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Babyschwimmen: Das müssen Sie wissen
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Plitsch, Platsch

Babyschwimmen: Das müssen Sie wissen

Wasser ist für Babys mehr als nur ein Element: Es ist ihre erste vertraute Umgebung. Noch Monate nach der Geburt erinnert sich der kleine Körper instinktiv an das schwerelose Schweben im Fruchtwasser. Babyschwimmen knüpft genau hier an – mit spielerischem Lernen, sanften Bewegungen und jeder Menge Nähe. Für ACTIVE BEAUTY erläutert Schwimmtrainerin Gudrun Lindner, worauf es zu achten gilt.
Mag. Gudrun Lindner ist Inhaberin der Swimacademy im Welldorado in Wels (Oberösterreich). ACTIVE BEAUTY beantwortete die ehemalige Leistungsschwimmerin und staatlich geprüfte Schwimmtrainerin die wichtigsten Fragen rund um das Thema Babyschwimmen.

Was ist Babyschwimmen?

Babyschwimmen ist kein Schwimmkurs im klassischen Sinn – das eigentliche Schwimmen lernen beginnt meist erst ab dem dritten bis fünften Lebensjahr. Vielmehr geht es darum, Babys an das Wasser zu gewöhnen. Unter professioneller Anleitung erleben die Kleinsten gemeinsam mit Mama oder Papa spielerische Übungen im angenehm temperierten Wasser. Das Ziel: Motorik fördern, Sinne schulen, Bindung stärken – und natürlich jede Menge Spaß haben.

Wie sinnvoll ist Babyschwimmen?

Es gibt viele Gründe, die für das Babyschwimmen sprechen. Durch seine physikalischen Eigenschaften wie Auftrieb, Widerstand und Temperatur wirkt Wasser positiv auf den menschlichen Körper ein. Laut Gudrun Lindner fördert regelmäßiges Babyschwimmen die ganzheitliche Entwicklung des Kindes: körperlich (Atmung, Herz-Kreislauf-System, Knochen, Muskulatur, Stärkung des Immunsystems), motorisch (dreidimensionale Bewegungsanreize, intensiver Hautkontakt mit den Eltern), geistig (Förderung der Vernetzung verschiedener Gehirnareale) sowie in seiner seelischen und sozialen Reifung. Und nicht nur das: Babyschwimmen dient der Mobilisierung der Gelenke und kann auch einen therapeutischen Ansatz haben. „Im Wasser lassen sich unter anderem Geburtstraumata lösen“, erklärt die Schwimmtrainerin – etwa nach einem Kaiserschnitt oder wenn die Nabelschnur bei der Geburt um den Hals des Babys lag.

Wie verläuft ein Babyschwimmkurs?

Eltern lernen verschiedene Haltegriffe in Bauch- und Rückenlage. Man spielt mit Kleingeräten im Wasser, singt Bewegungslieder und macht zu Sprüchen und Reinem bestimmte Bewegungen.


Wie viel Grad hat das Wasser beim Babyschwimmen?

Die ideale Wassertemperatur liegt zwischen 29,5 bis 32,5 Grad. Dann kann man ungefähr 40 Minuten mit dem Kind im Wasser verbringen. „Wenn die Wassertemperatur höher ist, ist die Belastung auf das Herz-Kreislauf-System zu hoch und die Badezeit sollte zehn Minuten nicht überschreiten“, so die ehemalige Leistungsschwimmerin. Das Gleiche gilt, wenn die Wassertemperatur niedriger ist.
Dass ein Baby friert, erkennt man an einer marmorierten (fleckigen) Haut.

Wann sollte man mit dem Babyschwimmen anfangen?

Gudrun Lindner empfiehlt einen Start mit vier bis fünf Monaten und einem Körpergewicht von mindestens sechs Kilogramm. „Zu diesem Zeitpunkt ist das körpereigene Immunsystem ausreichend ausgeprägt und kann eigene Antikörper bilden. Außerdem sollte das Kind seinen Kopf bereits für kurze Zeit selbstständig halten können.
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Was kostet Babyschwimmen?

Die Kosten fürs Babyschwimmen sind in Österreich sehr unterschiedlich und schwanken meist zwischen zehn und 20 Euro pro Einheit. Badeintritte gibt es exklusive oder inklusive.

Wird Babyschwimmen von der Krankenkasse übernommen?

Ein Babyschwimmkurs wird in der Regel nicht von der Krankenkasse übernommen. Am besten direkt beim Träger nachfragen.
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Was zieht man einem Baby beim Babyschwimmen an?

„Am besten wäre das Schwimmen ohne Badekleidung, denn der Hautkontakt zu den Eltern ist sehr wichtig“, erklärt Gudrun Lindner. „Zumal Babys ab dem dritten Lebensmonat bis ca. 14 Monate ohnehin keinen Stuhlgang haben, wenn sie mit dem Bauch im Wasser sind.“ In öffentlichen Bädern zieht man ihnen dennoch festsitzende Badebekleidung (Badehose oder Badeanzug) oder eine Schwimmwindel (Einweg oder Mehrweg) an.
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Wann sollte man nicht zum Babyschwimmen?

