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Werkzeugkiste selber bauen: In 5 einfachen Schritten

DIY-Toolbox

Werkzeugkiste selber bauen: In 5 einfachen Schritten

Kommt Ihnen bestimmt bekannt vor: Um Ihre Außenflächen neu zu bepflanzen, brauchen Sie das eine oder andere Tool, das Ihre Arbeit erleichtern sollte. Doch stattdessen artet die Outdoor-Beschäftigung in einen unkoordinierten Suchmarathon aus, weil Sie eigentlich nie das zur Hand haben, was Sie eigentlich gerade brauchen. Darum erfahren Sie hier, wie Sie ruckzuck eine Werkzeugkiste selber bauen, in der auch Ihre Garten-Tools Platz finden.

Gute Vorbereitung ist die halbe Miete

In erster Linie braucht es das richtige Zubehör, um den nützlichen Arbeitshelfer ohne viel Hin und Her bauen zu können. Organisieren Sie sich also folgende Utensilien:

  • Bleistift, Geodreieck und Rollmeter: zum Anzeichnen und korrekten Ausmessen der Kiste.
  • Eine Holzleiste. Die kann aus altem oder neuem Holz sein. Wichtig ist nur, dass das verwendete Holz nicht porös ist. Von der Stärke her sollte die Leiste nicht dünner als 2 cm sein.
  • Einen Griff: Besorgen Sie sich entweder einen Rundstab aus dem Baumarkt oder verwenden Sie dafür den Griff eines nicht mehr benötigten Gartenwerkzeugs, wie z.B. den eines Rechens oder einer Schaufel. Manche Menschen verschenken diese Dinge auch immer wieder mal auf Online-Marktbörsen. Eine kurze Recherche in der näheren Umgebung kann sich also durchaus lohnen.
  • Schrauben, Flach- und Winkelverbinder: Ja, für Holz gibt es eigene Schrauben – und zwar sind das sogenannte Senkkopf-Universalschrauben. Meistens sind die in der hauseigenen Werkzeugkiste bereits vorhanden. Flach- und Winkelverbinder gibts im Baumarkt in Mehrfach-Packungen. Wichtig: Achten Sie darauf, ob die benötigte Schraubenstärke im eigenen Bestand bereits vorhanden ist.
  • Handsäge: Für kleinere Sägearbeiten wie hier ist eine kompakte Handstichsäge eine gute Wahl.
  • Schleifpapier: Nach dem Sägen sind die Kanten rau und meist fransig oder gar ausgerissen. Hier kommt Schleifpapier zum Einsatz. Tipp: Verwenden Sie einen Schleifklotz.
  • Akkuschrauber oder Schraubenzieher
  • Beize: Wer der Werkzeugkiste zum Schluss noch einen neuen Anstrich verpassen möchte, kann das Holz auch noch mit einer Beize behandeln. Die können Sie übrigens auch selbst herstellen: Dazu Walnussschalen und Wasser in einem Topf zum Kochen bringen und 20 Minuten lang auskochen. Danach kann das Holz mit der abgeseihten Flüssigkeit eingestrichen werden.
  • Für den Notfall jemanden, der ein bisschen mehr Know-how hat als man selbst. Wenn man beim Arbeiten mit Holz noch ungeübt oder möglicherweise auch nicht ganz so geschickt ist, profitiert man in dem einen oder anderen Moment durchaus von jemandem, der sich tatsächlich auskennt.
So, jetzt wünschen wir Ihnen aber schon mal viel Spaß beim Basteln Ihres DIY-Projektes!

Werkzeugkiste selber bauen – eine Schritt-für-Schritt-Anleitung

Bevor es losgehen kann, hier noch ein allgemeiner und sehr nützlicher Tipp: Beim Basteln mit Holz ist es immer von Vorteil, alle Löcher vorzubohren (vorzugsweise mit einem Bohraufsatz für Holz). So ist nicht nur das Schrauben an sich deutlich leichter. Durch diese Vorarbeit läuft man außerdem weniger Gefahr, dass das Holz springt und damit im schlimmsten Fall sogar unbrauchbar wird. So, jetzt kann’s aber wirklich losgehen!
1. Die richtigen Maße ermitteln
Der einfachste Trick, um das richtige Maß zu eruieren, ist, dass all das, was später in der Kiste Platz finden soll, als Mindestmaß herangezogen wird. In diesem Fall ist die Handschaufel der größte Gegenstand, der unbedingt untergebracht werden soll. Also dient dieser auch als Basis.
Für das von uns gebastelte Modell ist geplant, aus einer Holzleiste (Länge knapp 2 Meter) zwei gleich große Stücke als Boden zu verwenden. Rundherum soll dann ein Rahmen angebracht werden, an dem zum Schluss der Griff befestigt werden soll. Wichtig: Die Seitenteile daher so ausmessen, dass diese etwas größer als die Bodenplatten sind


2. Zuschneiden und schleifen
In einem nächsten Schritt werden die einzelnen Teile mit der Säge zugeschnitten. Wir raten Ihnen, dies immer an der frischen Luft zu tun, auf dem Balkon oder im Garten, denn beim Sägen fallen viele kleine Späne, die dann durch die Luft fliegen und nicht unbedingt angenehm für das Raumklima sind.

