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Beikoststart: Diese 10 Tipps helfen Eltern
Text: Anita Freistetter, Elisabeth Bärnthaler

Babys erste Bissen

Beikoststart: Diese 10 Tipps helfen Eltern

Kaum ist das Baby auf der Welt, vergeht die Zeit wie im Flug. Und plötzlich ist es schon Zeit für den viel diskutierten Beikoststart – wie aber geht der richtig? So meistern Sie die häufigsten Stolpersteine.
Niemals vergeht die Zeit so schnell wie mit Baby: Eben noch waren Babybauch und Schwangerschaft das beherrschende Thema. Und jetzt ist das Baby da … und will plötzlich mehr als nur Muttermilch. Meist noch vor dem Abstillen kommt der Beikoststart – aber wie geht das? Kein Problem, ist schließlich keine Rocket-Science, meinen Sie? Doch wer jemals einen Blick auf oder gar in die zahlreichen Ratgeber geworfen hat, die es zum Thema gibt, könnte diese Ansicht schnell wieder ändern. Hinzu kommt: Egal, wen man fragt, Mama, Schwiegermama oder Freundin, sie alle sagen etwas anderes! Wir verraten Ihnen, was Sie wirklich wissen müssen.


Wie Sie den Beikoststart erfolgreich meistern

Manche Babys starten früher, manche später mit der Beikost.

Ihr Baby ist sechs Monate alt und somit theoretisch im perfekten Alter für den Beikoststart. Es sieht Ihnen auch aufmerksam beim Essen zu. Praktisch will es aber einfach nicht funktionieren. Und das, obwohl alle anderen Babys in Ihrem Umfeld schon fleißig Brei essen. Kein Grund zur Sorge – jedes Kind entwickelt sich anders! Kinder haten sich nicht an die Timeline im Lehrbuch! Irgendwann wird auch Ihr Baby auf den Geschmack kommen. Oder haben Sie schon einmal einen Erwachsenen gesehen, der nur Milch trinkt? Eben.


Beikoststart: Karotte und Obst sind natürlich erlaubt

Aussagen wie „Füttere zu Beginn auf keinen Fall Karotten, die sind zu süß!“ oder „Im ersten Beikostmonat ist Obst absolut tabu, das macht Babys zu Zucker-Junkies!“ können Jungeltern leicht nervös machen. Am besten hören Sie nicht zu viel auf andere, sondern auf Ihr Bauchgefühl. Solange Sie am Anfang bei purem Babybrei aus Gemüse und Obst bleiben, natürlich ohne Zuckerzusatz, können Sie nicht allzu viel falsch machen.


Babys dürfen den Brei auch überspringen

Es gibt Babys, die mögen einfach keinen Brei. Oft haben sie schon ältere Geschwister und sehen: Die essen ganz normal mit den Erwachsenen am Tisch mit. Dann können Sie Ihrem Baby als Alternative zum Brei weich gekochte Gemüse- und Obststücke anbieten – das sogenannte Baby-led Weaning findet immer mehr Anhänger. Die Stücke sollten ungefähr faustgroß sein, damit Ihr Baby gut danach greifen, daran lutschen und knabbern kann.

Sie haben Angst, dass Ihr Baby an den Stückchen erstickt? Diese Sorge haben wohl alle Eltern von Brei-Verweigerern. Sie brauchen allerdings keine allzu große Angst haben, denn bei Babys liegt der Würgereflex noch viel weiter vorn als bei uns Erwachsenen. Babys würgen somit Stückchen viel eher wieder nach vorne. Dennoch sollten Sie Ihr Baby anfangs nicht mit dem Essen alleine lassen. Und wenn Sie sich mit einem bestimmten Lebensmittel besonders unwohl fühlen, dann lassen Sie es einfach weg.


Beikoststart: Es muss nicht Mittag sein

Damit Ihr Baby die ersten Löffel Brei akzeptiert, lautet die Empfehlung, mit ein paar kleinen Löffeln im Anschluss an die Mittags-Milchmahlzeit zu starten. Manche Babys halten jedoch nicht viel davon und starten die ersten Breiversuche lieber nachmittags. Wirklich wichtig ist lediglich: Ihr Baby sollte für dieses neue Erlebnis nicht zu hungrig oder müde sein.


