft und schonend für die Haut. Auf feuchter Haut wenig wirksam sind Roll-ons oder Sprays, da diese Produkte verdünnt werden und somit quasi „wegschwimmen“ und sofort verschwunden sind, sobald man schwitzt.
Grundsätzlich ist aber die Wahl des Deos, wie so vieles im Leben auch, eine reine Typ-Sache. Am besten, man probiert sich so lange durch, bis man ein Lieblingsprodukt gefunden hat, mit dem man sich wohl und sicher fühlt!

Und welche Alternativen gibt es, wenn man generell kein Deo verträgt?

Auch hier ist es ein Durchprobieren. Was in diesem Zusammenhang natürlich sinnvoll ist, ist tägliches Waschen, möglichst stressfrei zu leben (aber das wünschen wir uns ja sowieso alle, oder nicht?) und gute Materialien auf der Haut zu tragen wie Baumwolle oder Viskose, keine synthetischen Stoffe. In vielen Fällen kann es außerdem hilfreich sein, auf stark riechende Lebensmittel wie Knoblauch zu verzichten, denn die enthalten Schwefelverbindungen, die mit dem Atem und dem Schweiß ausgeschieden werden und unangenehme Gerüche verursachen können.

Verträgt man wirklich gar kein Deo, gibt es noch die Möglichkeit, auf spezielle Deos für empfindliche Haut zu setzen, die man im Drogeriemarkt oder in der Apotheke bekommt. DIE ultimative Lösung gibt es hier aber leider nicht.

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