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Allergien und Intoleranzen: Das sollten Sie wissen
Text: Paula Rausch, Kathrin Schwarze-Reiter

(Un)verträglich

Allergien und Intoleranzen: Das sollten Sie wissen

Im Grunde kann der Körper auf alles empfindlich reagieren, was ihn auf der Haut oder Schleimhaut berührt, oder über die Lunge beziehungsweise den Magen und Darm ins Blut gelangt. 20 bis 30 Prozent der Menschen in Industriestaaten leiden unter Allergien, vermutlich 20 Prozent unter Intoleranzen – Tendenz steigend. Aber woran liegt das und was ist der Unterschied zwischen Allergien und Intoleranzen?

Unterschied zwischen Allergien und Intoleranzen

Allergien sind Abwehrreaktionen des Körpers auf Stoffe, die eingeatmet (z.B. Blütenpollen) oder gegessen (z.B. Nüsse) werden oder mit der Haut in Kontakt kommen (z.B. Chemikalien). Starke allergische Reaktionen können in seltenen Fällen sogar lebensbedrohlich sein.
Unverträglichkeiten oder Intoleranzen entstehen, wenn dem Körper Enzyme oder Transportproteine fehlen, um bestimmte Nahrungsbestandteile (z.B. Laktose) abzubauen oder im Körper aufzunehmen. Die Folgen sind oft unangenehm (z.B. Bauchschmerzen), aber nicht lebensbedrohlich.

Zunahme von Allergien und Intoleranzen

Es scheint so, als würden immer mehr Menschen Allergien und Intoleranzen bekommen.
In Bezug auf die Allergien konnte ein Anstieg bereits wissenschaftlich nachgewiesen werden. So fand das Robert-Koch-Institut heraus, dass ihre Häufigkeit seit den 1970er-Jahren in Ländern mit westlichem Lebensstil stark zunahm und sich inzwischen auf einem hohen Niveau stabilisiert hat.
Der Anstieg von Lebensmittelunverträglichkeiten hingegen ist wissenschaftlich umstritten. Denkbar wäre auch, dass eine gesteigerte Aufmerksamkeit der Gesellschaft für die Thematik diesen Eindruck verstärkt.
Das sind die wichtigsten Gründe für den Anstieg von Allergien:

1. Allergien durch Klimawandel

Durch den Klimawandel breiten sich hochallergene Pflanzen immer weiter aus. Aggressive Pollenproduzenten wie Birken oder Ambrosia fühlen sich laut einer Studie der Münchner Ludwig-Maximilian-Universität in Europa zunehmend wohler und produzieren durch die Trockenheit immer mehr Pollen (die sogenannte Notblüte).

2. Allergien durch Umweltverschmutzung

Prof. Dr. Rudolf Valenta, Leiter des Zentrums für Pathophysiologie, Infektionsforschung und Immunologie an der Universität Wien, erklärt: Schadstoffe wie Diesel-Rußpartikel können sich an Hauptallergene der Birke anheften und somit in die tieferen Lungenabschnitte gelangen, was eine Sensibilisierung fördert.

3. Allergien durch Ernährung

Wer mindestens dreimal in der Woche Fast Food isst, leidet häufiger unter allergischen Reaktionen wie Atemnot, Asthma, allergischem Schnupfen oder Hautausschlägen. Übergewichtige Kinder haben häufiger Asthma.

4. Allergien durch gesteigerte Hygiene

Eine umstrittene These ist, dass Allergien auch durch übertriebene Hygiene ausgelöst werden können. Auch der Einsatz aggressiver Putzmittel steht unter Verdacht, Allergien zu begünstigen.

5. Allergien durch Vererbung

Eine große Rolle für die Zunahme der Symptome spielen genetische Faktoren: Insgesamt kennt die Wissenschaft etwa 150 Genvarianten, die Allergien begünstigen und die vererbt werden können. Das Risiko, eine Allergie zu entwickeln, steigt bei Kindern auf etwa 30 Prozent, wenn eines der Elternteile unter einer Allergie leidet. Sind beide Elternteile Allergiker, liegt die Wahrscheinlichkeit sogar bei 50 bis 60 Prozent.

6. Sonstige Gründe für Allergien

Infektionen, ein geschwächtes Immunsystem, Stress, Rauchen, eine fehlende Barrierefunktion der Haut und des Darms (fördert auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten), oder Chemikalien können dazu beitragen, dass Allergien entstehen.

Wie man Allergien und Intoleranzen vermeiden kann

Grundsätzlich entsteht eine Allergie durch eine Sensibilisierung: Der Körper kommt mit einem Allergen in Kontakt und entwickelt eine Immunantwort darauf (IgE-Antikörper). Wenn der Körper erneut mit dem Allergen konfrontiert wird, erfolgt eine allergische Reaktion. Das bedeutet, dass die Antikörper im Blut schlummern und die Allergie erst nach Tagen, Jahren oder nie ausbricht. Die gute Nachricht: Man kann Allergene bewusst meiden und so möglicherweise sogar einen Ausbruch der Allergie verhindern. Zudem können die Symptome durch regelmäßigen Kontakt mit den Allergenen verstärkt werden.
Bei manchen Intoleranzen ist das nicht so eindeutig: Es gibt Hinweise darauf, dass Glutenunverträglichkeiten vermieden werden können, indem Babys möglichst viele verschiedenen Getreidesorten gefüttert werden.

