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Stressfrei Kindergeburtstag feiern: Tipps für Eltern
Text: Katharina Schmiedjell, Sylvia Wasshuber-Haas

Partytime

Stressfrei Kindergeburtstag feiern: Tipps für Eltern

Einen Kindergeburtstag feiern, noch dazu zu Hause? Viele Eltern fühlen sich allein durch die Vorstellung gestresst. Das muss nicht sein, meint Familienberaterin Linda Syllaba. Ihre Empfehlung: „Weniger ist mehr!“ Mit diesen Tipps bleiben Sie, das Geburtstagskind und seine Gäste vor und während des Festes entspannt.

Sieben Tipps, wie Sie stressfrei Kindergeburtstag feiern

1. Eine Geburtstagsparty für Kinder ist kein Wettbewerb

Haben Sie bei Kindergeburtstagen das Gefühl, in einem Wettbewerb für die aufwendigste und teuerste Feier zu stehen? Da hilft laut Familienberaterin Linda Syllaba nur eines: aussteigen! Stimmen Sie die Dauer des Festes und die Anzahl der Gäste auf das Alter des Geburtstagskindes ab. Faustregel: So viele Jahre wie das Kind alt wird, so viele Gäste dürfen kommen. Zum ersten und zweiten Geburtstag können Sie sich eine Kinderparty sparen. Stattdessen laden Sie besser ein oder zwei gleichaltrige Kinder mit Mama oder Papa ein. Energie und Nerven lassen sich auch in anderer Hinsicht schonen: Selbstgebastelte Einladungen und bis ins kleinste Detail stimmige Dekoration sind keine Voraussetzung für eine gelungene Party – und den Kindern in der Regel ziemlich egal. Ein Partymotto ist ebenfalls kein Muss, kann aber nett sein, wenn es dem Interesse und Wunsch des Kindes entspricht.

2. Holen Sie sich Hilfe bei der Vorbereitung und bei der Party

Beziehen Sie Ihr Kind mit ein, um die Gästeauswahl, die Spiele und das Essen zu entscheiden. Und holen Sie sich Unterstützung: Eine zweite Person sollte während der Feier als Backup zur Verfügung stehen. Sei es eine Nachbarin, der Babysitter, die Oma oder ein Elternteil eines Gastkindes. Das ist vor allem wichtig, wenn sich ein Kind beim Toben verletzt und zum Arzt gebracht werden muss oder wenn es zu Streit unter den Kindern kommt und Sie sich um mehrere Bedürfnisse auf einmal kümmern müssen.

3. Sagen Sie Stopp zur Geschenkeschlacht

Kindergeburtstag feiern bedeutet einen Marathon beim Auspacken? Lieber nicht, denn Kinder sind dann oft überfordert und können sich gar nicht mehr richtig darüber freuen. Am besten werden alle Mitbringsel bei der Ankunft der Gäste auf einen Tisch gelegt. Später wird beim Flaschendrehen bestimmt, welches Geschenk ausgepackt wird – eins nach dem anderen.

Damit es gar nicht zur Geschenkeflut kommt, empfiehlt Expertin Syllaba: „Nennen Sie den Eltern der kleinen Gäste einen geringen Maximalbetrag für das Geschenk – oder bitten Sie sie überhaupt um eine gemeinsame Unternehmung, die gar nichts kosten muss. Ab etwa dem sechsten Geburtstag können Kinder auch die Idee eines Sammelgeschenks verstehen.“ Mitgabegeschenke in Form von Süßigkeiten- oder Spielsachensackerln gehen laut Syllaba am Sinn der Feier vorbei: „Auch hier soll das Geburtstagskind exklusiv im Mittelpunkt stehen.“ Ausnahmen sind auf dem Fest Gebasteltes, was viele Kinder lieben, oder Teile der Partydeko, wie mit dem Namen des Gastes beschriftete Luftballons.

