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Intuitives Essen: Das steht uns dabei im Weg

Bauchgefühl

Intuitives Essen: Das steht uns dabei im Weg

Ein festes Regelwerk, wann und was man zu essen hat, und dazu noch süße Verlockungen, von denen wir andauernd umgeben sind. Kein Wunder, dass wir da die Verbindung zu unserem Körper und was er eigentlich braucht, verlieren. Was die Hinderungsgründe für intuitives Essen sind und wie man es wieder lernen kann, erfahren Sie hier.

Intuitives Essen: Fünf Dinge, die uns daran hindern, unser Hungergefühl zu spüren

1. Hinderungsgrund für intuitives Essen: Immer aufessen

Kinder essen intuitiv, worauf sie Lust haben und wieviel sie benötigen. Bis sie eingetrichtert bekommen, dass sie den Teller leer essen sollen. Für die Erwachsenen heißt es dann wieder umlernen: Mit kleinen Portionen anfangen, zwischendurch innehalten, Sättigungsgefühl spüren. Was übrig bleibt, wird für die nächste Mahlzeit aufgehoben. Sehr ungewohnt am Anfang, aber eigentlich können wir nur gewinnen. Wenn wir früher zu essen aufhören und dann doch noch Hunger da ist, können wir uns ja später noch Nachschub holen. Und wenn wir intuitiv genau das gegessen haben, was wir brauchen, dann haben wir unser Bedürfnis richtig eingeschätzt und nicht über unseren Hunger hinaus konsumiert.

2. Hinderungsgrund für intuitives Essen: Feste Essenszeiten

Um Punkt 12 Uhr gibt es Mittagessen. Dabei hängt der Hunger nicht von der Uhrzeit ab, sondern vom letzten Snack und wie lange der vorhält. Intuitives Essen heißt auf den Bauch hören. Gegessen wird nur, wenn wir tatsächlich hungrig sind. Falls das zum Mittag einmal nicht der Fall sein sollte, gibt es einfach später etwas. Auch Angewohnheiten wie fixe Nachmittagsjausen dürfen wir für intuitives Essen wieder ablegen.

3. Hinderungsgrund für intuitives Essen: Ablenkungen beim Essen

Mahlzeiten beim Fernseher oder während des Scrollens auf dem Smartphone sind hinderlich. Wenn wir nicht bewusst wahrnehmen, was wir verspeisen, stellt sich kein richtiges Sättigungsgefühl ein. Laut einer Studie, die im Appetite Journal erschienen ist, beeinflussen Ablenkungen beim Essen auch unsere Erinnerung daran, was wir gegessen haben. Das führt dazu, dass wir später vermehrt zu Snacks greifen, weil die Mahlzeit keinen bleibenden Eindruck bei uns hinterlassen hat. Um intuitives Essen zu lernen, gilt es, sich bewusst Zeit zum Essen zu nehmen und dieses auch mit allen Sinnen zu genießen. Nur so wird unser Bedürfnis nach Nahrung ausreichend und langanhaltend gestillt.

4. Hinderungsgrund für intuitives Essen: Missverstandene Körpersignale

Wir essen, dabei sind wir eigentlich durstig. Klingt schräg, trifft aber laut einer Studie auf mehr als jeden Dritten zu. Schuld daran ist, dass Durst sich nur sehr leise meldet und dieses Körpersignal oft nicht gehört wird. Außerdem gibt es gewisse Symptome für Durst wie Übelkeit, Kopfweh und Schwindel, die genauso für Hunger gelten. Um einer Verwechslung vorzubeugen, ist genug Trinken, und zwar über den gesamten Tag verteilt, wichtig. Es hilft uns nicht nur dabei, Durst und Hunger auseinanderzuhalten – genug Wasserzufuhr unterstützt auch den Stoffwechsel. Im Zweifelsfall: Zuerst etwas trinken und ein bisschen abwarten. Wenn das „Hungergefühl“ bleibt, dann braucht der Körper tatsächlich Nahrung.

5. Hinderungsgrund für intuitives Essen: Essen ist überall

Die Bürokollegin, die sich am Vormittag einen Schokoriegel gönnt, der Geburtstagskuchen in der Kaffeeküche und Food-Inspo auf Social Media … Viele sind rund um die Uhr Essensimpulsen ausgesetzt. Sich da auf sich selbst und die Bedürfnisse seines Körpers (höchstwahrscheinlich nicht noch mehr Zucker) zu konzentrieren, ist heutzutage gar nicht mehr so einfach. Was hilft: Grundsätzlich auf eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung achten, die den Körper mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt. Außerdem ist es sinnvoll, sich mögliche Trigger bewusst zu machen. Egal, ob es sich dabei um emotionales Essen handelt, wie die Bewältigung von mental schwierigen Situationen mit Kuchen und Fast Food oder um die Reaktion auf die zahlreichen Verlockungen von außen: Um intuitiv essen zu lernen, sind die Vergegenwärtigung der Essauslöser und eine Strategie zum Umgang mit ihnen wichtige Schritte. So kann man zum Beispiel beim nächsten angebotenen Kuchen kurz innehalten und sich fragen, ob der Körper das gerade braucht. Die sofortige Reaktion auf den ersten Impuls wird somit verzögert und das intuitive Bauchgefühl darf bestimmen, was sich jetzt richtig anfühlt.

Tipp: Finden Sie heraus, was Ihnen wirklich guttut. Überprüfen Sie nach der Mahlzeit: Bin ich lange davon gesättigt? Bin ich voller Energie – oder eher müde? Gerade anfangs empfiehlt es sich, auf Fertigprodukte zu verzichten. Denn viele Inhaltsstoffe wie Zucker, Fett, Salz und Geschmacksverstärker beeinflussen das natürliche Sättigungsgefühl.