Diagnostik von Allergien

Die gängigste Methode ist der sogenannte Prick-Test, bei dem die Haut eingeritzt wird und verschiedene Allergene darauf geträufelt werden. Wenn die Person allergisch auf das Allergen reagiert (Quaddelbildung auf der Haut), liegt wahrscheinlich eine Allergie vor. Diese Methode ist allerdings recht umständlich und ungenau. Prof. Dr. Valenta und sein Team haben daher eine andere, sichere Methodeentwickelt: einen Allergie-Chip. Er ist so groß wie ein Fingernagel. Wird ein Tropfen Blut darauf gegeben (funktioniert sogar mit getrocknetem Blut), zeigt er mit Hilfe fluoreszenzmarkierter Antikörper die Allergien an – also auf welche Allergene die Patientin oder der Patient jetzt und möglicherweise in Zukunft reagiert. Mehrere hundert Antikörper kann der Chip finden. Wer dadurch beispielsweise erfährt, gegen Birken allergisch zu sein, sollte, wenn die Birke blüht, möglichst wenig nach draußen gehen. Der Chip kann wesentlich zur Früherkennung von Allergien im Kindesalter beitragen.

Behandlung von Allergien und Intoleranzen

Bei einer Hyposensibilisierung (Impfung gegen Allergien) wird ein Allergen in sehr geringer Dosis gespritzt oder als Allergietablette verabreicht. Ähnlich wie bei einer echten Impfung gewöhnt sich der Körper langsam an das Allergen und es kommt zu keinen allergischen Reaktionen mehr.
Zudem gibt es noch einige Tipps und Tricks, die zur Vermeidung von Allergien und Intoleranzen im Alltag umgesetzt werden können:

1. Zum Arzt gehen

Bei den ersten Anzeichen einer Allergie sofort zur Ärztin oder zum Arzt gehen. Sonst kann sie „tiefer“ in die Lunge rutschen.

2. Staub entfernen

Um den Kontakt zu Hausstaubmilben zu minimieren (und dadurch den Ausbruch einer Allergie zu vermeiden), sollten Sie mehrmals wöchentlich mit einem Staubsauger mit Feinstaubfilter saugen und zusätzlich feucht wischen. Verzichten Sie außerdem möglichst auf offene Regale, Teppiche, Polstermöbel und Stofftiere beziehungsweise reinigen Sie diese gründlich.

3. Gesunde Ernährung

Durch ausgewogene, gesunde Ernährung kann sowohl Allergien als auch Intoleranzen vorgebeugt werden. Verzichten Sie auf Fast Food und kochen Sie möglichst oft selbst. Je bunter die Speisen am Teller, desto effektiver sind sie gegen Unverträglichkeiten.

4. Gutes Immunsystem

Nur wenn die Schleimhäute in Mund und Nase, der Darm und die Haut starke Barrieren gegen Pollen und Hausstaub sind, können sie die Eindringlinge abwehren. Achten Sie daher auf genügend Schlaf, Bewegung, Entspannung und Vitaminzufuhr, um Ihrem Immunsystem etwas Gutes zu tun.

5. Entspannung

Seelischer und körperlicher Stress begünstigen eine Allergie. So wurde in Studien beobachtet, dass Probleme in der Familie oder im Beruf Allergieschübe auslösen – sie verschlechtern auch den Hautzustand bei Neurodermitis oder die Schwere des Asthmas.

6. Vorbeugen in der Schwangerschaft

Es scheint sich für Kinder das Risiko, an einer Allergie zu erkranken, zu erhöhen, wenn die Mutter in der Schwangerschaft dauerhaften Stress erlebt. Daher ist der Spaziergang an der frischen Luft oder ein Treffen mit Freundinnen eine gute Idee – vielleicht nicht gerade zur Pollenflughochzeit. Dann helfen dem Immunsystem eher Entspannungsübungen in der Wohnung auf die Sprünge.

Das sind die acht häufigsten Allergien und Intoleranzen

1. Pollenallergie

Die Pollenallergie ist die häufigste Allergie. Durch den Klimawandel verlängern sich die Blüteperioden der Pflanzen und immer mehr Menschen fragen sich: Kommt meine Allergie jetzt schon oder ist das ein Schnupfen? Falls auch Sie mit diffusen Schnupfen-Symptomen zu kämpfen haben und mehr rund um Heuschnupfen, Allergiekalender und Behandlungen erfahren möchten, klicken Sie hier.

