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Das sind laut Gynäkologin typische Brustkrebs-Symptome bei Frauen
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Brustgesundheit

Das sind laut Gynäkologin typische Brustkrebs-Symptome bei Frauen

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Wird er früh erkannt, ist er in der Regel gut heilbar. Die Gynäkologin Dr. Eva Lunzer-Mühl erklärt im Interview mit ACTIVE BEAUTY, was die häufigsten Symptome von Brustkrebs sind, wie Sie das Risiko einer Erkrankung reduzieren können und warum die Brustkrebs-Vorsorge so wichtig ist.

Was sind typische Symptome bei Brustkrebs?

Bei Brustkrebs im frühen Stadium sind meistens noch keine Symptome spürbar. Gerade deshalb ist es wichtig, die Brust regelmäßig selbst abzutasten und zur Vorsorgeuntersuchung zu gehen. Auf folgende Auffälligkeiten und mögliche Anzeichen können Frauen laut der Deutschen Krebsgesellschaft achten:

  • Knoten in der Brust: Sie sind meistens erst ab einer Größe von einem bis zwei Zentimetern ertastbar. Wenn sich die Knoten fest anfühlen, sich nicht verschieben lassen oder es darüber Hautveränderungen oder -einziehungen gibt, könnte es sich um Brustkrebs handeln. Es gibt allerdings auch gutartige Knoten in der Brust, die beim Abtasten gut verschiebbar und glatt begrenzt sind. Je nach Zyklus können diese auf Druck schmerzhaft reagieren. Meistens handelt es sich dabei um sogenannte Fibroadenome oder Zysten.
  • Veränderte Brustwarzen: Ist die gesamte Brustwarze oder der Nippel plötzlich eingesunken oder an einer Stelle auf einmal eingezogen, sind die Brustwarzen entzündet, sondern Flüssigkeit ab oder bluten, können das Alarmsignale sein.
  • Veränderte Brustgröße: Die meisten Frauen haben unterschiedlich große Brüste. Fällt Ihnen jedoch auf, dass sich die Größe einer Brust verändert, sollten Sie wachsam sein. Noch ein mögliches Symptom für Brustkrebs ist, wenn sich die Brüste unterschiedlich verhalten, stehen Sie nackt vor dem Spiegel und heben beide Arme. Das heißt, dass eine der Brust bei gehobenen Armen zum Beispiel durch Aussehen oder Form von der anderen Brust abweicht.
  • Auffälligkeiten an der Haut: Ist die Haut an manchen Stellen der Brust eingezogen, sehr großporig, dauerhaft gerötet oder entzündet, könnten das Brustkrebs-Symptome sein.
  • Schwellungen in der Achselhöhle: Das kann darauf deuten, dass der Brustkrebs sich ausbreitet und die Lymphknoten angegriffen hat.

Tritt eines dieser bzw. treten mehrere Symptome auf, sollten Sie eine Gynäkologin oder einen Gynäkologen aufsuchen. Dort werden weitere Untersuchungen gemacht und Sie gewinnen rasch Klarheit darüber, ob tatsächlich der Verdacht auf Brustkrebs besteht oder nicht.

Wie können Frauen Brustkrebs durch einen positiven Lebensstil vorbeugen?

Sie können Ihr persönliches Risiko für viele Krebsarten durch einen gesunden Lebensstil reduzieren. Dafür hat der Europäische Kodex zur Krebsbekämpfung zwölf Maßnahmen aufgelistet. Freilich lässt sich eine Erkrankung dadurch nicht gänzlich vermeiden, da auch andere Faktoren wie zum Beispiel Gene und Hormone eine Rolle spielen. Ein gesunder Lebensstil reduziert jedoch das Risiko so weit wie von Ihnen selbst beeinflussbar, an Krebs und damit auch an Brustkrebs zu erkranken.

Darauf können Frauen besonders achten, um das Brustkrebsrisiko möglichst zu reduzieren:

  • Rauchen Sie nicht und sorgen Sie für ein rauchfreies Zuhause.
  • Bewegen Sie sich im Alltag, sitzen Sie, wenn möglich, weniger.
  • Treiben Sie reglemäßig Sport. (Erfahren Sie in diesem Beitrag, warum es sich immer lohnt, eine neue Sportart zu beginnen.)
  • Achten Sie auf ein gesundes Körpergewicht und ernähren Sie sich ausgewogen.
  • Trinken Sie wenig oder besser gar keinen Alkohol.
  • Stillen senkt das Krebsrisiko bei Müttern. (Erfahren Sie mehr zum Thema Langzeitstillen auf dm.at.)
  • Langjährige Anwendung synthetischer Hormone wie zum Beispiel die Pille (mehr über Verhütungsmittel gibt es hier zu lesen) erhöht das individuelle Brustkrebsrisiko.

Lesetipp: Erfahren Sie, welche Vitamine für Frauen wichtig sind, welche Verhütungsmittel für junge Frauen es gibt und wie natürliche Verhütung funktioniert.

Wie und wie oft sollten Frauen ihre Brust abtasten?

