Gesunde Milchzähne: Tipps vom Zahnarzt
Sie sind ein besonderer Einfall der Natur: Milchzähne. Kinder verlieren sie nach ein paar Jahren wieder – doch als Platzhalter für das bleibende Gebiss erfüllen sie eine wichtige Funktion. Daher ist es wichtig, die kleinen Beißerchen gut zu putzen und zu pflegen. Die Herausforderung dabei: Sie sind viel anfälliger für Karies & Co. Denn der Zahnschmelz ist viel dünner und die Milchzähne stehen viel enger beieinander. Wir haben mit zwei Experten gesprochen und alle Antworten, worauf Eltern bei der Zahnpflege achten sollen…
Inhaltsverzeichnis
- Milchzähne richtig Pflegen: Drei Tipps von Zahnarzt Dr. Stefan Fickl
- Tipp 1: Die richtige Zahnpasta für Milchzähne – Karies vorbeugen mit Fluorid
- Tipp 2: Milchzähne putzen – gründlich und mit ausreichend Druck
- Tipp 3: Milchzähne sollten einmal jährlich zur Zahnarzt-Kontrolle
- Die wichtigsten Antworten auf häufige Fragen zu Milchzähnen
- Kann ein wackliger Milchzahn wieder fest werden?
- Wann muss ein Milchzahn gezogen werden?
- Kann ein abgebrochener Milchzahn repariert werden?
- Kann man einen ausgeschlagenen Milchzahn wieder einsetzen?
- Wird ein grauer Milchzahn wieder weiß?
- In welcher Reihenfolge fallen Milchzähne aus?
- Diese Produkte für gesunde Milchzähnen gibt es bei dm
Milchzähne richtig Pflegen: Drei Tipps von Zahnarzt Dr. Stefan Fickl
In seinem Buch „Auf den Zahn gefühlt“ gibt Zahnarzt Dr. Stefan Fickl Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um die Zahngesundheit. Hier sind seine drei wichtigsten Tipps für Milchzähne:Tipp 1: Die richtige Zahnpasta für Milchzähne – Karies vorbeugen mit Fluorid
Noch immer kursiert das Gerücht, dass Fluorid in der Zahnpasta schädlich für die Gesundheit sei. Viele Eltern stellen sich daher die Frage: Ist eine fluoridfreie Zahncreme für Milchzähne nicht doch sicherer? Die Sorge ist unbegründet, beruhigt Dr. Stefan Fickl, Zahnarzt und Professor an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und Autor des Buchs „Auf den Zahn gefühlt“ (Kiepenheuer & Witsch): „Fluorid ist einer der weltweit am besten untersuchten Stoffe. Manche Länder setzen Fluorid sogar ihrem Trinkwasser zu.“ Es hemmt die Entstehung von Karies äußerst wirksam. Um sich mit Fluorid zu schaden, müsste man schon sehr große Mengen davon aufnehmen – das betont auch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) auf ihrer Website. Ein Erwachsener müsste beispielsweise zwei bis drei Zahnpastatuben essen. Wie überall gilt also auch bei Fluorid: Die Dosis macht das Gift. Selbst wenn Kinder das Ausspucken der Zahnpasta noch nicht beherrschen, ist das nicht weiter schlimm. „Man geht davon aus, dass insbesondere bei den Kinderzahnpasten ca. 20 bis 40 Prozent der Zahnpasta verschluckt werden. Das ist unbedenklich, wenn nicht noch zusätzlich Fluorid-Tabletten gegeben werden“, erklärt der Experte. Fluorid in Tablettenform ist allerdings nicht notwendig. Früher war dies eine durchaus gängige Praxis, noch bevor die ersten Milchzähne durchbrachen. Der Gedanke dahinter: So wird der Zahnschmelz bereits vorsorglich gestärkt, während im Kiefer der Zahn gebildet wird. „Heute weiß man, dass der lokale Effekt, z.B. durch die fluoridierte Zahnpasta beim Zähneputzen, sehr viel wichtiger ist“, so Dr. Fickl. Er empfiehlt daher, unbedingt eine fluoridhaltige Kinderzahnpasta zu verwenden.Insbesondere bei Kreidezähnen ist Fluorid das Mittel der Wahl. Bei Kreidezähnen handelt es sich um Verkalkungsstörungen, die hauptsächlich bei den bleibenden Zähnen auftreten. Sie können aber auch schon früher vorkommen. „Im Milchgebiss sind meist die hinteren Backenzähne betroffen. Es sieht dann manchmal so aus, als ob noch ein bisschen Schokolade oder Essensreste am Zahn hängen geblieben sind. Auch ist der Zahn beim Zähneputzen häufig sehr empfindlich“, erklärt Dr. Fickl. Sein Tipp: zweimal am Tag mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta (1000 ppm) gründlich putzen. Zudem können Eltern mit ihrem Zahnarzt sprechen, ob eine Behandlung mit einem hochdosierten Fluoridlack sinnvoll ist.
