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Deswegen sollten Sie das Skitourengehen ausprobieren
Text: Harald Wieser

Trendsport

Deswegen sollten Sie das Skitourengehen ausprobieren

Das Skitourengehen ist ein echter Krisengewinner: Während Corona vielerorts die Lifte zum Stillstand zwang, konnten Skitourengeher weiterhin jedes Wochenende in die verschneiten Berge fahren – schließlich brauchen sie nicht mehr als ihre Ausrüstung und eine gute Kondition. Aber nicht nur deswegen findet der neue Trendsport immer mehr Fans: Mehr als 500.000 Skitourengeher soll es mittlerweile allein in Österreich geben, Tendenz steigend.

Darum ist Skitourengehen so beliebt

  1. Stille statt Skizirkus: Wem der Trubel auf der Piste und in den Hütten zu viel ist, genießt die Ruhe beim Aufstieg auf eigene Faust und auf eigenen Wegen (aber bitte Vorsichtsmaßnahmen treffen, siehe unten).
  2. Back to the roots: Skitourengehen ist die Urform des Skifahrens. Schon lange, bevor es Skilifte, Gondeln und Co gab, waren Menschen im Winter aus eigener Kraft in den Bergen unterwegs. Das gibt ein gutes Gefühl!
  3. Es ist gesund: Skitourengehen kräftigt den gesamten Körper inklusive des Herz-Kreislauf-Systems und tut auch der Seele gut: Die Wintersonne versorgt beim Gehen mit dem nötigen Vitamin D, die Bergluft verbessert die Sauerstoffversorgung der Muskulatur, die Bewegung in der Natur ist gut für Geist und klare Gedanken. Aber Vorsicht: Höhen-Sonnenschutz nicht vergessen und Lippenschutz (z.B. der Lippenpflegestift mit LSF30 von Piz Buin, erhältlich bei dm) nicht vergessen.
  4. Es schont die Umwelt: Pistenraupen und Schneekanonen braucht man beim Skitourengehen zum Glück nicht. Wer mit Bus, Bahn oder in Fahrgemeinschaften anreist, verstärkt den positiven Aspekt noch.


Skitourengehen: So lernen Sie es ganz schnell

  • Schlurfen statt gehen: Wer bei jedem Schritt sein Bein samt Skitourenschuh und Ski anhebt, wird schnell müde. Besser den Ski im Schnee lassen und die Beine abwechselnd nach vorne ziehen.
  • Kleine Schritte bringen Sicherheit: Besonders, wenn es steil bergauf geht, braucht man festen Halt. Deshalb sollte der Körperschwerpunkt immer über der Skibindung liegen. Je steiler das Gelände, desto kleiner werden also die Schritte.
  • Spitzkehren üben: In steilen Hängen muss man das Steigen in Spitzkehren beherrschen. Lassen Sie sich die Technik am besten in einem Skitourenkurs der Alpenvereine oder bei einer geführten Tour zeigen.
  • Die Schlaufen der Skistöcke vergessen: Beim Aufstieg müssen die Stöcke je nach Hangneigung mal etwas weiter oben oder weiter unten gefasst werden als beim Abfahrtsski, das geht mit den Schlaufen über den Handgelenken nicht.
  • Das Gespür für Schnee: Für Touren sollte man das Skifahren im Gelände und bei wechselnden Schneeverhältnissen draufhaben. Für Anfänger ist das Aufsteigen in Pistennähe und das Abfahren in gesicherten, präparierten Skigeländen oft einfacher.

Das sollten Sie beim Skitourengehen in Ihren Rucksack packen

  • Eine Notfallausrüstung gehört in jeden Rucksack. Beim Skitourengehen besteht sie aus LVS-Gerät, Schaufel, Sonde, Biwaksack, Rettungsdecke, Erste-Hilfe-Set, Stirnlampe und Mobiltelefon.
  • Die richtige Kleidung zum Skitourengehen besteht aus atmungsaktiven, wasser- und windabweisenden Materialien im Zwiebelprinzip: Funktionsunterwäsche, die die Haut trocken hält, darüber eine wärmende mittlere Schicht aus Fleece, Daune oder Primaloft für Pausen und Abfahrt. Die äußerste Hülle bildet eine wasser- und windabweisende Hardshell-Jacke, die bei schönem Wetter im Rucksack verschwinden kann. Außerdem Handschuhe, Mütze oder Stirnband und Helm für die Abfahrt.
  • Um unterwegs bei Kräften zu bleiben, am besten eine Thermosflasche mit Tee, ein paar Müsliriegel, Nüsse oder Trockenobst einpacken. Der Rucksack sollte aber möglichst leicht bleiben.


Die schönsten Skitouren im Salzburger und Berchtesgadener Land

Über den Schnittlauchboden zum Eiskarlschneid (2 Stunden 15, 850 Höhenmeter). Genuss-Skitour im Hinterzimmer des Dachsteinmassivs.

Zwölferhorn über Pillstein (3 Stunden, 720 Höhenmeter). Wenig begangener Zustieg zu einem Tourenklassiker am Wolfgangsee.

Von Schönau am Königssee zum dritten Watzmannkind (4 Stunden, 1.450 Höhenmeter). Herausfordernde Skitour in der beeindruckenden Bergkulisse Bayerns.