Von drei Breimahlzeiten zurück zu einer

Bisher hat es super geklappt mit dem Brei, doch plötzlich hat Ihr Baby keine Lust mehr. Aus drei Breimahlzeiten werden wieder zwei oder sogar nur eine. Das ist ganz normal. Lassen Sie sich davon nicht verrückt machen. Wie auch bei uns Erwachsenen ist bei Babys nicht jeder Tag gleich. Es kann auch sein, dass Ihr Baby gerade zahnt und deswegen weniger Lust auf Brei hat.


Beikoststart: Ja, Kuhmilch als Getränk ist kein Problem

Kuhmilch als Getränk geben oder nicht? Für die einen der perfekte Weg, um nach dem 6. Monat abzustillen, für die anderen ein No-Go. Wenn Sie Kuhmilch als Getränk geben möchten, probieren Sie es mit kleinen Mengen aus. Trinkt Ihr Baby die Milch gerne und verträgt sie gut, so spricht voraussichtlich nichts dagegen. Im Zweifelsfall sprechen Sie mit Ihrer Kinderärztin oder Ihrem Kinderarzt.

Die besten Zutaten für den Beikoststart

Welche Nahrungsmittel eignen sich für den ersten Brei?

Karotten sind in Österreich oft das erste Gemüse, das Babys mit dem Löffel serviert bekommen. Kürbis, Pastinake und Zucchini eignen sich aber mindestens genauso gut. Meist mögen Babys vor allem jene Geschmacksrichtungen, die sie bereits im Mutterleib kennengelernt haben.

Kennt das Baby Gemüse, darf es nach dem Ende des vollendeten fünften Lebensmonats auch gerne Fleisch (etwa dreimal wöchentlich) und Fisch (einmal pro Woche) essen. Getreidebreis lieben Babys meist ab dem fünften Monat, wobei auch glutenhaltige Sorten in kleineren Mengen probiert werden dürfen. Bei Problemen mit dem Stuhl oder Bauchkrämpfen kann dies auf Unverträglichkeiten hindeuten, die mit Ärztin oder Arzt abgeklärt werden müssen. Frühestens ab dem 9. Monat darf das Baby dann Getreide in Form von weichem Brot zu sich nehmen.


Worauf es bei der Beikost wirklich ankommt

Die Expertinnen der Informationsplattform „Richtig essen von Anfang an“ empfehlen, bei den Mahlzeiten vor allem auf den Nährstoffgehalt zu achten. Wichtig: Baby braucht ausreichend Zink und Eisen, da diese unter anderem die Entwicklung des Gehirns positiv beeinflussen. Beides steckt in Rind- und Kalbfleisch sowie Getreide und Hülsenfrüchte. Vitamin C begünstigt die Aufnahme von Eisen, deshalb ist es sinnvoll, Brokkoli, Fenchel oder Beeren zur Mahlzeit zu kombinieren. In selbst zubereiteten Breien dürfen ein paar Tropfen Beikostöl nicht fehlen, damit der Körper die fettlöslichen Vitamine besser aufnimmt.


Gewürze sind erlaubt, aber in Maßen

Dass stark gewürzte Speisen den Magen des Babys reizen, liegt auf der Hand. Wenn die Mahlzeiten der übrigen Familie erst bei Tisch nachgewürzt werden, darf auch das Kleinkind mitessen. Werden Speisen mit Kräutern und nur wenig Salz aufgepeppt, lernt es verschiedene Geschmäcker kennen.


Zucker oder noch kein Zucker?

Die Vorliebe für Zucker ist Babys angeboren. Ab wann sie tatsächlich Zucker konsumieren sollten, spaltet die Experten. Während viele der Meinung sind, dass er im ersten Lebensjahr streng vermieden werden sollte, raten andere, die Sache entspannter anzugehen und aufs Bauchgefühl zu vertrauen. Fest steht: Nicht der Biss in den Schokokuchen bei der Geburtstagsfeier ist bedenklich, sondern eher der versteckte Zucker in Säften und vielen herkömmlichen (verarbeiteten) Lebensmitteln. Außerdem lernen Kinder nur dann, mit Süßem umzugehen, wenn sie – in Maßen – damit in Kontakt kommen.