Im Idealfall sollten Frauen ihre Brust einmal im Monat selbst abtasten. In der Fachsprache heißt das „Selbstpalpation“. Wie Sie beim Brust-Abtasten am besten vorgehen, erklärt Ihnen Ihre Gynäkologin oder Ihr Gynäkologe. Oder Sie informieren sich online bei der Krebsgesellschaft oder dem Krebsinformationsdienst Ihres Landes. Beachten Sie aber: Die Brust selbst abzutasten, ist keine Früherkennungsuntersuchung. Sie ersetzt nicht die Mammografie, sondern ist eine zusätzliche Vorsorgemethode.

Die regelmäßige Selbstpalpation ist vor allem wichtig, um sich zwischen den jährlichen Vorsorgeuntersuchungen selbst ein Bild vom Zustand der Brust zu machen und das Bewusstsein über die Brustgesundheit und den eigenen Körper zu erhalten. Führen Sie diese am besten während oder nach der Regelblutung durch. Hilfreich ist dabei zu wissen: Am häufigsten tritt Brustkrebs im äußeren oberen Teil der Brust auf, also zwischen Achselhöhle und Schlüsselbein.

Wie fühlt sich ein bösartiger Knoten in der Brust an? Bzw. wie fühlt sich Brustkrebs an?

Brustkrebs verursacht in einem frühen Stadium oft lange keine Beschwerden oder Schmerzen. Er muss auch nicht unbedingt tastbar sein. Mögliche unspezifische Symptome, vor allem wenn sie einseitig auftreten, sollten auf jeden Fall ärztlich abgeklärt werden. Dazu zählen unklare Schwellungen, Hautspannungen, Überempfindlichkeit, Rötungen oder Überwärmung der Brust. Beidseitige Brustschwellung und zyklusabhängige Schmerzen beider Brüste haben in den meisten Fällen hormonelle Ursachen.

Gelegentlich bzw. mit zunehmender Erkrankung kann ein ziehender oder dumpfer Schmerz in der betroffenen Brust auftreten. Je nach Fortschreiten der Erkrankung kann der Tumor durch die Haut durchbrechen oder in den Brustmuskel einwachsen. Werden Nervenbahnen oder Nervengeflechte durch den wachsenden Tumor infiltriert, kann dies sehr starken Schmerzen zur Folge haben.

Was sind Symptome von fortgeschrittenem Brustkrebs?

Ist die Brustkrebs-Erkrankung fortgeschritten, können Metastasen je nach betroffenem Organ zusätzliche Symptome wie Knochenschmerzen, Atemnot, Gewichtsverlust oder Gelbsucht verursachen. Vor allem auch Müdigkeit gepaart mit extremer Erschöpfung, kurz Fatigue, kann ein Symptom von metastasiertem Brustkrebs sein. Hält diese unklare Müdigkeit trotz Bewegung, Schlafhygiene, ausgewogener Ernährung und Entspannungstechniken an, sprechen Sie auf jeden Fall mit einer Ärztin oder einem Arzt.

Welche Vorsorgeuntersuchungen gibt es für Brustkrebs?

Die Mammografie ist aktuell die am besten geeignete Methode, um Brustkrebs früh zu erkennen. Dabei wird die Brust mittels Röntgen untersucht. So können auch kleine Tumore, die sich nicht ertasten lassen, entdeckt werden. In den meisten europäischen Ländern gibt es ein Brustkrebs-Früherkennungsprogramm, bei dem Frauen zur regelmäßigen Mammografie motiviert werden.

In welchem Alter tritt Brustkrebs am häufigsten auf und ab wann sollten Frauen zur Vorsorgeuntersuchung gehen?

In Österreich erkranken bis zu 5000 Frauen jährlich neu an Brustkrebs. Es handelt sich um eine der häufigsten Krebserkrankungen der Frau. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei rund 60 Jahren. Bei Krebs-Erstdiagnose ist aber jede vierte Frau unter 50 und jede zehnte Frau unter 45 Jahre alt. In Österreich können sich Frauen zwischen 40 und 44 Jahren in Eigeninitiative zum kostenlosen Brustkrebs-Früherkennungsprogramm anmelden. Frauen zwischen 45 und 75 Jahren erhalten alle zwei Jahren kostenlos die Möglichkeit einer Mammografie. Sie werden automatisch und regelmäßig schriftlich eingeladen, die Untersuchung durchführen zu lassen.

Wie sind die Heilungschancen bei Brustkrebs?

Je früher Brustkrebs erkannt wird, umso besser kann er behandelt bzw. geheilt werden. Die Prognose richtet sich neben der Tumorgröße auch nach Art und Aggressivität des Tumors bzw. danach, ob er bereits in Lymphknoten oder andere Organe gestreut hat. In den meisten Fällen kann die Brust bei der operativen Therapie erhalten bleiben. Neben der medizinischen Behandlung kann eine psychoonkologische Therapie helfen, mit der Diagnose, der Erkrankung selbst oder diversen Begleiterscheinungen besser umzugehen. Dafür können betroffene Frauen beispielsweise das Angebot von Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten oder Selbsthilfegruppen wahrnehmen.

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