Pickel ausdrücken: Hautexpertinnen beantworten die wichtigsten Fragen
Inhaltsverzeichnis
- Wie entsteht ein Pickel?
- Welche Pickelarten gibt es?
- Sollte man Pickel ausdrücken oder nicht?
- Warum sollte man Pickel nicht selbst ausdrücken?
- Pickel richtig ausdrücken, wie geht das?
- Was ist ein Komedonenquetscher und kann er beim Pickelausdrücken hilfreich sein?
- Wie kann man Pickeln vorbeugen?
- Diese Produkte für Pickel gibt es bei dm:
Dr. Katharina Medek ist Dermatologin am Uniklinikum Salzburg. ACTIVE BEAUTY hat sie alle Hintergründe über Pickel erzählt.
Madelaine Sommerlat ist dm-Qualitätstrainerin für Kosmetik. ACTIVE BEAUTY hat sie erklärt, wie Pickel professionell im dm kosmetikstudio behandelt werden.
Die Dermatologin Dr. Katharina Medek und die dm-Qualitätstrainerin für Kosmetik, Madelaine Sommerlat, erklären ACTIVE BEAUTY, wie Pickel entstehen und warum man sie besser lieber nicht selbst ausdrücken sollte.
Wie entsteht ein Pickel?
Abgestorbene Hautzellen blockieren den Ausführungsgang der Talgdrüsen. Dadurch kann der Talg nicht abfließen und staut sich. Kommen zum Beispiel Sauerstoff oder Bakterien an den Talg, bildet sich unter der Haut ein kleiner Knubbel. Dieser wird umgangssprachlich als „Pickel“ bezeichnet.
Genau genommen gibt es aber je nach Ursache unterschiedliche Arten von Pickeln. Der Auslöser für Pickel können zum Beispiel unzureichende Hygiene, Stress oder eine Veränderung im Hormonhaushalt sein. Auch eine falsche Hautpflegeroutine oder unpassende Pflegeprodukte können Pickel verursachen. Eine zu fettige Sonnencreme bei Mischhaut kann beispielsweise Akne verstärken.
Tipp: Erfahren Sie in diesem Video, wie Face-Mapping hilft, die Ursache von Pickeln und Mitessern herauszufinden.
Welche Pickelarten gibt es?
Mitesser (Komedone): Bleibt der Ausführungsgang der Talgdrüsen geschlossen, ist der Talg gelblich/weiß und es entsteht eine Milie – umgangssprachlich als Grieskorn bezeichnet. Ist der Ausführungsgang etwas geöffnet und dringt Sauerstoff an den Talg, verfärbt er sich schwarz und es entsteht ein Mitesser (Komedon). Die Schwarzverfärbung kommt durch eine Reaktion des farbgebenden Pigments Melanin auf der Haut mit dem Sauerstoff der Luft. Je mehr Talg sich in den Mitessern ansammelt, desto eher vermehren sich Bakterien und in der Folge entstehen entzündliche Aknepickel.
Pickel (Papel, Pustel): Kommen Bakterien an den Talg, entzündet sich die Unreinheit. Daraus entsteht das, was in der Alltagssprache als Pickel bezeichnet wird. In der Fachsprache heißt das „Papel“. Diese Entzündung an der Oberhaut hat keinen Ausführungsgang nach oben. Somit kann eine Papel auch nicht ausgedrückt werden. Sammelt sich darin Eiter an, nennt man das „Pustel“.
Unterirdische Pickel: Sie befinden sich im Gegensatz zu „normalen“ Pickeln tief in der Hautschicht. Die auch als Zysten oder tiefe/schwere Akne bezeichneten unterirdischen Pickel können sich wie eine Beule anfühlen, unterirdische Gänge ausbilden, sehr schmerzhaft sein und zu Narben führen.
Lesetipp: Auf dm.at gibt es Tipps gegen Pickel.
Sollte man Pickel ausdrücken oder nicht?
Prinzipiell sollten Sie Pickel nicht selbst ausdrücken, da sich dadurch die Entzündung weiter ausbreiten kann, was in der Folge Narben entstehen lassen kann. „Schauen Sie auch nicht in den Vergrößerungsspiegel. Darin sieht man oft Unreinheiten, die normal nicht sichtbar sind. Vielleicht beginnt man dann, herumzudrücken und macht den Pickel dadurch nur noch schlimmer“, erklärt die Dermatologin Dr. Katharina Medek. Wenden Sie sich an eine Hautärztin oder einen Hautarzt, um eine individuelle Akne-Therapie zu beginnen. Zudem lohnt sich der regelmäßige Besuch bei einer Kosmetikerin, um die Haut professionell und hygienisch reinigen zu lassen.
Lesetipp: Erfahren Sie hier, was Sie bei hormoneller Akne tun können.
Warum sollte man Pickel nicht selbst ausdrücken?
Pickel selbst auszudrücken ist meistens keine gute Idee. Denn durch das Ausquetschen des Pickels entsteht eine kleine, offene Wunde. Darin können sich Bakterien ansammeln und die Wunde entzünden. Sie heilt dann nur langsam ab und kann sogar vernarben. „Verunreinigung, Entzündung, Pickelmale und Narbenbildung sind die Hauptgründe, um Pickel nicht selbst auszudrücken“, fasst es die Dermatologin zusammen. Auch die dm-Qualitätstrainerin für Kosmetik, Madelaine Sommerlat, empfiehlt: „Sobald großflächigere Entzündungen vorhanden sind, muss auf jeden Fall eine Fachperson aufgesucht werden.
