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Keine Chance für Langeweile: Ideen für Kinderspiele draußen im Winter
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Gute Ideen

Keine Chance für Langeweile: Ideen für Kinderspiele draußen im Winter

Während manche Familientage wie im Flug vergehen, gibt es andere, die einfach nicht enden wollen. Rausgehen ist dann immer eine gute Idee. Mit unseren Tipps für Kinderspiele draußen für jüngere und ältere Kinder kommt bestimmt keine Langeweile auf.

Warum sind Kinderspiele draußen so wichtig?

Wenn es draußen kalt, windig und vielleicht auch noch regnerisch ist, dann sinkt die Motivation, nach draußen zu gehen, oft in den Keller. Dabei sind Naturerfahrungen wichtig für eine gesunde kindliche Entwicklung. In einem Interview mit der Deutschen Wildtierstiftung nennt der Pädagoge und Kinder- und Jugend-Psychotherapeut Prof. Dr. Ulrich Gebhard zahlreiche Gründe, unter anderem wird die Konzentrationsfähigkeit gefördert. Studien haben zudem einen Zusammenhang zwischen Kurzsichtigkeit und (zu) viel Zeit in Innenräumen bei Kindern aufgezeigt.

Doch schon viele Kinder haben Termine und „Verpflichtungen“, sodass im stressigen Alltag für freies Spiel draußen immer weniger Zeit bleibt. Eine Schweizer Studie des Outdoor-Bekleidungsherstellers namuk im Jahr 2023 fand heraus, dass Mädchen und Buben bis 15 Jahre sich im Schnitt nur 1,5 Stunden am Tag im Freien aufhalten – Wegzeiten zum Kindergarten oder zur Schule sind da bereits eingerechnet. Eine andere Studie des Outdoorbekleidungsherstellers Kamik aus dem Jahr 2018 ergab, dass die teilnehmenden Kinder 25 Prozent weniger Zeit mit Spielen draußen verbringen, als es ihre Eltern in deren Kindheit taten. Zugleich gaben die befragten Mütter an, die schönsten Kindheitserinnerungen während des Spielens im Freien mit Freunden oder Geschwistern gesammelt zu haben.

Wenn das kein Appell ist, den eigenen Kindern mehr Zeit draußen zu ermöglichen! Am liebsten beschäftigen sich Kinder ohnehin im freien Spiel, das nicht von Erwachsenen angeleitet wird. Und das ist gerade im Garten, im Wald oder auf dem Spielplatz besonders gut möglich. Sollten den Kindern doch einmal die Ideen ausgehen, haben wir ein paar Anregungen für Kinderspiele draußen gesammelt.
Wenn das Wetter draußen doch einmal zu unwirtlich ist, haben wir auch viele Ideen für Kinderspiele drinnen gesammelt – zur kreativen Beschäftigung und zum Toben.

Kinderspiele draußen für die Kleinen

Den eigenen Bewegungsdrang ausleben und die Natur erkunden – das steht bei jüngeren Kindern im Vordergrund. Zudem sind die Kleinen oft leidenschaftliche Sammlerinnen und Sammler, was sich mit vielen Kinderspielen draußen verbinden lässt.


1. Wald-Bingo

Ums Entdecken, Erforschen und Sammeln geht’s bei dem interaktiven Suchspiel Wald-Bingo. Hierzu benötigt man lediglich einen leeren 10er-Eierkarton, eine Suchvorlage (zum Beispiel hier zum Downloaden) und ein Fleckchen Natur, das man unsicher machen kann. Nachdem die Suchvorlage in den Deckel des Eierkartons geklebt ist, kann das lustige Suchen und Finden schon beginnen. Wer zuerst alle gewünschten Gegenstände gefunden und entsprechend im Karton platziert hat, ruft „Bingo“.

Wald-Bingo lässt sich auf vielfältig Weise adaptieren. Wer keine Eicheln, Federn und Blätter suchen möchte, kann seinen Suchauftrag zum Beispiel folgendermaßen gestalten:
  • Naturmaterialien nach Farben sortieren.
  • Dinge finden, die sich schwer, feucht, leicht, weich, glitschig … anfühlen.
  • Sachen, die nicht in die Natur gehören.

2. Erntekorb

Nüsse, Eicheln, Bucheckern, Tannenzapfen, Kastanien, Hagebutten und natürlich viele bunte Blätter – im Herbst beschenkt uns die Natur reichlich mit ihren Gaben. Wer mit offenen, aufmerksamen Augen durch Wald und Wiese streift, findet allerlei Schätze. Auf dem Spaziergang einfach einen kleinen Korb mitnehmen, in die sich kleine Kostbarkeiten vorsichtig hineinlegen lassen. Die Sammlung wird zu Hause auf einem schönen Teller am Fensterbrett angerichtet.

