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Wildrosenöl: Ein Wundermittel nicht nur für die Haut
Text: Annalina Jegg

Alleskönner?

Wildrosenöl: Ein Wundermittel nicht nur für die Haut

Jede Narbe erzählt als Teil eines menschlichen Körpers eine Geschichte. Manch einer stört sich jedoch an dem Ersatzgewebe der Haut – dann kommt Wildrosenöl ins Spiel. Doch das Wundermittel kann noch viel mehr!

Die Rose ist beliebt in der Kosmetik: Nicht nur Rosenwasser soll schön machen sondern auch Wildrosenöl. Die Frucht der Wildrose ist die feurige Hagebutte, mit deren Samen Sie vielleicht früher einmal schmerzhafte Erfahrungen gemacht haben: Kinder stecken sie anderen gern als Juckpulver unters Gewand. Aber das Innere der Hagebutte kann nicht nur fürchterlich jucken, sondern bei richtiger Verarbeitung sogar heilen. Aus den Samen der Hagebutte wird Wildrosenöl gewonnen, das Anwendung in der Medizin sowie in der Kosmetik findet.

Wildrosenöl, Hagebuttenöl, Hagebuttenkernöl: Viele Namen, aber sie alle meinen ein- und dasselbe. Gelb bis orange ist das Wunderöl, riechen tut es nach erdigem Herbst. Indianer-, Maya- und Ägypter-Frauen – vielleicht sogar Kleopatra – verwendeten Hagebuttenkernöl, das „Öl der Jugend“, schon vor 2000 Jahren für ein zartes Hautbild. In der Traditionellen Chinesischen Medizin setzt man Hagebuttenpräparate bei Magenschwäche und Muskelkrämpfen ein. Im Zweiten Weltkrieg diente die Hagebutte als Vitamin-C-Lieferant. Spätestens seit den 1980ern, als Wissenschaftler herausfanden, dass Hagebutten Narbengewebe minimieren, wissen wir auch in der Neuzeit um die heilende Wirkung von Wildrosenöl auf die Haut.

Wildrosenöl heilt den Körper von innen und außen

Hagebuttenöl: äußerlich angewendet

Für die Hautpflege eignen sich Hagebutten hervorragend. Denn: Bei Wildrosenöl handelt es sich um ein leichtes, schnell einziehendes Öl mit einem hohen Gehalt an Alpha-Linolensäure, die entzündungshemmend wirkt. Regelmäßig angewendet macht Hagebuttenkernöl schuppige, entzündliche und trockene Haut streichelzart und normalisiert die Talgdrüsenfunktion. Geplatzte Äderchen, Falten sowie Pigmentflecken und Narben verblassen bald – bei Anwendung zweimal täglich.

Ein weiteres Plus in Sachen Anti-Aging-Pflege: Die in Wildrosenöl enthaltene Vitamin-A-Säure regt die Kollagenproduktion an, spendet Feuchtigkeit und hilft sogar bei Verbrennungen. Außerdem fördert Hagebuttenöl die Hautelastizität und hilft so Dehnungsstreifen in der Schwangerschaft vorzubeugen.

Wildrosenöl: innerlich angewendet

Das Fruchtfleisch der Hagebutte ist – befreit von den Kernen – nicht nur verwertbar, sondern wohlschmeckend und gesund. Es schmeckt süßlich-sauer und ist reich an Vitamin C sowie weiteren Energielieferanten wie Vitamin A, B1 und B2. Perfekt also, um – hinzugegeben zu Smoothies oder Fruchtsäften – das Immunsystem zu stärken, freie Radikale im Zaum zu halten und den Stoffwechsel anzuregen. (In der Kosmetik helfen auch Antioxidantien in Cremes gegen freie Radikale.)

Wie wird Hagebuttenkernöl gewonnen?

Setzen Hersteller zu viel Hitze bei der Gewinnung von Wildrosenöl ein, zerstört das womöglich wichtige Inhaltsstoffe wie Vitamine. Es gibt zwei schonende Verfahren, wo Temperaturen unter 50 Grad im Spiel sind, um das zu verhindern.

Kaltpressung: Beim Kaltpressen von Öl werden üblicherweise zwei horizontale Edelstahlpressen eingesetzt, die die Früchte oder Samen zwischen sich zermahlen. Das Öl wird so aus den Hagebutten herausgedrückt.

CO2-Extraktion: Die CO2-Extraktion ist das Extrahieren der wertvollen Stoffe mittels Kohlendioxid. Dabei wird CO2 durch das rohe Pflanzenmaterial geleitet, das dabei alle biologisch aktiven Komponenten herauszieht.

So können Sie Wildrosenöl für die Haut selber machen

Um Hagebuttenkernöl selbst herzustellen brauchen Sie nur zwei Zutaten:

  • Trocknen Sie etwa 30 Stück Hagebutten an der Luft oder zwei Stunden lang bei 40 Grad im Backofen.
  • Mischen Sie anschließend 500 ml Mandel-, Argan-, oder Marulaöl hinzu. Das Basisöl sollte unbedingt ölsäurehaltig sein. Dadurch stellen Sie sicher, dass das Öl der Haut bei langfristiger Anwendung auch wirklich gut tut.
  • Füllen Sie die Mischung in ein Schraubglas und lassen Sie sie etwa sieben Tage lang ruhen. Anschließend müssen Sie das Öl nur noch durch ein Sieb abgießen.