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Was kann der Power Nap wirklich? Nützliche Infos und hilfreiche Tipps für die Mini-Pause

It’s Nap'o'clock

Was kann der Power Nap wirklich? Nützliche Infos und hilfreiche Tipps für die Mini-Pause

Die einen können nicht ohne, andere wissen nicht, wozu er gut sein soll. Über den Power Nap alias Siesta oder Mittagsschlaf gibt es zahlreiche Studien und Meinungen. Damit das mit der Erholung und den Vorteilen für unsere Gesundheit auch wirklich funktioniert, gilt es, einige wichtige Faktoren zu berücksichtigen. Hier erfahren Sie, worauf es ankommt.

Wie ist der Power Nap entstanden?

In Spanien ist die „Siesta“ ein unverzichtbares Kulturgut, das neben der Erholung auch dazu dient, den heißesten Stunden des Tages zu entfliehen. Mit der Zeit etablierte sich die Express-Pause aber auf der ganzen Welt. Der Power Nap, wie wir ihn heute kennen, basiert auf den Erkenntnissen zweier US-amerikanischer Wissenschaftler: Zum einen war da Thomas Edison – der Erfinder von Glühbirne, Telegraph, Filmkamera und einigem mehr. Er war der Überzeugung, dass ein kurzer Mittagsschlaf nicht nur den Energielevel hebt, sondern auch einen positiven Einfluss auf Kreativität und Produktivität hat. Jedes Mal, wenn er tagsüber ein Schläfchen einlegte, nahm er bewusst einen etwas schwereren Gegenstand in die Hand, dessen Aufprall ihn aus dem Schlaf riss, sobald er zu tief eingeschlafen war.
Im Jahre 1998 etablierte dann der Sozialpsychologe und Schlafforscher James B. Maas den Begriff „Power Nap“ und definierte darüber hinaus, wie dieser beschaffen sein muss, um einen positiven Einfluss auf die Gesundheit zu haben.

Wie funktioniert die Mini-Pause?

Damit ein Power Nap auch wirklich Positives bewirkt und Erholung statt Erschöpfung bringt, sollten Sie unbedingt auf folgende Aspekte achten:

  • Dauer: Schlafen Sie nicht länger als 10 bis 20, maximal jedoch 30 Minuten. Alles darüber hinaus bringt den Körper dazu, in eine Tiefschlafphase zu fallen, die ihm einiges an Kraft und Energie abverlangt, um wieder in die Gänge zu kommen. Im ungünstigsten Fall gelingt das den restlichen Tag gar nicht mehr, womit der eigentliche Energiebringer zum Energieräuber wird.
  • Schlummern vermeiden: Stehen Sie nach dem Schläfchen gleich auf und ziehen Sie die kurze Rast nicht weiter in die Länge. Wir alle wissen: Schlummern trägt nicht gerade dazu bei, dass wir uns energiegeladener fühlen, ganz im Gegenteil …
  • Regelmäßigkeit: Laut einer aktuellen Studie aus der Schweiz bringt ein Power Nap nur dann gesundheitliche Vorteile mit sich, wenn er ein- bis zweimal pro Woche in den Alltag integriert wird.
  • Frische Luft und kaltes Wasser: Um leichter wieder in die Gänge zu kommen, empfiehlt es sich, vor dem Nap noch einmal ordentlich durchzulüften und den Raum mit viel Sauerstoff durchströmen zu lassen. Machen Sie es sich außerdem nicht allzu dunkel und trinken Sie nach dem Aufwachen ein kaltes Glas Wasser statt einem Kaffee – das wirkt erfrischend und belebt Geist und Seele.
  • Atmosphäre: In erster Linie braucht’s einen geeigneten Platz, um untertags mal kurz runterfahren zu können. Wichtig ist auch, dass man ungestört ist und gemütlich liegt, der Kopf wird am besten leicht erhöht positioniert, um Verspannungen vorzubeugen. Wer kein Kissen zur Hand hat, kann auch Jacke oder Pulli zu einem Kopfpolster umfunktionieren. Danach noch einen Timer stellen, um zu vermeiden, in die Tiefschlafphase zu gelangen. Und dann kann’s auch schon losgehen!

Diese drei Vorteile bringt der Mittagsschlaf

Power Napping sollte nicht jeden Tag und auch nur für eine gewisse Dauer betrieben werden. Wenn man also alle oben genannten Faktoren berücksichtigt, trägt das ein- bis zweimalige Nickerchen pro Woche positiv dazu bei, dass:

  1. unsere Kreativität gesteigert wird: Durch den kurzen und leichten Schlaf wird ein Raum für kreative Lösungen und Ideen geschaffen, die im Übergang von der Wach- zur Schlafphase entstehen und, im Gegensatz zur Tiefschlafphase, auch nach dem Erwachen noch abrufbar sind.

  2. unser Herz-Kreislauf-System gestärkt wird: Mehrere Studien belegen, dass durch den kurzen Mittagsschlaf das Stresshormon Noradrenalin gesenkt und damit das Risiko für einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall deutlich reduziert werden kann.

  3. das Toleranzlevel bei Frust erhöht wird: Die Zwischendurch-Erholung steigert die Produktivität und schenkt uns damit Gelassenheit für schwierige, nervenaufreibende Aufgaben.

Warum Power Napping nicht bei jedem funktioniert …

Dass das mit dem Mittagsschlaf bei vielen Menschen nicht klappt, kann mehrere Gründe haben. Zum Beispiel kann eine falsche Raumtemperatur dafür sorgen, dass wir nicht zur Ruhe kommen – ein optimaler Richtwert sind 16 bis 20 Grad. Zudem spielen Licht und Geräusche eine Rolle – eine taghelle Umgebung sowie ablenkende Hintergrundgeräusche (Fernseher, Radio) halten uns ebenfalls davon ab, uns zu entspannen. Und dann wäre da auch noch die Suche nach einer geeigneten Erholungsposition (vielleicht sind Sie ja jemand, der lieber im Sitzen nappt?) und die Tatsache, dass viele Menschen dazu tendieren, sich schlichtweg zu lange hinzulegen, was letztendlich nur Erschöpfung und keine Erholung bringt.

Also: Power Napping will geübt sein! Probieren Sie’s doch einfach nochmal mit den genannten Tipps – vielleicht klappt’s ab jetzt ja doch mit dem Mittagsschlaf. Und sollten Sie den Verdacht haben, dass etwas mit Ihrem Schlafverhalten ganz generell nicht stimmt, sollten Sie Ihre Hausärztin/Ihren Hausarzt konsultieren und klären, welche Ursachen sich dahinter verbergen könnten. Ein Power Nap ist nämlich nicht dazu bestimmt, andauernde und wiederkehrende Schlafstörungen auszugleichen.