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Körpersignale: Was uns unser Körper sagen will

Körperintuition

Körpersignale: Was uns unser Körper sagen will

Wenn wir uns Zeit nehmen, ihn zu verstehen, hat uns unser Körper so einiges zu sagen. Er teilt uns mit, wenn wir zu wenig getrunken haben, er gerne wieder einmal gesünderes Essen bekommen würde oder wir ihm etwas mehr Schlaf gönnen sollten. Er warnt uns sogar vor, wenn ihm alles zu viel wird und er krank zu werden droht. Ab jetzt wollen wir unsere Körpersignale ernster nehmen.

Was versteht man unter Körpersignalen?

Körpersignale hängen ganz eng mit Intuition zusammen. Wir spüren intuitiv, was der Körper gerade braucht. Leider kann unser Körper nicht tatsächlich zu uns sprechen, weshalb er oft Hinweise schickt, die nicht immer in den Alltag passen. So fühlen wir uns beispielsweise manchmal ausgerechnet dann kraftlos, wenn wir in der Arbeit richtig viel zu tun haben; bekommen genau dann einen lästigen Schnupfen, wenn wir auf ein Konzert gehen wollen, auf das wir uns schon ewig gefreut haben, oder haben im Restaurant plötzlich keinen Hunger mehr. Das ist auch der Grund, weshalb Körpersignale so oft ignoriert werden – wir wollen uns von ihnen nicht einbremsen lassen. Dabei sollte man sich stets vor Augen halten, dass uns unser Körper nur seine und damit unsere Bedürfnisse kommuniziert. Wenn wir diese Signale zu lange ignorieren, bekommen wir meist die Rechnung dafür.

Wie kann man Körpersignale erkennen?

Unser Körper sendet durchgehend Botschaften, aus denen wir schließen können, wie es ihm geht und was er braucht. Wichtig ist, dass wir uns mit der Bedeutung der Körpersignale vertraut machen. Wir haben einige Beispiele für typische Körpersignale und ihre häufigen Ursachen, die Sie kennen sollten:

1. Muskelverspannung

Sie wachen bereits morgens mit Verspannungen auf? Klar, das ist in erster Linie unangenehm, sollte allerdings unbedingt ernst genommen werden. Diese Gründe können Muskelverspannungen unter anderem haben:
  • psychische Faktoren wie Stress
  • zu wenig Bewegung
  • ungünstige, monotone Bewegung
  • einseitige Fehlbelastung
  • allgemeine Überlastung

2. Rückenschmerzen

Auch Rückenschmerzen sind Körpersignale, die auf unterschiedliche Ursachen zurückgeführt werden können:
  • und langes Sitzen
  • Muskelverspannungen
  • akuter Bandscheibenvorfall
  • psychische Belastung

3. Herzrasen

Der Herzschlag zählt zum vegetativen Nervensystem. Das heißt, er kann, wie beispielsweise auch die Verdauung, nicht bewusst von uns gesteuert werden. Wenn wir mit Herzrasen und innerer Unruhe zu kämpfen haben, könnten diese Körpersignale auf Folgendes hinweisen:
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • (zum Beispiel in der Pubertät, der Schwangerschaft oder den Wechseljahren)
  • Stresssituation
  • Einnahme bestimmter Medikamente
Selbstverständlich können Herzprobleme auch schwerwiegende medizinische Ursachen haben und müssen deshalb immer ärztlich abgeklärt werden.

4. Verdauungsprobleme

Wer häufig unter Durchfall, Verstopfung, Blähungen, Aufstoßen oder Sodbrennen leidet, sollte sich diese Faktoren, welche die Verdauung durcheinanderbringen können, genauer ansehen:
  • und psychische Belastung
  • mangelnde Bewegung
  • ungesunder Lebensstil
Achtung, auch hier gilt wieder: Bei starken oder langanhaltenden Beschwerden unbedingt eine Ärztin oder einen Arzt um Rat fragen.

