Das Comeback der Sommerfrische
Raus aus der Hitze der Stadt – und ab aufs Land. Laut einer Studie zieht es die urbanen Österreicher im Sommer immer mehr in kühlere Landregionen. Warum ist die Sommerfrische wieder so angesagt?
Eine Woche Luxus-Urlaub auf einer karibischen Insel, wo man ohnehin nur erschöpft am Strand im Liegestuhl liegt und es zum Sightseeing gerade mal ins nächste Dorf schafft? Oder doch lieber einen Monat lang aufs Land? Zwar mit Laptop im Schlepptau, weil man nur zwei Wochen Urlaub hat – aber schließlich arbeitet man ja nicht Tag und Nacht. Und an den Wochenenden ist man dann schon direkt am Berg oder See. Vor allem Familien tendieren immer häufiger zu zweiterer Variante. Oder überhaupt zu einem Modell, bei dem jeweils ein Elternteil über die Sommerferien mit den Kindern am Land bleibt, während der andere unter der Woche in der Stadt arbeitet und am Freitagabend zur Familie kommt. Ein Grund dafür, warum die klassische Sommerfrische derzeit ihr Comeback feiert. Und vielleicht sogar ohne dass man das Auto für den Urlaub braucht?
Willkommen zurück, Sommerfrische!
Das bietet den Erwachsenen zwar kein Meer, aber dafür ein Mehr an Erholung. Und für die Kids ist es eine tolle Alternative zu stundenlangen Autofahrten oder kurzen, weil teuren All Inclusive-Urlauben. Und dank des Comeback der Sommerfrische gibt viel Platz zum Herumtoben und Neues entdecken sowie genügend Zeit, um echte Freundschaften zu schließen. Aber auch Pärchen und Singles entschließen sich immer häufiger zur mehrwöchigen Flucht aus dem urbanen Backofen. Kein Wunder: Die Zahl der Hitzetage und Tropennächte, in denen man in der Stadt kein Auge zu tun kann, ist gestiegen – und hat sich laut Wiebke Unbehaun vom Institut für Verkehrswesen an der Universität für Bodenkultur (Boku) Wien in den vergangenen 60 Jahren verdoppelt. Dazu kommt, dass individuelle Nahreisen – etwa mit der Bahn – als weit umweltfreundlicher gelten als Flugreisen.
Und: Man vergeudet weniger kostbare Freizeit an die An- und Abfahrt. Im Rahmen der Boku-Studie „Refresh! Revival der Sommerfrische“, an der auch das Umweltbundesamt mitgearbeitet hat, finden mittlerweile 70 bis 80 Prozent der befragten Wiener das alte Konzept des temporären Landlebens im Sommer attraktiv.
Wer es einmal ausprobieren möchte, findet in den heimischen Ferienregionen, aber auch abseits der bekannten Pfade zahlreiche Unterkunftsmöglichkeiten: von Häusern für größere Gruppen über romantische Appartments bis zu Zimmern in Pensionen, Gasthäusern oder auf Bauernhöfen. Und für den Luxus? Sorgt schon alleine das Gefühl, dass man nicht in sechs Tagen wieder für zwölf Stunden in den Flieger steigen muss…