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Embodiment: Körper heilt Seele
Text: Annalina Jegg

5 einfache Übungen

Embodiment: Körper heilt Seele

Wir alle sind mal genervt, schlecht drauf oder lustlos. Das ist auch völlig okay. Wenn es Sie aber selbst nervt, hilft dagegen: Embodiment.
Die richtige Körperhaltung lernen manche früh, etwa im Ballettunterricht, andere leider nie. Dabei ist die richtige Haltung enorm wichtig: Sie hilft, keine Rückenschmerzen zu bekommen und ist generell gut für unser körperliche Wohlbefinden. Aber: Wir können auch unser seelisches Wohlbefinden damit steigern. Und zwar über Embodiment.


Was ist Embodiment?

Der Körper sei der Spiegel der Seele, heißt es. Wir können also anhand der Körperhaltung und Mimik eines anderen ablesen, wie es der Person geht. Besonders bei Menschen, die wir sehr gut kennen, gelingt das: Wenn die beste Freundin die Schultern hängen lässt, wissen wir: Sie ist gerade traurig.

Was aber, wenn das gar nicht stimmt? Vielleicht ist sie traurig, weil sie die Schultern hängen lässt! Studien zeigen: Nicht nur der Körper spiegelt die Seele, sondern auch die Seele spiegelt den Körper. Embodiment, auf Deutsch so viel wie „Verkörperung“ nennen das Fachleute. Daraus folgt: Wir können unseren Körper ganz gezielt dafür einsetzen, unser seelisches Wohlbefinden zu steigern.


Wie Embodiment wirkt

Ein Experiment aus dem Jahr 1988 zeigte: Wer mit einem Bleistift zwischen den Zähnen zum Lächeln gezwungen wird, ist tatsächlich fröhlicher gestimmt. Studien zeigten außerdem: Halten wir etwas Warmes in der Hand, sind wir freundlicher zu anderen. Und: Wir erinnern uns leichter an Positives, wenn wir aufrecht sitzen und lächeln. Wir haben Stimmungen also in der Hand.

Durch Embodiment unsere Haltung zu verbessern, kommt also nicht nur dem Körper zugute: Wer anfängt, seine Körperhaltung und Mimik achtsam wahrzunehmen und bewusst zu verändern, ist öfter fröhlich, entspannt und spürt sich und seinen Körper mehr. Wenn wir unsere Stimmung über unsere Körperhaltung beeinflussen, lernen wir etwa in Stresssituationen, gefasster zu sein.

Embodiment: 5 einfache Übungen

Seinen Körper bewusst wahrnehmen, Bewegungsmuster durchbrechen, eine Einheit von Körper und Seele herstellen, darum geht es auch bei der Feldenkrais-Methode. Auch wenn die Wirkung der Feldenkrais-Methode bisher wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden konnte, eignen sich einige Feldenkrais-Übungen möglicherweise auch für Embodiment-Training, zum Beispiel diese hier:


1. Feldenkrais-Übung: Arme verschränken

Um Ihren Körper besser spüren zu lernen, müssen Sie sich ganz auf ihn einlassen. Dafür ist es auch notwendig mit Gewohnheiten zu brechen. Verschränken Sie Ihre Arme. Welcher Arm liegt oben? Vermutlich der, der immer oben liegt. Darum verschränken Sie Ihre Arme jetzt nochmal – und legen den anderen Arm nach oben. Spüren Sie nach, wie sich das anfühlt. Übungen wie diese helfen Ihnen, Gewohnheiten aufzuspüren und sie bewusst zu beeinflussen.


2. Genüsslich strecken

Egal, ob Sie gerade sitzen, liegen oder stehen: Machen Sie sich lang und breit und strecken Sie Ihre Gliedmaßen ganz weit aus. Dadurch leiten Ihre Nervenbahnen an Ihr Gehirn die Botschaft: Ich bin da, ich bin selbstbewusst. Das gibt Ihnen im Nu einen Kraftschub und ein positives Lebensgefühl.

3. Die Geheimwaffe der Positivisten: Lachen
Wir alle wissen, dass wir viiieeel öfter lachen sollten. Denn: Wer viel lacht, lebt glücklicher und gesünder. Lachen lässt unseren Körper Glückshormone produzieren, die wie ein natürliches Antidepressivum wirken. Es gibt sogar Lachseminare und Lachyoga, wo Sie lernen zu lachen, auch wenn Ihnen gerade gar nicht danach zumute ist. Darum: Versuchen Sie es! Lachen Sie einfach drauf los, und wenn es Ihnen peinlich ist, lachen Sie darüber, wie peinlich Ihnen das gerade ist.


4. Schultern kreisen

Ihre Schultern lieben Bewegung. Die Schultergelenke sind Kugelgelenke und wollen gerne in alle möglichen Richtungen gedreht werden. Die beste Schulterübung also: Schultern kreisen. Egal, ob Sie die Arme dabei herunterhängen lassen oder weit ausholen und sie über den Kopf schwingen. Hauptsache, Bewegung - das bringt Leichtigkeit und Schwung in Ihre Stimmung!


5. Kopf hoch, Brust raus

Strecken Sie Ihre Wirbelsäule, Schultern nach hinten, Brust raus, Gesäß einziehen und Kopf hoch, dabei das Kinn leicht anheben. Diese Übung hilft besonders, wenn sich gerade schlechte Laune anbahnt. Denn: Ihre sinnliche Wahrnehmung weitet sich, wenn Sie den Kopf recken. Außerdem nehmen Sie durch die rausgestreckte Brust besser Sauerstoff auf. Beides wirkt positiv auf das Gehirn und Ihre Laune.