Beeindruckend: Aufs gesamte Leben betrachtet, verschlafen wir ein Drittel davon. Müssen wir aber auch, denn schlafend regenerieren wir unsere körperliche und geistige Fitness. Wer nicht gut einschlafen kann – und wir reden hier nicht von Kindern, die nicht durchschlafen -, kann sich mit Gute-Nacht-Geschichten für Erwachsene helfen.

Dennoch ist Fakt: Laut der Österreichischen Gesellschaft für Schlafmedizin und Schlafforschung (ÖGSM) ist rund ein Viertel der Österreicher von Schlafstörungen betroffen! Wie die ideale Nachtruhe aussehen sollte, darüber gibt es noch manche Unsicherheiten. Gerhard Klösch, Schlafforscher an der Medizinischen Universität Wien, analysiert die größten Schlafmythen. Das kann helfen, (wieder) schlafen zu lernen.

Schlafen: Welche Mythen stimmen?

  1. 5 Stunden Schlaf sind genug

    Falsch. Menschen, die (von Natur aus) mit so wenig Schlaf auskommen, sind eine Minderheit – nur rund 10 Prozent, sagt Experte Klösch. Gut schlafen sieht anders aus: „Optimal ist eine Schlafdauer von sieben bis neun Stunden, einige Menschen sind bereits nach sechs Stunden ausgeruht.“

    Wer regelmäßig deutlich weniger schläft, riskiert durchaus auch gesundheitliche Schäden wie beispielsweise ein geschwächtes Immunsystem, Depression, Gewichtszunahme oder abnehmende Libido.

  2. Wer Schäfchen zählt, schläft früher ein

    Stimmt. Laut Gerhard Klösch kann Schäfchen zählen tatsächlich das Einschlafen fördern: „Vor dem Schlafengehen brauchen wir Monotonie. Genau die bringt das Schäfchenzählen. Es geht dabei vor allem darum, dass man immer an das Gleiche denkt. Das hat einen ähnlichen Effekt wie hypnotisiert zu werden.“ Gut schlafen kann (manchmal) einfach sein!

  3. Schnarchen ist zwar störend, aber harmlos

    Kommt drauf an. Schnarchen kann ein Hinweis auf ernsthafte gesundheitliche Probleme sein, etwa Schlafapnoe. Wer glaubt, daran zu leiden, sollte in jedem Fall Fachleute wie Ärzte oder Schlafmedizinerinnen aufsuchen; auch, weil durch Schlafapnoe das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle steigen kann. Nicht zuletzt schläft der/die Partner/in mit Schnarchern nicht gut!

    „Schlafapnoe ist zudem extrem anstrengend, weil Betroffene immer wieder aufwachen. Nicht selten müssen sie den Tag über gegen den Schlaf ankämpfen, weil sie so erschöpft sind.“