4. Geben Sie den Kindern Gelegenheit zum Austoben

Austoben ist immer gut, besonders zu Beginn eines Kindergeburtstages. Im Sommer genügt dafür eine Wasserschlacht im Garten, aber auch in den anderen Jahreszeiten sind ein altersgerechter Spielplatz oder der Wald eine passende Location für eine Kinderparty – wenn es nicht gerade schüttet. Kündigen Sie dann aber am besten bei der Einladung an, dass Sie den Kindergeburtstag draußen feiern. So können die Eltern ihre Kinder entsprechend anziehen.

5. Planen Sie das Programm nicht zu straff

Einen Kindergeburtstag feiern ohne Spiele wie Topfschlagen, Piñata oder Ballontanz? Vielen Kindern genügt freies Spielen, besonders wenn dies im Freien möglich ist und wenn die Kinder jünger als drei Jahre sind. Ein paar einfache Spielideen in petto sind dennoch fein. Am besten konkurrenzfrei und lustig, sagt Syllaba: „Topfschlagen geht bei den Jüngeren immer oder Geschicklichkeitsspiele wie das Abbeißen von einem Apfel in einer Wasserschale mit verbundenen Händen.“ Und wechseln Sie die Spiele ab, sodass unterschiedliche Talente zum Einsatz kommen: sportliche Wettkämpfe, Denkaufgaben und Geschicklichkeitsspiele. So hat jeder mal die Chance darauf, zu gewinnen.

Die Kinder, die beim Spiel gerade nicht an der Reihe sind, langweilen sich schnell? Beziehen Sie die kleinen Zuschauer mit ein, etwa so: „Jetzt müsst ihr wie die Luchse aufpassen und gaaaanz leise sein …“ Wählen Sie Spiele aus, an denen sich alle Kinder beteiligen können, und brechen Sie Spiele ab, wenn diese gar keinen Anklang finden.

6. Reduzieren Sie den Zuckerkonsum

Kindergeburtstag feiern = Zuckerorgie? Lieber nicht, rät Linda Syllaba. Denn dann ist eine entgleitende Feier vorprogrammiert. Natürlich gibt es eine (nicht übermäßig süße) Torte, zusätzlich aber auch Sesambrezerl oder andere Knabbereien. Später vielleicht noch ein einfaches Gericht wie Nudeln, Pizza, Würstel oder Toast – allerdings essen viele Kinder am Ende der Party auch gar nichts (mehr). Als Getränke reichen ein Krug stark verdünnter Saft plus ein Krug Wasser. Ganz wichtig: Fragen Sie die Eltern, ob ihr Kind eine Unverträglichkeit hat, auf die Sie achten müssen.

7. So gehen Sie mit Streit und Tränen um

Überlegen Sie sich schon bei den Einladungen, ob die Gäste miteinander harmonieren. Aber nicht immer kann man Streitereien vorhersehen. Sind auf der Geburtstagsparty Kinder, die sich nicht verstehen, separieren Sie sie nach Möglichkeit ein wenig: Setzen Sie sie beim Geburtstagstisch auseinander, teilen Sie sie beim Spielen in verschiedene Gruppen ein.

Bereiten Sie sich auch darauf vor, dass ein Gastkind in der ungewohnten Umgebung überfordert ist. Kommen einem Kind schon bei der Ankunft die Tränen, versuchen Sie sich um dieses besonders zu kümmern. Weint es nach 30 Minuten immer noch, sollte Mama oder Papa es aber lieber wieder abholen – sonst droht die Partystimmung zu kippen. Möchte ein Kind auf der Feier nicht mehr mitspielen, wird es nicht zum Mitmachen gezwungen. Lassen Sie es für eine Runde aussetzen oder geben Sie dem Kind eine andere Rolle: Zum Beispiel kann es Ihnen als Spielkoordinator behilflich sein, indem es die Musik an- und ausmacht. Somit ist es nicht ganz außen vor und kann sich später wieder leichter integrieren.