Danach schnappen Sie sich Ihren Schleifklotz und wickeln diesen quasi mit dem Schleifpapier ein – gegebenenfalls muss das noch zugeschnitten werden, damit es der Größe des Klotzes entspricht. Nun werden alle Kanten abgeschliffen und leicht abgerundet.
3. Jetzt geht’s ans Schrauben
In einem ersten Schritt die beiden Bodenleisten mittels Flachverbinder aneinander schrauben. Dafür genügt ein gutes Augenmaß. Die optimale Stabilität erhält man, indem nicht nur seitlich (etwa einen halben Zentimeter vom Rand entfernt) je ein Stück, sondern auch in der Mitte eines angebracht wird.

Für den Rahmen werden die Winkelverbinder zuerst an den kurzen Seiten angebracht und im Anschluss daran an dem zuvor konstruierten Bodenstück befestigt. Danach folgen die beiden langen Leisten, die ebenfalls mit je zwei Winkeln fixiert werden.


4. Alles im Griff
Jetzt kommt der vielleicht komplizierteste Part der ganzen Werkzeugkiste. Aber keine Panik – mit dieser Anleitung gelingt auch der ohne größere Komplikationen!
Für die richtige Grifflänge zuallererst von Außenkante zu Außenkante (an der schmalen Seite der Kiste) messen, danach den Rundstab auf dieses Maß zu schneiden und die gesägte Kante abschleifen.

Aus dem noch übriggebliebenen Rest der Holzlatte werden dann je zwei schmale Stücke (fertige Breite ca. 4 cm) gesägt, die als Halterung für den Rundstab dienen – Höhe je nach Wunsch. Nun die Mitte der schmalen Seite der Kiste als auch der Griffleisten mit dem Bleistift markieren – diese Teile werden dann miteinander verschraubt.
Außerdem wichtig: Den Durchmesser des Rundstabs an den oberen Kanten der beiden Hilfsstücke anzeichnen und dessen Mitte eruieren und schon mal vorbohren. Dasselbe gilt für den Rundstab, der ebenfalls in der Mitte angebohrt wird.



Nachdem die beiden Hilfsstücke angebracht wurden, muss nur noch der Haltegriff zwischen diesen beiden eingeklemmt und von außen angeschraubt werden.
5. Zum Schluss noch etwas für die Stabilität
Nachdem sich an der Unterseite der Werkzeugkiste die zu Beginn angebrachten Schrauben und Verbinder befinden, kann es sein, dass diese beim Abstellen noch ein bisschen wackelt. Um das zu vermeiden, werden an der Unterseite noch kleine Füßchen angebracht, die sich aus den Resten des Rundstabs konstruieren lassen (Höhe ca. 1 cm). Für eine einfache Montage werden die wieder vorgebohrt. Wichtig: Dafür sollten die Löcher unbedingt versenkt werden. Am einfachsten gelingt das mit einem Senkkopfbohrer. Wer den nicht hat, kann die Löcher aber auch mit einem etwas breiteren Bohraufsatz vorsichtig anbohren, damit so eine kleine Rille entsteht, in die der Schraubenkopf später versenkt wird.



Und schon ist das neue Tool fertig und kann sowohl für Bastel- als auch Gartenarbeiten in Verwendung genommen werden. Und die ständige Suche nach dem richtigen Werkzeug hat damit auch ein Ende!

Werkzeugkiste selber bauen – so viel kostet das DIY-Projekt

So, und nachdem wir nun gemessen, gesägt, geschliffen, gebohrt und geschraubt haben, stellt sich natürlich die Frage, wie viel so eine DIY-Werkzeugkiste am Ende kostet. Für unser Modell haben wir knapp 25 Euro ausgegeben – darin enthalten sind die beiden Hölzer, Schrauben und Verbindungsstücke, ein Bleistift, Schleifpapier und Schleifklotz sowie die Handsäge. Alles andere war bereits im eigenen Haushalt vorhanden.
Mit Altholz aus dem Recyclinghof und geborgtem Werkzeug geht es sogar noch günstiger – und am Ende ist damit ziemlich sicher auch ein noch individuellerer Look möglich. Insbesondere dann, wenn unterschiedliche Hölzer miteinander gemixt werden.

Konnten wir Sie mit unserm Bastelprojekt inspirieren? Dann schicken Sie uns doch gerne ein Foto Ihrer selbst gemachten Werkzeugkiste an redaktion@activebeauty.at!