„Eine gut gebundene Krawatte ist der erste seriöse Schritt im Leben“, schrieb einst Oscar Wilde, Inbegriff des modebewussten Dandys. Knappe 150 Jahre später fragt manch modischer Mann sich: Ist das Stückchen Stoff überhaupt noch angesagt? Schließlich hatte die Start-up-Kultur des Silicon Valley die Krawatte abgeschafft – woraufhin selbst Top-Manager großer Unternehmen auf diese vielfach verzichteten. Heute aber sind es gerade die Jungen, die wieder öfter zum Schlips greifen.

„Weil es grundsätzlich ein schönes Männeraccessoire ist und bei entsprechender Qualität auch ein Statussymbol“, sagt Christof Nothaft, Geschäftsführer von Haftton Clothing in Salzburg, dem in eigenen Worten „True Men’s Department Store“.

Krawatte binden: Diese 3 Knoten sollte Mann können

Dem Angsthema manches Mannes – „wie binde ich meine Krawatte perfekt?“ – setzt der Styleberater ein „Entspannen Sie sich“ entgegen: Heutzutage muss eine Krawatte zwar nach wie vor ordentlich gebunden sein. Aber perfekt müsse das Ergebnis keineswegs sein: „Lieber ein bisschen lässiger und mit einer gewissen Leichtigkeit, nicht mehr ganz so konservativ.“ Im Video zeigt Christof Nothaft, welche drei Knoten jeder Mann beherrschen sollte. Konkret diese:

Krawattenknoten #1: Four-in-hand:

Er geht sehr schnell, das Ergebnis ist immer klasse: Denn in Länge und Sitz kann man nichts falsch machen. Der Four-in-hand passt zu jedem Hemd. Der Knoten soll nicht zu perfekt sein.

Krawattenknoten #2: Windsorknoten:

Er ist fast genauso einfach wie der Four-in-one. Achten Sie aber darauf, dass beim Binden das lange Stück lang genug bleibt. Dieser schicke Krawattenknoten passt am besten zu Hemden mit Haifischkragen.

Krawattenknoten #3: Doppelter Windsor:

Auch hier gilt: Auf das lange Stück achten, das muss ganz lang sein beim Binden, denn der doppelte Knoten frisst mehr Stoff. Plus: Das Einfädeln schön sauber machen und gut ausrichten. Beim Binden kann man den Knoten selbst noch ausrichten – entweder relativ perfekt oder ein bissl gschlampert. Der Doppelte Windsor ist ein kräftiger, fülliger Knoten. Er passt perfekt zu Hemden mit Cut-Away- oder oder Haifischkragen.

Welche Krawatten braucht ein Mann?

Welche Krawatte für welchen Typ Mann? Experte Nothaft rät: „Ist man schlank gebaut, ist durchaus eine schmalere Krawatte angezeigt. Bei einer kräftigeren Statur passt eher ein breiteres Modell.“ Bei festlichen Anlässen, die einen gewissen Dresscode vorgeben, gilt: „Je festlicher, je zurückhaltender, desto besser. Große Streifen wie etwa bei einer englischen oder amerikanischen Clubkrawatte sind in einem festiven Rahmen unpassend.“ Stattdessen empfiehlt Christof Nothaft eine gedeckte Krawattenfarbe, am besten uni oder mit einem ganz reduzierten Muster. Davon kann Mann gerne zwei bis vier Modelle im Schrank haben.

Apropos: Der Durchschnittsmann braucht nicht mehr als insgesamt fünf bis zehn Krawatten. Für Business und Freizeit empfiehlt der Experte noch zwei Clubkrawatten sowie auffälligere Exemplare. Wie eine Krawatte mit Paisleymuster: Sie hilft, ein klassisches Outfit aufzulockern – und ist ein Muss für Mutigere.