(Fast) nichts essen – oder doch zu gewissen Zeiten? Neben dem traditionellen Heilfasten und Fastenformen wie Suppen- oder Basenfasten sowie achtsamem Essen ist derzeit auch Intervallfasten en vogue. Wohl auch deshalb, weil es jeder in den Alltag integrieren kann: Gefastet wird nur über Stunden oder wenige Tage, dafür aber regelmäßig. Wichtiger als abzunehmen ist die ganzjährige Wirkung auf unsere Seele. Unsere Gesundheit freut sich trotzdem, wenn wir nebenbei ein wenig schädliches Körperfett verliert – und Fasten uns womöglich vor Krankheiten schützt!

6 Gründe, weshalb uns Fasten gut tut

  1. Weil Fasten bei der Zellverjüngung hilft

    Es klingt ganz logisch: Wenn wir unseren Körper nicht ständig mit Verdauungsarbeit belasten, hat er Kapazitäten für Aufräumjobs frei. Er kann Reparaturprogramme in unseren Zellen anwerfen, zu denen er sonst schlicht und einfach nicht kommt. Autophagie heißt das Zauberwort, das uns vor Zivilisationskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Problemen, Demenz oder chronischen Entzündungen schützen soll. „Müll“ wie entartete Zellen oder böse Bakterien werden vernichtet, bevor Sie uns ernsthaft schaden können – das dient der Zellverjüngung. Grandioserweise soll dieser Prozess schon nach 12 bis 14 Stunden Fasten in Gang kommen. Experten raten daher sogar zu täglichem Intervallfasten.

  1. Weil Fasten nicht heißen muss, sich zu kasteien

    Speziell beim Intervallfasten darf man sich richtig satt essen – innerhalb einer bestimmten Zeitspanne. Zum Beispiel acht Stunden lang bei der 16:8-Methode oder für einen Tag bei der 10-in2-Variante (Fasten- und Esstage wechseln einander ab). Für Medizinerin und Fachautorin Petra Bracht („Intervallfasten für ein langes Leben – schlank und gesund“, GU-Verlag) empfiehlt als Nahrung möglichst pflanzliche Frischkost, garniert mit täglicher Bewegung im Alltag. Arzt, Entertainer und Intervallfaster Eckhart von Hirschhausen dagegen sieht dies weniger streng und erlaubt auch einmal ein Schnitzel. Zu viel Zucker und verarbeitete Kohlenhydrate sind aber auch für ihn ein No-Go.

  2. Weil Fasten auch unseren Geist pusht

    Schon nach rund 12 Stunden fasten beginnt unser Körper, Fettreserven – ja, auch jene aus der Bauchregion – abzubauen, indem er diese in Ketone umwandelt. Das sind Fettsäuremoleküle, die unsere Organe und unser Gehirn mit Energie versorgen. Damit nicht genug: Ketone aktivieren auch unsere Nervenzellen sowie unser Denkvermögen und sollen auch für die Neubildung von Gehirnzellen sorgen. Kein Wunder also, dass uns Fasten geistig wacher, konzentrierter und kreativer machen kann, besonders in der Zeit der Nahrungspause.

  3. Weil Fasten eine Feel-good-Methode ist

    Angeblich erhält auch unsere Seele einen Mehrfachkick: So nebenbei entstehen beim Unwandlungsprozess in Ketone auch Botenstoffe wie Serotonin – und fertig ist das Stimmungshoch. Dazu trägt wohl auch der Umstand bei, dass wir durchs Fasten besser schlafen, da normalerweise nicht nach 20 Uhr gegessen wird. Der feine Nebeneffekt: Viele Fastende fühlen sich jünger und sehen auch so aus. Und wessen Laune schnellt dadurch nicht noch zusätzlich in die Höhe?

  4. Weil Fasten flexibel ist

    Das stimmt zumindest für die 16:8-Intervallfastmethode: Denn erstens ist die Esspause da nicht in Stein gemeißelt. Sprich: Sie müssen das lässige Fingerfood beim Business-Event nicht verschmähen, nur weil es schon 21 Uhr ist. Sie starten die Esspause einfach nach dem letzten Bissen. Egal, wie viel Uhr es dann ist. Und zweitens darf man beim Intervallfasten auch einmal „cheaten“, also betrügen – und die Fastenphase tatsächlich verkürzen. Damit steht auch dem gemütlichen Familienbrunch am Wochenende nichts mehr im Wege.

  5. Weil Fasten das Selbstbewusstsein hebt

    Konsequenz ist nicht so Ihr Ding? Kein Problem. Auch wenn es Ihnen noch nie gelungen ist, eine bestimmte Ernährungsform durchzuziehen, haben Sie mit dem Intervallfasten gute Chancen auf Erfolgserlebnisse. Selbst wenn Sie regelmäßig nur an einigen Tagen pro Woche 12 oder 14 Stunden fasten, dürfen Sie stolz auf sich sein, einmal ganz abgesehen von der Anerkennung von außen. Über die paar Ausrutscher alias Cheats breiten Sie einfach den Mantel des Schweigens …