Babyschwimmen darf man nicht bei:
  • Ohrenentzündungen
  • Augenentzündungen
  • Durchfall
  • Fieber
  • nach Impfungen
  • mit ansteckenden Erkrankungen
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Können Babys von Geburt an Tauchen?

Babys haben in den ersten Lebensmonaten einen natürlichen Atemschutzreflex, dadurch halten sie automatisch die Luft an, wenn Wasser das Gesicht berührt. Ob dieser Reflex noch vorhanden ist, muss über die Wassergussmethode durch fachkundige Anleitung festgestellt werden. „In meiner Schwimmschule tauchen wir nur mit Babys, die diesen Atemschutzreflex noch haben. Ist er nicht mehr vorhanden, darf man das Baby auf keinen Fall unter Wasser tauchen“, so die österreichische Schwimmmeisterin. In der Literatur ist das Babytauchen ohnehin umstritten, in einigen Ländern sogar verboten. Der Grund: „Werden die oben genannten Grundsätze nicht befolgt, kann Angst vor dem Wasser entstehen. Und die Verschluckungsgefahr ist sehr hoch.“ Gudrun Lindner stellt klar, dass es sich beim Babytauchen nicht um echtes Tauchen handelt. „Echtes, bewusstes Tauchen ist in etwa ab zweieinhalb bis viereinhalb Jahren möglich. Ab diesem Zeitpunkt kann ein Kind die Atmung bewusst steuern.“ Schwimmen unter Wasser, also Tauchen, ist übrigens leichter, als „normales“ Brustschwimmen. „Den Kopf über Wasser zu halten, erfordert einen enormen Kraftaufwand.“

Welche Regeln muss man beim Babyschwimmen beachten?

Babys und Kinder, die nicht schwimmen – und insbesondere nicht tauchen – können, dürfen niemals unbeaufsichtigt im Wasser sein. In Babyschwimmkursen lernen Eltern spezielle Haltegriffe, die dabei helfen, den Kopf des Kindes sicher über Wasser zu halten, sodass Mund und Nase frei bleiben. Wichtig ist auch: „Babys und Kinder sollten sich beim Schwimmen nicht verschlucken, da dies schnell Angst vor dem Wasser auslösen kann“, so Gudrun Lindner. „Ebenso entscheidend ist, dass Eltern ihren Kindern frühzeitig einen gesunden Respekt vor dem Element Wasser vermitteln.“

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Wie sinnvoll ist das Programm „Infant Swimming Resource (ISR)?“

Es gibt Programme, in denen Babys lernen sollen, sich im Notfall selbstständig auf den Rücken zu drehen, um ein Ertrinken zu verhindern. Gudrun Lindner steht dieser Methode jedoch kritisch gegenüber. „Zum einen ist sie aus sicherheitstechnischer Sicht bedenklich, da das Risiko besteht, dass sich das Baby verschluckt und Wasser in die Lunge gelangt – was schlimmstenfalls zu sogenanntem ‚sekundärem Ertrinken‘ führen kann“, erklärt sie. Zudem betont sie: „Babys sind wehrlos und können sich nicht verbal äußern. Für manche Kinder kann diese Form des Trainings eine traumatische Erfahrung darstellen.“ Ein weiteres Problem sieht Lindner in der fehlenden Regulierung: Solche Programme werden häufig von Personen ohne fundierte Ausbildung angeboten. In Österreich – wie auch in vielen anderen Ländern – ist keine spezielle Qualifikation erforderlich, um Babyschwimmkurse durchzuführen.

Achtung: Babys und Kleinkinder dürfen niemals unbeaufsichtigt in der Nähe von Wasser sein – selbst nicht für einen Augenblick. Das gilt auch für Planschbecken, Badewannen, Pools, Regentonnen und Gartenteiche.

Was ist sekundäres Ertrinken?

Ein starker Wassereintritt in die Lunge kann zu einem sogenannten sekundären Ertrinken führen – meist Stunden nach dem Vorfall, etwa in der Nacht. Dabei sammelt sich Flüssigkeit in der Lunge (Lungenödem), was zu Atemnot führen kann. „Zum Glück ist das selten, aber es kann passieren – vor allem, wenn sich jemand beim Schwimmen extrem stark verschluckt“, erklärt Expertin Gudrun Lindner. Besonders kritisch sei es, wenn Babys ohne ausreichende Vorbereitung, ohne vorherige Wassergussmethode und nicht mehr vorhandenen Atemschutzreflex mehrfach hintereinander untergetaucht werden: „Dann kann es passieren, dass sich die Stimmbänder verkrampfen und die Atemwege verschließen – das Baby bekommt keine Luft mehr.“ In solchen Fällen müsse sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen werden. Lindner warnt: „Eltern sollten auch ein vermeintlich leichtes Verschlucken ernst nehmen. Sofort zum Kind gehen, beruhigend sagen: ‚Fest husten‘, sanft auf den Rücken klopfen und immer wieder zum Husten auffordern – das hilft meist schon.“ Damit es gar nicht erst so weit kommt, sei es wichtig, dass Kinder frühzeitig ans Tauchen herangeführt werden – idealerweise zwischen dem dritten und zehnten Lebensjahr. „Wenn Kinder die Mund- und Nasenatmung unter Wasser lernen, sinkt das Risiko des Ertrinkens deutlich“, so Lindner.

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