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Mundhygiene: 7 wirklich wichtige Fakten
Text: Annalina Jegg

Sauber!

Mundhygiene: 7 wirklich wichtige Fakten

Über Mundhygiene kursiert im Internet so manches hartnäckige Gerücht. Ob Mundhygiene wirklich schädlich ist, wie viel sie kostet und was uns dabei erwartet: Wir haben die Antworten!

Über Mundhygiene kursiert im Internet so manches hartnäckige Gerücht. Ob Mundhygiene wirklich schädlich ist, wie viel sie kostet und was uns dabei erwartet: Wir haben die Antworten!

Ja, wir wissen: Dr. Google ist für uns oft ungesund. Beispiel Mundhygiene: Wenn wir danach googlen, kommen Behauptungen wie „schädlich für Zähne und Zahnfleisch“. Was sagen Profis dazu? Die Antwort der Wiener Zahnärztin Karin Vornwagner fällt klar aus: „Wenn die Mundhygiene ein Profi durchführt, ist sie nicht schädlich.“ Im Gegenteil: Die Expertin verrät, was Sie alles über die professionelle Mundhygiene wissen müssen.

7 Fragen & Antworten zur Mundhygiene

1. Warum ist Mundhygiene wichtig und wo kann ich sie machen lassen?

Vornwagner bringt es auf den Punkt: „Mundhygiene ist wichtig, um den Biofilm zu entfernen, der sich rund um die Zähne anlegt.“ Ein Biofilm ist eine Ansammlung an Bakterien und Ablagerungen, die Schäden am Zahnfleisch und den Zähnen verursachen kann.

In Österreich bieten alle zahnärztlichen Ordinationen die professionelle Mundhygiene an. Auch die Gebietskrankenkassen (in ihren Gesundheitszentren), sowie Privatuniversitäten und Fachleute in Kieferorthopädie-Praxen. Gut zu wissen: „Es gibt auch Ordinationen, die auf Mundhygiene spezialisiert sind.“


2. Was erwartet uns bei der professionellen Mundhygiene?

Vor der eigentlichen Behandlung prüft die Expertin oder der Experte zuerst den Zahn- und Zahnfleischstatus. Der Profi schaut sich an, wie die Zähne im Zahnbett liegen und wie viel Plaque an den Zähnen ist. „Wir färben jeden einzelnen Zahn ein, so sieht man die Plaquebesiedelung und wie sich die Zahnbeschaffenheit darstellt“, erklärt die Zahnärztin.

Mit Ultraschall, Pulverstrahl und verschiedenen Zahninstrumenten säubert sie dann die Zähne und entfernt den Zahnstein. Vor der Behandlung mit Ultraschall brauchen Sie sich im Übrigen nicht zu fürchten: Das Ultraschallgerät entfernt mit einer vibrierenden Metallspitze schonend Zahnstein. Ein Wasserspray spült den Zahnstein fort und kühlt gleichzeitig die Metallspitze. Das ist sehr effektiv und tut überhaupt nicht weh!

Zum Abschluss werden die Zähne gespült, poliert und fluoridiert. „Wir säubern die Zahnzwischenräume und tragen verschiedene Gels für Zähne und Zahnfleisch auf“, sagt Vornwagner. Die Fluoridierung hat den Sinn, dass die Zahl an Kariesbakterien im Mund reduziert wird. Sie kann außerdem feinste Schäden kitten und ist bei der Mundhygiene Standard, denn: „Im Poliergel ist immer Fluorid enthalten.“


3. Ist Mundhygiene schädlich?

„Wenn die Mundhygiene professionell gemacht wird und den internationalen Standards entspricht gibt es überhaupt keine Schäden – auch nicht, wenn man sie sehr oft machen lässt“, sagt die Zahnärztin. Denn: Die Expertin bzw. der Experte schaut sich die Zähne vor jeder Behandlung an und macht nur das, was gemacht werden muss. Oft reiche laut Vornwagner eine Politur.

In Österreich gilt außerdem: „Erst nach mehreren Jahren Erfahrung im zahnärztlichen Beruf und nur mit spezieller Zusatzausbildung darf die Mundhygiene durchgeführt werden.“


4. Mundhygiene: Tut das weh?

Eine professionelle Mundhygiene tut in den allermeisten Fällen nicht weh. „Bei einer erfahrenen Mundhygienikerin bzw. einem erfahrenen Mundhygieniker kann das sogar entspannend sein.“

Durch das lange Mundaufmachen kann es aber nach der Behandlung zu Kieferschmerzen oder Schmerzen im Kopf- und Nackenbereich kommen. „Wir verwenden darum bei der Feinpolitur, die mitunter sehr lange dauert, einen speziellen Kofferdampf. Das ist ein kleiner Plastikschlauch mit einem breiten und einem schmalen Ende. Das breite Ende wird über die Lippe gelegt. Am schmalen Ende befindet sich ein Aufbisskeilchen, auf das der Patient draufbeißen kann. Die Lippen und Kiefergelenke werden entlastet und entspannen sich.“

5. Wie viel kostet’s und welche Kosten übernimmt die Kasse?

Die Kosten der Mundhygiene sind abhängig davon, was alles gemacht wird: Nur Polieren kostet ca. 85 Euro. Wenn mehr gemacht wird, wird es entsprechend teurer. „Je nach Aufwand zahlen Sie etwa zwischen 85 und 180 Euro“, sagt Vornwagner.

Die Kasse zahlt leider nur die Zahnsteinentfernung. „Sobald poliert oder fluoriert wird, ist das keine Kassenleistung mehr.“


6. Wie oft sollten wir zur Mundhygiene gehen?

Ein Patient mit durchschnittlichem Zahnstatus sollte die Mundhygiene zweimal im Jahr machen lassen.

Aber: Wer Probleme mit dem Zahnhalteapparat hat, raucht, viel Zahnstein oder einen sehr trockenen Mund hat, sollte öfter zum Mundhygieniker bzw. zur Mundhygienikerin. „Wir empfehlen je nach Ausgangsbefund, also Zahn- und Zahnfleischstatus, etwa alle drei bis vier Monate.“


7. Was können wir zuhause selbst für unsere Zahngesundheit tun?

Zuhause ist es besonders wichtig regelmäßig Zahnseide zu benutzen, damit sich in den Zahnzwischenräumen keine Bakterien ansammeln können. „Eine Mundspülung fördert das Allgemeinbefinden. Diese können Sie je nach Bedarf ein- bis zweimal täglich anwenden.“

Bei der Wahl der richtigen Zahnpasta kann Ihnen Ihr Zahnarzt oder Ihre Zahnärztin helfen. „Lassen Sie Ihren Zahnstatus prüfen, dann weiß Ihr Zahnarzt oder Ihre Zahnärztin genau, welche Inhaltsstoffe in der Paste Ihre Zähne und Ihr Zahnfleisch gerade brauchen.“