Tipp 2: Milchzähne putzen – gründlich und mit ausreichend Druck
Die perfekte Zahnputztechnik für Milchzähne – wie geht die überhaupt? Über diese Frage müssen sich Eltern zum Glück nicht den Kopf zerbrechen. „Es ist einfach nur wichtig, dass Sie keine Zahnflächen vergessen“, sagt der Experte. Zweimal täglich sollten die Milchzähne geputzt werden. Und bis zum Schulalter übernehmen idealerweise die Eltern einmal am Tag die gründliche Zahnpflege bei ihrem Kind. Was er in seiner Zahnarztpraxis häufig beobachtet: Während Erwachsene ihre eigenen Zähne mit zu viel Vehemenz schrubben, ist die Herangehensweise bei Kinderzähnen meist zu zaghaft: „Wir haben Angst, unseren Kleinen wehzutun, und streicheln die Zähne mit der Zahnbürste nur.“ Die Milchzähne ruhig mit etwas mehr Druck als gewohnt putzen und bei den eigenen Zähnen den Druck etwas reduzieren, lautet also sein Tipp an Eltern.
Wie das Zähneputzen mit Kindern problemlos klappt, lesen Sie hier.
Tipp 3: Milchzähne sollten einmal jährlich zur Zahnarzt-Kontrolle
Viele Eltern bekommen schon schwitzige Hände, wenn sie an den allerersten Zahnarztbesuch mit ihrem Kind denken. Wann und wie oft ist die Kontrolle durch den Profi angesagt? Verläuft der Durchbruch der Milchzähne unauffällig, kann damit gewartet werden, bis das Milchgebiss vollständig ist. „Danach sollte eine kurze, jährliche Kontrolle völlig ausreichend sein“, so der Experte. Denn um bei den Milchzähnen Karies zu vermeiden, sind vor allem drei Dinge viel entscheidender: eine fluoridhaltige Zahnpasta verwenden, zweimal täglich Zähneputzen – und auf zuckerarme Ernährung achten. „Den allergrößten Effekt auf die Mundgesundheit Ihres Kindes erreichen Sie, wenn Sie einfach auf zuckerhaltige Getränke (fast komplett) verzichten“, empfiehlt Dr. Fickl.Die wichtigsten Antworten auf häufige Fragen zu Milchzähnen
Egal ob der Milchzahn gelockert, ein Stück abgebrochen oder der Zahn verschoben ist: Im Interview mit ACTIVE BEAUTY erklärt Dr. Dinah Fräßle-Fuchs von den Zahnärztinnen für Kinder, was bei einem Milchzahn-Unfall zu tun ist.Kann ein wackliger Milchzahn wieder fest werden?
