Active Beauty
5 Digital-Detox-Tipps: So schauen wir weniger ins Handy
Text: Elisabeth Schmiedjell, Katharina Schmiedjell

Wie geht das?

5 Digital-Detox-Tipps: So schauen wir weniger ins Handy

Es ist ein Gefühl, das heute immer mehr Menschen zu teilen scheinen: dass uns unsere exzessive Smartphone-Nutzung immer einsamer und unglücklicher macht. Zahlreiche Studien bestätigen das – da ist die Rede von einer drastisch gesunkenen Aufmerksamkeitsspanne, ebenso von steigenden Depressionsraten. Gerade die junge Generation scheint im digitalen Bann gefangen zu sein. Weniger aufs Handy schauen: Wie geht das (noch mal)?

5 Tipps für das Digital Detox

1. Push-Nachrichten deaktivieren

Fast alle Apps bieten die Möglichkeit, sich per Push-Nachricht über Neuheiten informieren zu lassen. Nutzen wir aber viele Apps, mutiert unser Smartphone zum Aufmerksamkeits-Dauerfeuerwerk: Ständig vibriert, klingelt oder leuchtet es auf. Daher am besten das Handy lautlos stellen, Push-Nachrichten abstellen, Angebote im Internetbrowser aufrufen oder – wer ganz konsequent sein möchte – einige Apps löschen.

2. Digital Detox Apps nutzen

Wie bitte? Eine App, um der Smartphone-Sucht einen Riegel vorzuschieben? Ja: Ausgerechnet die Wurzel des Übels soll Abhilfe schaffen. Apps wie „Forest“, „AppDetox“ oder „OffTime“ helfen, den Handygebrauch einzuschränken – denn sie zeichnen genau auf, wie oft wir das Smartphone aktiviert haben und welche App wir wie lange genutzt haben. Das Ergebnis am Ende eines Tages sorgt oft für Erstaunen, ist aber ein Augenöffner.

3. Zusatzfunktionen auslagern

Die Weckerfunktion, die integrierte Taschenlampe: alles praktische Zusatzfunktionen. Will man aber seinen Smartphone-Konsum reduzieren, sind diese Helferchen im Alltag alles andere als nützlich. Denn haben wir das Handy erst einmal in der Hand, schauen wir bei der Gelegenheit gleich wieder auf unsere Social-Media-Kanäle und schaffen dann den Absprung nicht. Daher lagert man diese Zusatzdienste am besten wieder aus und stellt sich beispielsweise einen besonders dekorativen Wecker aufs Nachtkästchen.

Digital Detox für mehr Smartphone-freie Zeit


4. Erwartungen ansprechen

Das Smartphone sorgt für digitalen Stress – oft kommt aber noch sozialer Stress hinzu. Denn durch die ständige Verfügbarkeit von WhatsApp und Co spüren wir häufig den Druck, auf alles sofort reagieren zu müssen. Das führt manchmal sogar dazu, dass unsere realen Beziehungen unter dem Smartphone leiden. Besser ist es, fixe Zeiten über den Tag verteilt für die Smartphone-Nutzung zu reservieren und wirklich nur dann seinen E-Mail-Posteingang oder die Kurznachrichten zu checken. Wer gegenüber Freunden und Familie offen kommuniziert, dass man ab sofort nicht mehr rund um die Uhr verfügbar ist und dahinter keine böswillige Absicht steckt, findet vielleicht sogar den ein oder anderen Nachahmer beim Digital Detox.

5. Smartphone-freie Zeiten und Räume schaffen

Hat man sein Umfeld erst einmal auf seine digitale Abstinenz vorbereitet, gelingt es leichter, das Handy bei gewissen Tätigkeiten daheim zu lassen. Etwa wenn man sich mit Freunden trifft, in den Supermarkt oder zum Sport geht. Das bietet auch die Gelegenheit, mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen. Oder wissen Sie noch, wann Sie zuletzt jemanden nach dem Weg gefragt haben? Im nächsten Schritt gilt es, auch zu Hause die Smartphone-Nutzung einzugrenzen. Handyfreie Zonen könnten der Esstisch oder das Schlafzimmer sein.

Time Well Spent: Initiative pro Digital Wellbeing


Die digitale Abstinenz ist nicht immer einfach, aber es lohnt sich, dranzubleiben und dem Leben abseits von Social Media und Messenger-Diensten wieder mehr Zeit zu schenken. Sogar digitale Vorreiter, die im Internet maßgeblich an der Entwicklung von Branchenriesen wie Facebook oder Instagram beteiligt waren, sind inzwischen dieser Meinung. Unter der Leitung von Tristan Harris, Ex-Google-Ethiker, hat sich eine Gegenbewegung formiert. Die Non-Profit-Organisation „Time Well Spent“ will Bewusstsein für Digital Wellbeing schaffen. Dass sogar Social-Media-Macher der ersten Stunde auf Digital Detox und Digital Wellbeing setzen, sollte bei uns jedenfalls die Alarmglocken (und nicht das Smartphone) schrillen lassen. In Erinnerung daran, dass eine richtig gute Zeit eben selten vor einem Bildschirm stattfindet.