3. Baumgesichter

Dieses Kinderspiel draußen erfordert etwas Vorbereitung zu Hause: Aus Mehl und Wasser wird zu ungefähr gleichen Teilen ein „Mehlkleister“ angemischt (ein Rezept dafür gibt’s hier). Er sollte nicht zu flüssig, aber auch nicht zu fest sein. Für den Transport eignet sich ein Einmachglas, das sich fest verschrauben lässt. Im Wald oder im Garten wird der „Kleber“ mit einem Stock oder einem Pinsel an einer möglichst glatten Stelle der Baumrinde verteilt. Mit Naturmaterialien können die Kinder lustige Gesichter aufkleben: Steinchen sind die Augen, Moosbüschel die Augenbrauen … der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

4. Wald-Mandala

Gemeinsam werden Steine, Zapfen, Moos, Blätter, Stöcke usw. gesammelt und anschließend daraus Muster und Formen auf den Waldboden gelegt. Tipp: Das Smartphone mitnehmen und von den Kunstwerken Fotos schießen – so nimmt man eine schöne Erinnerung fürs Fotoalbum mit.
Smartphone mit Augenmaß lautet die Devise. Lesen Sie hier unsere Tipps zum Digital Detox und wie das Handy die Eltern-Kind-Beziehung stört.

5. Müll sammeln

Den Trend „Plogging“ gibt es seit 2016, als der Schwede Erik Ahlström begann, in Stockholm während des Joggens Müll zu sammeln. Das Wort „Plogging“ setzt sich aus „plocka“ (Schwedisch für „aufheben, pflücken“) und Jogging zusammen.

Auch Kinderspiele draußen lassen sich leicht mit etwas Nützlichem für die Umwelt verbinden. Und meist lassen sich die Kleinen sehr schnell dafür begeistern, der Natur etwas Gutes zu tun. Mit einer Grillzange, Arbeitshandschuhen und einem Sackerl ausgestattet, geht es los auf den Spielplatz oder zum Waldspaziergang. Wer sammelt am meisten Müll? Wer findet etwas ganz Ausgefallenes? Gibt es unter den Fundstücken sogar etwas, das sich noch verwenden oder reparieren lässt? Nach der Sammelaktion wird der Müll getrennt und alles Unbrauchbare entsorgt. Und die fleißigen, stolzen Umweltschützerinnen und -schützer haben sich einen heißen Kakao verdient!

Kinderspiele draußen für die Großen

Ältere Kinder lieben es, sich in Wettkämpfen zu messen, ihre Geschicklichkeit auf die Probe zu stellen oder knifflige Rätsel zu lösen.


1. Zapfen-Weitwerfen

Wie praktisch, dass viele Nadelbäume im Herbst und Winter ihre Zapfen abwerfen! So kann man sich schon mal für die Weihnachtsdeko (etwa für den Adventkranz) ausstatten). Aber auch für sportliche Zwecke lassen sich die Zapfen gut verwenden.

Beim Zapfenweitwurf wird mit einer Schnur oder einem möglichst geraden Stock am Boden eine Linie markiert. Dann schnappt sich jeder ein paar Zapfen und wirft so weit wie möglich. Wer am weitesten wirft, hat gewonnen.

Das Spiel lässt sich auch ganz leicht abwandeln: Zum Beispiel sollen die Kinder mit den Zapfen einen Baumstamm „abschießen“. Oder man legt mit kleinen Steinen mehrere Kreise auf den Boden, in die man mit den Zapfen treffen muss.

2. Äste-Mikado

Bei diesem Kinderspiel für draußen sind Taktik und Geschicklichkeit gefragt! Kleine Zweige liegen im Herbst überall am Waldboden herum (bitte keine Äste und Zweige von Büschen und Bäumen reißen!). Die Zweige werden auf einen Haufen gelegt. Wie beim echten Mikado wird nun versucht, ein Ästchen nach dem anderen zu entfernen, ohne dass sich die anderen Zweige bewegen.
Unser Wald-Knigge gibt Tipps und Hinweise, wie man sich achtsam im Wald und in der Natur verhält.

3. Lausch-Karte

Als Vorbereitung zeichnen die Eltern (oder je nach Können auch die Kinder) einen Plan vom Garten, dem Spielplatz oder dem Park aus der Vogelperspektive. Dieser Plan wird so oft kopiert bzw. abgepaust, bis jedes teilnehmende Kind ein Exemplar hat.

Und so geht’s: Als Spielzeit werden je nach Alter fünf bis zehn Minuten vorgegeben. Jedes gehörte Geräusch wird auf der Karte eingetragen. Schulkinder schreiben auch noch die Quelle bzw. die Ursache des Geräuschs dazu. Nach Ablauf der Spielzeit wird verglichen: Haben alle Spielerinnen und Spieler dieselben Geräusche gehört? Wer hat die feinsten Ohren?

4. Reisespiel

Ein Kind spielt die Mutter, alle anderen stellen sich in einigen Metern Entfernung ihr gegenüber. Abwechselnd fragt jedes Kind: „Mutter, wie weit darf ich reisen?“ Die „Mutter“ antwortet mit dem Namen einer Stadt oder eines Landes, zum Beispiel: „Norwegen“. Das Kind, das an der Reihe ist, zählt die Silben und geht entsprechend viele Schritte: „Nor-we-gen“, also drei Schritte vorwärts. Wer zuerst bei der „Mutter“ ankommt, darf als Nächstes deren Rolle übernehmen.

5. Wichtelhäuser bauen

Dieses Kinderspiel für draußen regt besonders die Kreativität und Fantasie von Kindern an. Im ersten Schritt werden Stöcke, Rinde, Moos, Blätter und Steine gesammelt. Im zweiten Schritt werden geeignete Standorte für kleine Wichtelhäuser ausfindig gemacht. Und dann geht’s endlich ans Bauen und Konstruieren. Beim nächsten Spaziergang kann man nachschauen, ob weitere Häuschen dazugekommen sind. Denn bekanntlich bleibt ein Wichtel selten lange allein …
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