In den meisten Fällen, wenn die Lockerung nicht sehr stark ist, wird nur ein Röntgenbild angefertigt und abgewartet, da sich der Zahn oftmals von selbst wieder festigt. Wichtig dabei ist, um den Heilungsprozess nicht zu stören, dass die Nahrung klein geschnitten wird, damit das Kind nichts abbeißen muss. Homöopathische Mittel können den Heilungsverlauf des Milchzahns unterstützen.Wann muss ein Milchzahn gezogen werden?
Bei extrem stark gelockerten Milchzähnen und der Gefahr der Aspiration (Einatmen in die Lunge) hilft meistens nur die Extraktion (Herauslösen) des Milchzahnes.Kann ein abgebrochener Milchzahn repariert werden?
Wenn ein Zahn abgebrochen ist, hängt die Wahl der Therapie immer von der Größe des Bruchstücks ab. Bei ganz kleinen Absplitterungen wird meistens nichts behandelt. Ist das Fragment jedoch größer, sollte man den Zahn abdecken oder mit einem Kunststoffaufbau versorgen. Ist der Nerv eröffnet und es blutet aus dem Zahn, oder ist der Zahn komplett zerbrochen oder gespalten, ist manchmal nur die Entfernung des Zahnes die Lösung.Kann man einen ausgeschlagenen Milchzahn wieder einsetzen?
Ist der Milchzahn nach einem Zahnunfall komplett ausgeschlagen, sollte er zunächst auf seine Vollständigkeit kontrolliert werden, das heißt, ist die Wurzel noch dran oder sieht der Zahn eher abgebrochen aus. Wird ein Milchzahn bei einem Unfall komplett ausgeschlagen, sollte dieser nicht wieder zurückgesteckt (replantiert) werden, da die Gefahr einer Schädigung der Zahnkeime der nachfolgenden Zähne zu groß ist. Die Alveole (Zahnhöhle) füllt sich mit Blut und verheilt innerhalb von einer Woche selbstständig. Manchmal ist der Zahn aber auch in den Kiefer geschlagen (Intrusion) und nicht mehr sichtbar. Der verschobene Milchzahn würde so den bleibenden Zahn mechanisch schädigen. Um diesen Fall auszuschließen, ist ein Röntgenbild notwendig.Wird ein grauer Milchzahn wieder weiß?
Eine mögliche Folge eines Milchzahntraumas ist die dunkle Verfärbung des betreffenden Zahnes, die meistens aber nicht behandlungsbedürftig ist. Die Grauverfärbung ist vergleichbar mit einem Hämatom (blauer Fleck) und kann mit der Zeit wieder verblassen. Bildet sich allerdings nach einiger Zeit ein kleines gelbes Eiterbläschen (Fistel) am darüber liegenden Zahnfleisch, deutet das auf eine Entzündung hin, die den bleibenden Zahn schädigen kann. Daher sind eine zahnärztliche Kontrolle und eine Behandlung bei einem Zahnarzt dringend notwendig.In welcher Reihenfolge fallen Milchzähne aus?
Der Durchbruch der Milchzähne erfolgt in der Regel in einer festgelegten Reihenfolge und beginnt um den sechsten Lebensmonat:
Hinweis: Wann Milchzähne genau durchbrechen, unterscheidet sich von Kind zu Kind.
Die ersten bleibenden Zähne brechen etwa im Alter von sechs Jahren zum Schulbeginn durch. Darum heißen die ersten bleibenden Backenzähne auch „6-Jahr-Molaren“. Der Durchbruch der bleibenden Zähne setzt sich bis zu Ende der Pubertät fort. Besonders die Weisheitszähne kommen häufig erst viel später, in der Regel zwischen dem 17. und 25. Lebensjahr.
Die ersten bleibenden Zähne brechen etwa im Alter von sechs Jahren zum Schulbeginn durch. Darum heißen die ersten bleibenden Backenzähne auch „6-Jahr-Molaren“. Der Durchbruch der bleibenden Zähne setzt sich bis zu Ende der Pubertät fort. Besonders die Weisheitszähne kommen häufig erst viel später, in der Regel zwischen dem 17. und 25. Lebensjahr.
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