Active Beauty
Das macht Freude: sinnvolle Geschenke für Kinder

Umdenken

Das macht Freude: sinnvolle Geschenke für Kinder

Weihnachten, das Fest der Liebe, steht vor der Tür und damit die Frage: „Welche Geschenke für Kinder sind wirklich sinnvoll und haben einen echten Mehrwert?“ Die sprechende Puppe für die Fünfjährige oder das neueste Computerspiel für den Teenager: Welche Geschenke machen Kinder eigentlich glücklich? Mit diesen Tipps können Eltern, Freunde und Verwandte das Schenken komplett überdenken.

Kinder brauchen gar keine materiellen Geschenke! Das schreiben die Entwicklungs- und Bildungsexperten Gerald Hüther und André Stern in ihrem Ratgeber „Was schenken wir unseren Kindern?“. Um ein selbstständiges Leben und die Talente von Kindern zu fördern, seien ganz andere Dinge nötig.

Warum Geschenke für Kinder eigentlich nicht nötig sind

Vieles von dem, was Kindern und Jugendlichen geschenkt wird, bezeichnen die Autoren als „fragwürdige Verführungen“. Materielle Geschenke nehmen den Kindern die Energie, ihre Potenziale zu entfalten und ihr Leben eigenverantwortlich zu gestalten. Warum? Weil hinter vielen Geschenken insgeheim eine Absicht steht. Man gibt, um eine Gegenleistung zu bekommen. Man verschenkt zum Beispiel ein Lernspiel, damit das Kind spielerisch die Zahlen lernt. Oder man kauft die neuen Glitzerschuhe, um selbst mit Beachtung oder Dankbarkeit belohnt zu werden.

Was brauchen Kinder wirklich?

Elterngeschenk 1: Kinder wollen ernst genommen werden

Viele Erwachsene schenken etwas, um zu ihrem Kind ein Gefühl von Verbundenheit zu schaffen. Dafür braucht es aber keine Geschenke. Kinder wollen viel lieber ernst genommen werden. Sie wollen so angenommen werden, wie sie sind. Sobald sie spüren, dass ein Erwachsener gern Zeit mit ihnen verbringt und sie nicht bedrängt, suchen sie automatisch seine Nähe. Die herbeigesehnte Verbundenheit entsteht so ganz natürlich.

Tipp: Denken Sie an Ihre eigene Kindheit. Was weckt schönere Erinnerungen: die Geschenke unter dem Weihnachtsbaum oder das gemeinsame Keksebacken?

Elterngeschenk 2: Kinder müssen eigene Erfahrungen machen

Geschenke sind häufig Ansporn oder Belohnung dafür, wenn Kinder sich „brav“ oder „richtig“ verhalten. So versuchen Eltern, ihre Kinder vor schlechten Erfahrungen zu schützen. Aber was brauchen Heranwachsende wirklich, um den Weg in ein glückliches und erfülltes Leben zu finden? Schenken wir ihnen Zeit und Erfahrungsräume!

Tipp: Lassen Sie Ihre Kinder frei und unbekümmert spielen. Ohne sie dabei zu bewerten oder zu belehren. Seien Sie einfach nur dabei, zugewandt und aufmerksam.

Elterngeschenk 3: Kinder brauchen einen sicheren Hafen

Was brauchen Kinder noch? Das wichtigste Geschenk, das Eltern ihren Kindern geben können, ist Geborgenheit und Sicherheit. Nur mit diesem Gefühl im Gepäck können sie sich aufmachen, um ihre Sehnsüchte zu stillen und die Welt zu erobern. Ein sicherer Hafen bedeutet nicht, ein besonders schönes Zuhause haben zu müssen. Oder ganz besonders viel Zeit zu investieren. Das Kind muss nur spüren, wirklich geliebt zu werden. Das gibt Geborgenheit und weckt die Freude, selbst zu entdecken und zu gestalten.

Tipp: Sagen Sie Ihrem Kind öfter „Ich hab dich lieb, weil du so bist, wie du bist.“ Das zeigt von bedingungslosem Vertrauen und legt den Grundstein für ein eigenverantwortliches Leben.

Geschenke für Kinder: Mit Maß und Ziel

Selbstverständlich ist es legitim, seinem Kind auch materielle Dinge zu schenken. In vielen Familien hat sich die „4-Geschenke-Regel“ bewährt. Das heißt, unter den Weihnachtsbaum kommen pro Kind vier Dinge: Ein Geschenk zum Anziehen, ein Geschenk zum Lesen. Ein Geschenk, das sich das Kind unbedingt wünscht und ein Geschenk, das das Kind braucht. Klingt auf den ersten Blick nicht viel. Aber vier wirklich gut gewählte Dinge, über die sich das Kind von Herzen freut, sind besser als zehn Spielsachen, die schnell uninteressant sind. Und Eltern staunen nicht selten, wie groß der Geschenkeberg dank Omas, Opas, Onkel und Tanten ohnehin noch wird. Hier hilft es übrigens, sich vorab abzustimmen und sinnvolle Geschenke für Kinder an Familienmitglieder zu vergeben.


Buchtipp:

Gerald Hüther, André Stern
80 Seiten
Verlag: Penguin
Was schenken wir unseren Kindern? Eine Entscheidungshilfe