5. Kopfschmerzen

Auch wenn Google uns oft etwas anderes weismachen will – Kopfschmerzen haben meist recht harmlose bzw. alltägliche Gründe:
  • Flüssigkeitsmangel
  • Sonnenstich
  • Stress
  • falsche Ernährung
  • anhaltender Lärm
  • Wetterumschwung
  • Schlafstörungen
  • seelische Belastung
  • Menstruationszyklus
  • zu strenge Frisur, drückender Haarreifen usw.
Natürlich gibt es noch viel mehr Körpersignale, die Sie bestimmt erkennen könne, wenn Sie bewusst in sich hineinhören. Wichtig ist aber bei allen Beschwerden – egal ob psychisch oder physisch – lassen Sie diese zuallererst von einer Ärztin oder einem Arzt abklären, um schwerwiegende Erkrankungen auszuschließen.

Wie kann man Körpersignale besser wahrnehmen?

In unserer Leistungsgesellschaft verdrängen wir Körpersignale oftmals oder nehmen sie schlichtweg nicht ernst genug. Dadurch haben wir zum Teil verlernt, unserem Körper zu vertrauen und seine Signale wahrzunehmen. Folgende Tipps können Ihnen helfen, sich wieder stärker mit Ihrem Körper zu verbinden:

1. Sich besser spüren

Atemübungen, wie zum Beispiel die bewusste Bauchatmung, Meditation oder autogenes Training, ebenso Kinesiologie, Yoga, Tai-Chi oder Qigong können dabei helfen, den Fokus wieder mehr auf das Innere zu richten. Viele Anregungen finden sich im Buch „Dein Körper schützt dich. Vertraue deiner Intuition“ (Goldegg Verlag) von Coach Claudia Kloihofer. Sie empfiehlt außerdem, sich viel in der im Freien aufzuhalten: „Das beruhigt uns und bringt uns näher an unsere eigene Natur.“

2. Intuitiv essen

Wann bin ich hungrig, wann satt? Welche Nahrung tut mir gut? Durch Gewohnheiten wie Tellerleeressen, Kalorienzählen, Diäten, Ernährungstrends wie „No Carb“ und den vollen Kühlschrank haben wir das intuitive Essen oft verlernt. Was hilft: Erst dann essen, wenn man wirklich Hunger hat. Achtung: Oft verwechseln wir Durst mit Hunger. Beim Essen immer wieder kleine Pausen machen, um zu spüren, ob man schon satt ist. Sich Zeit fürs Essen nehmen (und zwar ohne Ablenkungen), denn nur so können wir das Essen genießen, riechen, schmecken. Nach der Mahlzeit überprüfen: Fühle ich mich davon gesättigt? Bin ich voller Energie – oder eher müde? Gerade anfangs empfiehlt es sich, auf Fertigprodukte zu verzichten. Denn viele Inhaltsstoffe wie Zucker, Fett, Salz und Geschmacksverstärker beeinflussen das natürliche Sättigungsgefühl.

3. Erholsamer Schlaf

Der Stoffwechsel verlangsamt sich, die Körpertemperatur sinkt: Jetzt ist eine Ruhepause angesagt. Doch viele Faktoren wie künstliches Licht oder Arbeitszeiten greifen in unseren natürlichen Rhythmus ein. Mit Folgen: Wir sind müde, gereizt, unkonzentriert, weniger leistungsfähig. Laut der Schlafforschung gehören wiederkehrende Nickerchen zu unserer biologischen Grundausstattung. Mit der Lebensrealität der meisten Menschen ist das allerdings kaum vereinbar.

Worauf wir dennoch achten können: Für Entspannung und Geborgenheit mit Einschlafritualen sorgen. Den Fernseher oder das Smartphone am besten aus dem Schlafzimmer verbannen. Auch Alkohol, schwere Mahlzeiten oder Hunger verhindern erholsamen Schlaf. Wer wochentags und am Wochenende ungefähr den gleichen Tagesrhythmus beibehält, vermeidet Mini-Jetlags.