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Nahrungsergänzungsmittel mit Kollagen – Bringt das was?
Text: Theresa Haidinger, Margit Hiebl

Beauty-Boost

Nahrungsergänzungsmittel mit Kollagen – Bringt das was?

Kollagen und Hyaluron zum Einnehmen sind gerade en vogue. Einfacher, heißt es, könne man Haut, Gewebe und Gelenke nicht stärken. Aber reicht nicht auch einfach gesunde Ernährung? Wir haben mit einer Ernährungsberaterin gesprochen.

Der Trendinhaltsstoff Kollagen – Was kann er?

Wenn es um straffe Haut geht, dann gilt Kollagen schon lange als die Zauberformel – die man inzwischen nicht nur in Cremeform auf die Haut auftragen, sondern als Beauty-Drinks, -Pillen oder „Glow Coffee“ auch innerlich anwenden kann. Das Strukturprotein sorgt im Körper für Stabilität und Festigkeit und macht schätzungsweise ein Drittel der gesamten Proteinmasse des menschlichen Körpers aus: Es steckt in Sehnen, Bändern, Knochen, Knorpeln und vor allem der Haut.

Welche Arten von Kollagen gibt es?

Die Gewebezellen stellen unterschiedliche, passgenaue Formen von Kollagen her. Die Haut etwa besteht überwiegend aus Kollagen Typ I, Knorpel enthält Kollagen Typ II. Mit zunehmendem Alter nimmt die Fähigkeit des Körpers, Kollagen zu produzieren, aber ab. Dadurch kann das Gewebe weniger Wasser binden, die Haut wird schlaffer und faltiger.

Was bringt die Einnahme von Kollagen?

Die wichtigste Frage bei allen Nahrungsergänzungsmitteln stellt sich auch bei Kollagenprodukten: Kommt es da an, wo es hin soll? Die Münchner Diplom-Ökotropholin und Ernährungsberaterin Sabine Häberlein sieht das eher kritisch: „Angeblich sollen die Nahrungsergänzungsmittel mit Kollagen die Hautalterung aufhalten oder sogar rückgängig machen. Es gibt jedoch keine aussagekräftigen wissenschaftlichen Beweise für diese Wirkung.”

Nahrungsmittelergänzungen kombinieren?

Häufig kommen Kollagen-Präparate nicht pur daher, sondern werden mit anderen Stoffen wie Hyaluronsäure, Elastin oder Vitamin C kombiniert, um die Haut angeblich noch straffer und glatter zu machen. Auch hier ist die Ernährungswissenschaftlerin skeptisch: „Für Kombinationen gibt es keine aussagekräftigen Belege. Deshalb dürfen die Hersteller nach der Health Claims-Verordnung auch nicht mit gesundheitsbezogenen Aussagen werben.”

Das sind natürliche Kollagen-Quellen

„Lebensmittel enthalten ausreichend Kollagen beziehungsweise seine Bestandteile in natürlicher Form. Eine Aufnahme über Nahrungsmittelergänzung ist deshalb nicht nötig”, findet Häberlein. Die Auswahl an wohlschmeckenden, natürlichen Kollagenquellen ist riesig – da sollte für jeden Geschmack und jede Ernährungsform etwas dabei sein.
Eine ausgewogene Ernährung mit folgenden Lebensmitteln sorgt für den natürlichen Kollagen-Boost:
  • Fleisch und tierische Produkte: Rindfleisch, Lachs, Knochenbrühe, Gelatine, Käse
  • Gemüse: Sojabohnen (und Tofu), Erbsen, Paprika, Petersilie, Brokkoli und Pilze
  • Getreide, Nüsse und Körner: Haferflocken, Kürbiskerne, Reis, Erdnüsse, Weizenkeime, Linsen und Reis