Pickel richtig ausdrücken, wie geht das?
Wenn Sie Pickel trotzdem selbst ausdrücken möchten, machen Sie das am besten abends. Somit kann sich die Haut über Nacht regenerieren und sie haben in der Früh ein ansehnliches Ergebnis. Wenn Sie davor auch noch baden oder duschen, gehen die Poren durch den Wasserdampf leichter auf. Wenn Sie noch keine Erfahrung haben, gehen Sie Schritt für Schritt vor, um den Pickel auszudrücken:
- Desinfizieren Sie die betroffene Hautstelle, die Hände und die Finger mit einem Desinfektionsmittel.
- Wickeln Sie sich ein Taschentuch um die Finger und drücken Sie die Unreinheit vorsichtig mit Druck von unten nach oben aus. Klappt das nach zwei bis drei Versuchen nicht, lassen Sie es bleiben und suchen eine Fachperson auf. Wird zu stark oder zu lange gedrückt, können sich einzelne Äderchen erweitern oder die Haut schwillt an. Alternativ können Sie den Pickel mit einer desinfizierten Nadel vorsichtig aufstechen und ausdrücken. Das sollten Sie aber unbedingt nur dann machen, wenn Sie sehr geübt sind und wissen, wie weit sie einstechen müssen – ansonsten ist die Verletzungsgefahr zu groß.
- Geben Sie erneut etwas Desinfektionsmittel auf die betroffene Hautstelle.
- Tragen Sie einen Anti-Pickel-Stift vor auf, um Bakterien fernzuhalten und den offenen Pickel auszutrocknen.
- Geben Sie ein „Pickelpflaster“, auch Pickel-Patch genannt, auf die nun offene Wunde. Das wirkt antibakteriell und austrocknend.
Was ist ein Komedonenquetscher und kann er beim Pickelausdrücken hilfreich sein?
Mitesser werden medizinisch als Komedonen bezeichnet. Ein Komedonenquetscher ist ein medizinisches Instrument, um Pickel aus den Poren der Haut herauszudrücken. Oft ist es ein Metallstab mit einem kleinen Stahlring am Ende. Er wird mit leichtem Druck über die Haut gezogen, um die Pickel aus der Haut zu lösen. Die Dermatologin empfiehlt die Anwendung zu Hause allerdings nicht. „Diese Manipulation der Haut kann unter nicht sauberer Anwendung mehr Schaden als Nutzen bringen“, sagt sie. Besser sei die professionelle Ausreinigung von Pickeln in einem Kosmetikstudio.
Wie kann man Pickeln vorbeugen?
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Reinigen Sie Ihre Haut morgens und abends mit Wasser, einer sanften Waschlotion und einem milden Gesichtswasser. „Die Waschlotion reinigt und das Gesichtswasser baut den Säureschutzmantel der Haut wieder auf“, erklärt die dm-Kosmetikexpertin. Durch das tägliche Waschritual entfernen Sie überschüssigen Talg, Schmutz und Bakterien und geben den Pickeln weniger Chance. Welche Produkte zu Ihrem Hauttyp passen, kann bei Bedarf in einem Kosmetikstudio abgestimmt werden. Auf dm.at gibt es eine große Auswahl an Produkten für die Gesichtsreinigung.
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Schützen Sie Ihre Haut vor zu viel Sonne, denn die UV-Strahlung kann Pickel begünstigen.
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Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse und Vollkornprodukten – Buddha Bowls etwa sind gesund, vielseitig und schmecken. „Wir wissen, dass zu viel Zucker, Milchprodukte und zu viele einfache Kohlehydrate eine unreine Haut begünstigen können“, erklärt die Dermatologin. Trinken Sie auch ausreichend viel Wasser. So bleibt die Haut von innen gesund und bildet weniger Pickel.
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Eignen Sie sich einen möglichst ausgewogenen Lebensstil an und gönnen Sie sich zwischendurch immer wieder kleine Pausen. Dabei können Entspannungstechniken und andere Anti-Stress-Methoden hilfreich sein. So beugen Sie vor, dass der Stress überhandnimmt. Denn Stress kann die Hormone durcheinanderbringen, was wiederum die Pickelbildung fördern kann.
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Gerade wenn es sich nicht nur um einzelne Pickel, sondern um ausgeprägtere Unreinheiten handelt, sollten Sie nicht zu lange selbst herumexperimentieren. Suchen Sie möglichst bald eine Hautarztpraxis oder ein professionelles Kosmetikstudio auf, da es sonst zu Narben, empfindlicher Haut und weiteren Folgen kommen kann.
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Achten Sie außerdem auf eine gute Hygiene im Alltag. Dazu gehört etwa, die Beauty-Tools regelmäßig zu reinigen. Und: „Greifen Sie sich nicht zu oft mit der Hand ins Gesicht, waschen Sie den Kopfpolsterbezug regelmäßig und desinfizieren Sie die Innenseite Ihres Fahrradhelms laufend“, empfiehlt die Kosmetikexpertin, „damit haben Bakterien so wenig Chancen wie möglich.“