Gruselige Halloween-Kostüme sind nicht zwingend eins zu eins das Abbild unserer tiefsten, verborgenen Wünsche – keine Angst! Aber sie lassen uns einen Ausflug zu unserer dunklen Seite machen. Und manchmal macht Veränderung ganz einfach Spaß!

Das Leben ist ein Rollenspiel

Schon Kinder lieben Rollenspiele, um sich auszuprobieren und in andere hineinzudenken. Soziale Fähigkeiten und Empathie werden so spielerisch erlernt. Schüchterne fühlen sich im Superman-Kostüm plötzlich stark, angepasste Charaktere versuchen im Punk-Outfit die Welt zu verändern – oder eben ihre Persönlichkeit. Vor allem ist es oft spannend, sich in „das Böse“ zu verwandeln, denn alles Ungewöhnliche hat seinen Reiz. Warum sollten sich nicht auch Erwachsene sozial „weiterbilden“, indem sie etwa in gruselige Halloween-Kostüme schlüpfen?

Die Faszination des Bösen und der Ursprung

Ob es gruselige Halloween-Kostüme, blutige Horrorfilme oder lebensmüde Basejumps sind: Nervenkitzel erzeugt ein Gefühl von Euphorie – im Kleinen wie im Großen. Denn nachdem das Stresshormon Adrenalin ausgeschüttet wurde, folgen Endorphine und somit Glück. Seit Anbeginn der Menschheit geht Aggressivität, Macht oder Dominanz auch mit einer Endorphin-Ausschüttung einher. Wer beispielsweise bei der Mammutjagd besonders draufgängerisch war, wurde schneller zum Stammesoberhaupt, bekam die schönsten Frauen und die Verbreitung der Gene war gesichert. „Böse“ zu sein hatte also auch evolutionäre Vorteile.