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Störende Narben? Das können Sie tun
Text: Annalina Jegg

Tipps zur Pflege und Behandlung

Störende Narben? Das können Sie tun

Narben können lästig sein, besonders wenn sie jucken oder wehtun. Muss aber nicht sein! Was dann hilft:
Narben sind eigentlich nichts Schlimmes, sie gehören zu unserem Körper, und jede Narbe erzählt eine Geschichte. Aber: Oft erinnern uns Narben an unschöne, teils traumatische Erlebnisse. Narben können wetterfühlig sein, jucken und leider auch – so wie Triggerpunkte – Schmerzen verursachen. Damit es nicht so weit kommt, kommt es darauf an, eine Narbe von Anfang an richtig zu pflegen.

Wie entstehen Narben?

Narben entstehen, wenn sich die Haut nach einer Verletzung regeneriert. Wichtig: Narbengewebe ist kein normales Hautgewebe! Denn: Vernarbtes Gewebe ist dünner, weniger elastisch und Pigmentzellen, Talg- sowie Schweißdrüsen fehlen ihm.

Narben können ganz unterschiedlich aussehen – abhängig davon, wo und wie sie entstanden sind. Es gibt zum Beispiel eingesunkene Narben, auch atrophe Narben genannt, die durch Akne entstehen können. Bildet sich besonders viel Narbengewebe, zum Beispiel nach Verbrennungen, entstehen hypertrophe Narben.

Narbenwucherungen, sogenannte Keloide, die über den Bereich der Verletzung hinaus wuchern, jucken oft und können über Jahre hinweg immer größer werden. Im Bereich von Gelenken bilden sich häufig Narbenkontrakturen, die sich stark zusammenziehen und verhärten.

Je nach Körperstelle, Größe und Form können Narben auch die Psyche stark belasten. Um auffällige Narbenbildung zu vermeiden ist es daher wichtig, rechtzeitig mit der richtigen Narbenpflege zu beginnen.

Narben richtig pflegen: So geht‘s

Sobald die Wunde geschlossen ist oder die Fäden gezogen sind, können Sie mit der Narbenpflege beginnen. Und zwar mit Ausdauer: Damit Narbenpflege wirken kann, müssen Sie Ihre Narbe mehrere Monate lang behandeln.

Für die Narbenpflege gibt es unterschiedliche Produkte, wie Cremes, Salben und Öle. Verschiedene Wirkstoffe haben sich hier bewährt. Silikonfolien, die auf die Narbe gelegt werden oder silikonhaltige Gels helfen, die Narbe geschmeidig und feucht zu halten. Allantoin, ein Wirkstoff, der natürlicherweise in Beinwell vorkommt, unterstützt die Wundheilung und sorgt dafür, dass die Narbe optisch weniger auffällt. Aber Achtung: Allantoinhaltige Produkte bitte nur äußerlich anwenden. Innerlich angewendet kann Allantoin krebserregend wirken.


Diese Hausmittel können helfen:

Damit die Haut geschmeidig bleibt, können Sie auch mit Ringelblumensalbe oder Olivenöl cremen. Oder Zwiebeln. Sie wirken entzündungshemmend, keimtötend und können wulstiger Narbenbildung entgegenwirken. Legen Sie einfach eine halbe Zwiebel mit der Schnittfläche auf die Narbe oder fertigen Sie aus frischem Zwiebelsaft eine Kompresse. Alternativ können Sie auch ein Narbengel mit Zwiebelextrakt verwenden.

Außer Cremen heißt es: Spannung, direkte Sonneneinstrahlung und enge Kleidung vermeiden. Auch auf kratzige Pullover fürs erste verzichten, diese reizen die frische Narbe. Stattdessen lieber: die Narbe mehrmals täglich ein paar Minuten massieren. Denn: Massagen fördern die lokale Durchblutung und machen das Narbengewebe elastischer. Wie Sie am besten massieren, ohne die Narbe zu reizen, weiß Ihr Arzt oder Ihre Ärztin oder wenden Sie sich an Physiotherapie-Fachleute.


Behandlung: Das hilft bei Narben, die schmerzen oder jucken

Auch ältere Narben können Sie noch behanden. Je nachdem, ob die Narbe optisch stört, juckt oder Schmerzen verursacht, wird Ihnen Ihr Arzt oder Ihre Ärztin verschiedene Möglichkeiten anbieten.

Bei der Cranio-Sacral-Therapie sollen sanfte Körperberührungen die natürlichen Selbstheilungsmechanismen im Körper aktivieren. Das kann helfen, Spannungszustände zu lösen, die durch Narben verursacht werden.

Eine erfolgversprechende Behandlung etwa bei unschönen Aknenarben ist die Dermabrasion. Hierbei wird die Haut an den Narbenrändern abgeschliffen, die harten Narbenränder verschwinden. Narbenwucherungen können mittels Operation des Narbengewebes entfernt werden. Auch durch Vereisung oder Lasern können Spezialisten auffälliges Narbengewebe entfernen.

Aus Sicht der TCM können Narben ein Störfeld im Körper auslösen, weil sie Meridianverläufe in ihrem Fluss unterbrechen. Im Laufe der Zeit gelange immer weniger Qi (Lebensenergie) durch das Narbengebiet. So sollen gestörte Narben Schmerzen in ganz anderen Körperregionen hervorrufen können.

Damit die Schmerzen verschwinden oder gar nicht erst entstehen, kann ein Spezialist die Narbe entstören. Das geschieht etwa mithilfe der Akupunkt-Massage (APM) nach Penzel: Ein Therapeut oder eine Therapeutin streicht mehrfach mit einem Metallstäbchen entlang dem Verlauf der sogenannten Akupunkturmeridiane. In wenigen Sitzungen soll die Narbe so komplett und für ein Leben lang entstört werden.