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Vorlesen: Macht Freude und löst sogar Konflikte
Text: Eva Pohn

Es war einmal

Vorlesen: Macht Freude und löst sogar Konflikte

Das Ritual des Vorlesens ist so alt wie das erste Buch. Ob jung oder alt – Menschen mögen gute Geschichten, ganz besonders, wenn sie jemand lebendig erzählt. Bei Kindern wirkt sich das Vorlesen sogar erheblich auf die Entwicklung aus. Viele Eltern fragen sich: „Wann sollte man anfangen, Kindern vorzulesen?“ Am besten: Jetzt gleich! Denn schon Babys profitieren nachweislich davon.
In einigen Familien ist das Vorlesen von Kindergeschichten fixer Bestandteil des Zubettgehens oder sorgt zum Beispiel für Erholung nach dem Austoben. Kinder fühlen sich geborgen und beschützt, wenn sie in Mamas oder Papas Armen zur Ruhe kommen. Das ist wichtig für ihre emotionale Entwicklung.


Kindern vorlesen – von klein auf

Für Babys ist das gemeinsame Bilderbuch-Anschauen der Wegbereiter zum Vorlesen. Außerdem hilft es, neue Wörter kennenzulernen und ein Gefühl für die eigene Sprache zu entwickeln. Durch Geschichten lernen die kleinen Zuhörer außerdem, Konflikte zu bewältigen. Denn sie schauen sich von ihren Helden ab, wie man mit Angst, Trauer oder Wut umgeht. Sprechende Tiere, die Abenteuer erleben, sind nicht nur spannend, sondern regen darüber hinaus die Fantasie an.

Gut zu wissen:

Wer das Zuhören mit seinen Kindern regelmäßig übt, legt damit auch den Grundstein fürs Lesen- und Schreibenlernen.

Das Kind beschäftigt sich lieber mit aktiveren Dingen?

Nur nicht entmutigen lassen! Manchmal entdecken die Kleinen die vielen Vorzüge des Vorlesens einfach später. Unser Tipp: Besuchen Sie gemeinsam eine Buchhandlung oder Bibliothek und lassen Sie Ihr Kind selbst aussuchen.

Kindern vorlesen – ehrenamtlich im Rahmen einer Lesepatenschaft

Das ehrenamtliche Engagement ist in Österreich überdurchschnittlich hoch. 46 Prozent aller Österreicherinnen und Österreicher leisten in Vereinen und Organisationen sowie in der Nachbarschaftshilfe Freiwilligenarbeit. Dazu zählen auch sogenannte Lesepatenschaften. Diese werden in einigen Bundesländern zum Beispiel vom Roten Kreuz organisiert. Dabei nehmen sich meist Senioren mehrere Stunden in der Woche Zeit, um gemeinsam mit Volksschulkindern das Lesen zu üben und den Kindern vorzulesen. Eine Win-win-Situation für alle Beteiligten.