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Beziehungsfrage: Muss ich bei Familiengeschenken immer mitzahlen?
Text: Birgit Brieber, Birgit Brieber

Liebe und Geld

Beziehungsfrage: Muss ich bei Familiengeschenken immer mitzahlen?

Wer bei den Familiengeschenken mitzahlen muss, ist eine ziemlich häufige Beziehungsfrage. Denn auch in der besten Partnerschaft kann das Thema Geld zur Beziehungsprobe werden. Spätestens, wenn es darum geht, wer was bezahlen soll, kommt es in vielen Beziehungen zum Streit. Das Einzige, was laut Experten hilft, ist ein ehrlicher Austausch über Bedürfnisse. Wem Gespräche zu zweit zu wenig sind, holt sich am besten professionellen Rat.

Unsere Experten in Beziehungsfragen:

Roland und Sabine Bösel sind die bekanntesten Paartherapeuten und Beziehungsexperten Österreichs. In über 40 Jahren Beziehung haben sie viele Hochs und Tiefs erlebt – und damit reichlich private wie professionelle Expertise, Paaren zu helfen, dass die Liebe bleibt. In ihrem aktuellen Buch „Liebe, wie gehtʼs?“ zeigen sie, wie Beziehung gelingen kann.

Beziehungsfrage: Mein Partner hat eine große Familie, es müssen also ständig Familiengeschenke für Eltern, Kinder, Großeltern etc. gekauft werden. Mir wird das langsam alles zu teuer und zu viel Aufwand, weil ich sie dann oft auch noch besorgen muss. Wie fordere ich von ihm mehr Verantwortung ein? Und muss ich da überall mitzahlen?

1. Tipp für Familiengeschenke: über Geld sprechen

Die Finanzen in einer Beziehung zu thematisieren, ist ein wichtiger Faktor für ehrlichen Austausch und offene Gespräche. Reden Sie ehrlich mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin über Erwartungen in Finanzfragen. Damit können viele Beziehungsprobleme abgefedert werden.

2. Tipp für Familiengeschenke: ehrlich sein

Wenn es darum geht, dass Sie sich gewisse Geschenke nicht leisten können oder wollen, seien Sie ehrlich. Es ist nichts Verwerfliches daran, auf seine Finanzen zu achten und dies auch offen zu kommunizieren.

3. Tipp für Familiengeschenke: Rat holen

Wer sich immer wieder still ärgert, aber es einfach nicht schafft, Finanzfragen innerhalb der Beziehung zu klären, holt sich am besten Rat bei Experten oder Expertinnen. Eine unbeteiligte dritte Person kann die Situation entschärfen und Klarheit bringen.

Das sagt das Experten-Paar:

Roland Bösel: Bei diesen Themen kann es sinnvoll sein, einmal grundsätzlich darüber nachzudenken, welche Bedeutung das Schenken in der Familie hat. Ob das Schenken zu einer hohlen Gewohnheit und zu einer Verpflichtung geworden ist – oder ob wirklich noch von Herzen geschenkt wird.

Sabine Bösel: Wir können unserem Partner, unserer Partnerin immer wieder dankbar sein, dass er/sie uns durch sein/ihr Verhalten auf unseren eigenen Fokus aufmerksam macht. Wir können beim Thema Schenken zum Beispiel herausfinden, ob wir vielleicht selbst nur aus Gründen der Anpassung schenken und im Sinne der Vermeidung von Peinlichkeiten. Kommen wir bei der Überprüfung hingegen darauf, dass uns das Thema tatsächlich so wichtig ist, dass wir uns eine Verhaltensänderung des Partners, der Partnerin wünschen, ist es unsere Aufgabe, das offen anzusprechen. Wir werden aber daran scheitern, den anderen zu zwingen, dass ihm etwas wichtig ist. Nur für uns selbst können wir entscheiden, was wir machen und was uns wichtig ist.

Buchtipp:

Liebe, wie geht's?
Sabine Bösel, Roland Bösel
Verlag: Orac