Neurodermitis, Windeldermatitis und Co.: Eine Kinderdermatologin erklärt, was hinter den häufigsten Hauterscheinungen steckt
Pusteln, Rötungen, Juckreiz – die Kinderdermatologin Dr. Christine Wagger erklärt, was hinter den häufigsten Hauterscheinungen wie Windeldermatitis, Babyakne und Neurodermitis steckt…
Dr.in med. Christine Wagger ist Kinderdermatologin im Salzburger Landesklinikum. Für ACTIVE BEAUTY beantwortet sie die wichtigsten Fragen rund um die empfindliche Kinder- und Babyhaut.
Windeldermatitis: Auslöser und Behandlungsmöglichkeiten
Typisch ist eine gerötete, entzündete Haut im Windelbereich – manchmal nässend, mit kleinen Knötchen oder sogar offenen, schmerzhaften Stellen. Charakteristisch ist, dass die Veränderungen in der Regel nicht in den Hautfalten auftreten. Ausgelöst wird Windeldermatitis durch den Kontakt mit Urin oder Stuhl sowie Feuchtigkeit und Wärme der Windel. Reinigungsprodukte oder zu häufiges Waschen können zusätzlich reizen. Ziel ist es, die Haut zu beruhigen. Dazu gehören häufiger Windelwechsel und generell windelfreie Zeiten. Die frische Luft tut der Haut richtig gut! Zusätzlich kann man den Bereich mit lauwarmem Wasser reinigen. Feuchttücher sollten parfümfrei und frei von reizenden Zusatzstoffen sein und nur sparsam eingesetzt werden. Hier erfahren Sie, wie Sie Feuchttücher einfach selber machen können. Zusätzlich helfen Schutzsalben mit Inotyol, Zinkoxid oder Panthenol.
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Neurodermitis: Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten
Neurodermitis, auch atopische Dermatitis genannt, ist eine chronische, nicht ansteckende Hauterkrankung. Sie tritt oft in Schüben auf und ist gekennzeichnet durch trockene, gerötete und juckende Haut. Babys haben meist nässende rote Ekzeme an Wangen, Bauch, Armen oder Beinen. Auslöser ist eine Kombination aus einer gestörten Hautbarriere, überaktiver Immunabwehr, genetischer Veranlagung und äußeren Einflüssen wie Stress, Schwitzen, Pollen oder Keimen. Die Haut verliert dabei ihre natürliche Schutzfunktion und wird durchlässiger, sodass Reizstoffe und Keime leichter eindringen können. Bei der Behandlung ist eine regelmäßige, konsequente Hautpflege essenziell – auch in beschwerdefreien Phasen. Die mehrmals tägliche Basispflege mit rückfettenden Cremen oder Salben kann die Hautbarriere stabilisieren und Schübe reduzieren. Bei akuten Schüben kommen antientzündliche Medikamente wie Kortison zum Einsatz. Schwere Fälle erfordern eine gute Zusammenarbeit von kinderärztlicher Betreuung und Dermatologie.Babyakne: Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten
Babyakne tritt bei etwa 20 Prozent der Neugeborenen auf – meist zwischen der zweiten und sechsten Lebenswoche. Typisch sind kleine rote Pusteln, Mitesser und Papeln auf Wangen, Stirn, Kinn, Brust oder Rücken. Die Haut sieht leicht entzündet oder gerötet aus, juckt und schmerzt aber nicht. Die Ursachen liegen in der hormonellen Umstellung nach der Geburt, die eine erhöhte Talgproduktion auslöst. Die gute Nachricht: Babyakne ist harmlos und verschwindet meist in wenigen Wochen oder Monaten. Niemals sollte man reiben, die Pickel ausdrücken oder Hausmittel wie Zahnpasta verwenden! Dann gibt es noch die Hitzepickel in der Form von kleinen Bläschen oder roten, juckenden Papeln. Diese treten meist auf Kopfhaut, Stirn, Nacken und dem oberen Brustbereich auf. Ursachen sind unter anderem hohe Luftfeuchtigkeit, Schwitzen oder zu warme Kleidung. Sie verschwinden innerhalb weniger Tage mit Kühlung der Haut, luftiger, lockerer Kleidung und Reinigung mit lauwarmem Wasser von selbst. Wenn die Haut stark gerötet ist oder juckt, wirken Zinkcremen oder kühlende Lotionen lindernd.
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