2. Hausstauballergie

Bei der Hausstauballergie ist man streng genommen nicht gegen den Staub selbst, sondern den Kot von Hausstaubmilben allergisch. Die Allergie äußert sich in typischen Symptomen einer allergischen Reaktion: brennende Augen, Schnupfen, Husten, Atemnot u.v.m. Wie bei der Pollenallergie erfolgt die Diagnose durch Prick- oder Bluttest und auch eine Hyposensibilisierung ist möglich. Ansonsten ist es am effektivsten, eine saubere Umgebung mit möglichst wenig Staubbelastung zu schaffen. Wenn Sie mehr Tipps bei Hausstauballergie suchen, lesen Sie unseren Beitrag dazu.

3. Tierhaarallergie

Besonders für Kinder ist diese Allergie oft belastend: Sie wünschen sich nichts sehnlicher als einen felligen Gefährten, doch wenn er dann einzieht, beginnt die Nase zu rinnen und die Augen tränen plötzlich. Um diese Enttäuschung für Mensch und Tier zu vermeiden, ist es empfehlenswert, dass alle Familienmitglieder einen Allergietest machen, bevor ein Haustier angeschafft wird. Zudem gibt es einige Katzenrassen, welche hypoallergen sind – also seltener Allergien auslösen. Eine Garantie gibt es dafür allerdings nicht.

4. Sonnenallergie

Ob es sich bei der Sonnenallergie, auch polymorphe Lichtdermatose genannt, tatsächlich um eine Allergie handelt, ist medizinisch noch nicht geklärt. Ihre Symptome – ein juckender oder schmerzender Hautausschlag mit Knötchen oder Pusteln – erinnert optisch an eine allergische Reaktion. Wie man Sonnenallergie vorbeugen kann und was gegen die unangenehmen Hautveränderungen getan werden kann, erfahren Sie hier.

5. Laktoseintoleranz

Menschen mit Laktoseintoleranz können den Milchzucker im Dünndarm nicht in Glukose und Galaktose spalten. Dies führt zu Symptomen wie Blähungen, Völlegefühl, Bauchweh, Bauchkrämpfe und Durchfall nach dem Verzehr von Milchprodukten. Laktoseintolerante Menschen sollten deshalb möglichst auf Kuhmilchprodukte verzichten und stattdessen lieber auf Pflanzenmilch zurückgreifen.

6. Glukoseintoleranz

Glukose ist auch unter dem Namen „Traubenzucker“ bekannt und ist ein lebenswichtiger Nährstoff. Wenn allerdings zu viel Glukose aufgenommen wird, steigt der Blutzuckerspiegel im Körper an (Glukosetoleranz). Wenn eine bestimmte Grenze überschritten wird, spricht man von Glukoseintoleranz – der Vorstufe zu Diabetes. Zu den häufigsten Symptomen zählen Magen-Darm-Beschwerden. Wenn Sie vermuten, an einer Glukoseintoleranz zu leiden, sorgt ein Glukosebelastungstest, den eine Ärztin oder ein Arzt durchführen kann, für Klarheit. Falls sie tatsächlich glukoseintolerant sind, empfiehlt sich der weitgehende Verzicht auf Süßigkeiten und fettige Lebensmittel, um Diabetes vorzubeugen.

7. Histaminintoleranz

Histaminintoleranz ist nur schwer diagnostizierbar, weil es keinen verlässlichen Test dafür gibt. Betroffene leiden meist unter diffusen Symptomen, die auch auf zahlreiche andere Unverträglichkeiten oder Krankheiten hindeuten können: allergieähnliche Symptome, Hautausschlag, Magen-Darm-Probleme, rinnende Nase, Herzrasen, Kopfschmerzen usw. Bei Verdacht auf Histaminintoleranz wird Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Sie dazu auffordern, ein Symptomtagebuch zu führen, in dem Sie festhalten, welche Symptome in Zusammenhang mit welchen Lebensmitteln auftreten.
Histamin ist leider nur schwer zu vermeiden, da es in allen Lebensmitteln enthalten ist. Auch Stress kann den Histaminspiegel hinaufschnellen lassen. Am ehesten haben sich Antihistaminika und eine Ernährungsumstellung auf histaminarme und möglichst frische Nahrungsmittel bewährt.

8. Glutenunverträglichkeit

Auch eine Glutenunverträglichkeit äußert sich vorwiegend in Symptomen des Magen-Darm-Trakts: Durchfall, Verstopfung, Blähungen, Bauchkrämpfe, Blut im Stuhl. Gluten oder auch Klebereiweis ist in zahlreichen Getreidesorten enthalten. Das Besondere an dieser Unverträglichkeit ist, dass sie eine Mischform aus Allergie und Unverträglichkeit ist. Bei Betroffenen kommt es zu einer Schädigung der Dünndarmschleimhaut und der Darmzotten, was zu Mangelerscheinungen und Folgeerkrankungen führen kann. Ein Besuch bei einer Ärztin oder einem Arzt ist daher unabdingbar.

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