Viele orientieren sich bei der Beantwortung der Frage „Wer bin ich“ erst einmal an den harten Fakten. Fakten wie Alter, Geschlecht, Geburts- und Wohnort, Beziehungsstatus und Beruf. Alles Dinge, die auf der Hand liegen und uns dabei helfen, uns gesellschaftlich einzuordnen. Aber sagen sie auch etwas darüber aus, wer wir wirklich sind? Und darüber, was uns glücklich macht?

Eine allgemein gültige Antwort darauf gibt es nicht, sagen Expertinnen und Experten wie Bianca Meusburger-Waldhardt und Christoph Schlick. Doch ohne dass wir uns selbst Fragen stellen, geht es nicht.

Wer bin ich: Tipps, mit denen wir uns näherkommen

  1. Sich selbst im ständigen Wandel sehen

    Welche Antwort Sie sich auf die Frage „Wer bin ich?“ geben, ist stark abhängig von Wertesystemen, Kultur, persönlichen Prägungen und auch von Philosophie, vom Glauben und Zeitgeist. Sagt Bianca Meusburger-Waldhardt, psychosoziale Beraterin in Wien. „Und Ihre Antwort könnte morgen schon ganz anders beantwortet werden als heute. Das ist natürlich und auch gesund.“

    Ihr Tipp: Begreifen Sie sich selbst als ein „offenes System, das ständig im Wandel ist.“ Die Welt, in der wir leben, ist es schließlich auch. Wer unter diesem Verständnis dem eigenen Selbst auf den Grund gehen will, tut gut daran, zu Beginn seine eigenen Stärken und Schwächen zu definieren. So lernen Sie sich selbst besser kennen und das ist eine wichtige Grundlage für jede Weiterentwicklung.

  2. Abhängigkeiten erkennen und auflösen

    Wenn wir uns anderen vorstellen, dann meist über jene Aspekte in unserem Leben, mit denen wir uns am meisten identifizieren, wie Freizeitgestaltung, Beruf oder Familie. Ist das gut? Expertin Meusburger-Waldhardt sagt „Jein“, denn: „Identifikation in einem gewissen Ausmaß kann hilfreich und motivierend sein. Im Übermaß kann sie allerdings zu Abhängigkeiten führen.“ Diese Abhängigkeiten sollten Sie sich bewusst machen und im Idealfall so gut es geht vermeiden. Denn was, wenn Ihr Job oder Ihre Beziehung wegfällt und Sie sich übermäßig damit identifiziert haben: Was bleibt dann von Ihrem Selbst?