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Verlauf einer Erkältung: alles über Inkubationszeit, Symptome und Hausmittel
Text: Paula Rausch

Gute Besserung!

Verlauf einer Erkältung: alles über Inkubationszeit, Symptome und Hausmittel

Egal, ob der berühmte Männerschnupfen oder eine ganz normale Erkältung, niemand schlägt sich gern mit Halsschmerzen und laufender Nase herum. Was in dieser Situation helfen kann: den Verlauf einer Erkältung zu kennen und zu wissen, an welchen Tagen welche Symptome wahrscheinlich sind. Außerdem ist das Ansteckungsrisiko nicht zu jedem Zeitpunkt gleich hoch.

Typischer Verlauf einer Erkältung

Eine Erkältung dauert normalerweise ca. sieben bis zehn Tage. In dieser Zeit durchlebt der Körper verschiedene Phasen einer Erkältung. Wir schildern die einzelnen Phasen sowie die für den jeweiligen Zeitpunkt typischen Symptome und haben Vorschläge für deren Linderung.

1. Inkubationszeit im Verlauf einer Erkältung (Tag eins bis drei)

Bei einem Schnupfen vergehen zwischen dem Kontakt mit dem Erreger und dem Auftreten erster Symptome meist zwischen 24 und 72 Stunden. Diese Zeitspanne wird als Inkubationszeit bezeichnet. Noch bevor wir von einer Ansteckung wissen, arbeitet unser Immunsystem bereits auf Hochtouren und versucht, den Ausbruch des Schnupfens abzuwenden. Wenn Erkrankte erste Symptome wie Abgeschlagenheit, häufiges Niesen, laufende beziehungsweise verstopfte Nase und Halsschmerzen bemerken, ist es allerdings bereits zu spät, den Verlauf einer Erkältung noch aufzuhalten. Ab jetzt ist der Schnupfen ausgebrochen und lediglich eine Symptom-Behandlung möglich.

Das bedeutet allerdings nicht, dass Sie nur tatenlos zuschauen können: Stärken Sie nun bewusst Ihr Immunsystem, um einen milden Verlauf der Erkältung zu erzielen. Das können Sie jetzt tun:

  • Viel trinken: Besonders geeignet sind Wasser und Tee. Die Flüssigkeit hilft Ihrem Körper, die Erreger möglichst rasch wieder auszuspülen.
  • Pause gönnen: Schrauben Sie einen Gang zurück – Ihr Körper leistet gerade wichtige Arbeit, von der Sie ihn nicht ablenken sollten.
  • Wärme genießen: Ziehen Sie sich Kuschelsocken an und verkriechen Sie sich mit einer Wärmeflasche unter der Decke.
  • Gurgeln: Salzwasser wirkt, wenn man damit gurgelt, desinfizierend und schmerzlindernd. Lösen Sie dafür einen Teelöffel Salz in 250 Milliliter Wasser auf.
  • Frische Luft: Wenn es Ihnen halbwegs gut geht, ziehen Sie sich warm an und machen Sie einen kleinen Spaziergang an der frischen Luft. Falls Sie sich dafür zu schwach fühlen, lüften Sie regelmäßig.
  • Kräftigende Suppen: Aufgrund ihrer entzündungshemmenden Wirkung ist vor allem die klassische Hühnersuppe ein gängiges Hausmittel gegen Erkältungen. Alternativ hat aber auch eine kräftige Gemüsesuppe eine sehr ähnliche Wirkung.
  • Halswickel: Je nach Symptomen können Halswickel helfen. Gegen Erkältungen erfreuen sich Erdäpfelwickel großer Beliebtheit: Die gekochten Erdäpfel speichern die Wärme besonders gut. Dafür einfach 500 Gramm ungeschälte Erdäpfle kochen, zerdrücken, in einem Tuch um den Hals wickeln, einen Wollschal rundherum legen und ca. eine Stunde wirken lassen.
  • Ausreichend Schlaf: Schlaf kann ein Wundermittel gegen Erkältungen sein. Denn während wir schlafen, kommen die Selbstheilungskräfte unseres Körpers am besten zum Tragen.

2. Akutphase im Verlauf einer Erkältung (Tag vier bis sechs)

Ihren Höhepunkt erreichen die Erkältungssymptome meist nach vier bis sechs Tagen. Das erkennt man daran, dass sich die Symptome, aufgrund der erhöhten Virenlast im Körper, verstärken.
Diese Symptome sind in der Akutphase im Verlauf einer Erkältung typisch und diese Hausmittel können dagegen helfen:

1. Schnupfen und verstopfte Nase
Das hilft:

  • In sanfte Taschentücher und mit wenig Druck schnäuzen: So werden die Nasenschleimhäute nicht zusätzlich belastet
  • Luftbefeuchter: Trockene Raumluft kann zum Austrocknen der Schleimhäute führen
  • Nasenspülung: Spezielles Nasenspülsalz oder neun Gramm Kochsalz mit einem Liter Wasser mischen und in eine Nasendusche füllen
  • Nasencreme: Beruhigt die Nasenschleimhäute bei häufigem Schnäuzen
  • Nasenspray: Hat eine abschwellende Wirkung auf die Nasenschleimhäute. Aber Achtung: Nutzen Sie Nasensprays immer nur so lange, wie vom Hersteller, der Ärztin oder dem Arzt bzw. der Apothekerin oder dem Apotheker empfohlen, da es zu einem Gewöhnungseffekt kommen kann.

2. Reizhusten
Das hilft:

  • Kräutertee: Thymian und Honig im Tee helfen besonders zuverlässig
  • Warme Milch mit Honig und Ingwer: Milch mit einem Stück geschälten Ingwer aufkochen und einen Teelöffel Honig hinzugeben.
  • Zwiebelsud: Zwiebelwürfel mit Kandiszucker aufkochen und ziehen lassen.
  • Hustenzuckerl: Helfen gegen Hustenanfälle, Halsweh und Heiserkeit
  • Hustensaft: Beruhigt die Schleimhäute und lindert den Hustenreiz
  • Hustenspray: Legt sich wie ein Schutzfilm über die Rachenschleimhaut und verringert so den Hustenreiz
  • Bronchialbad: Die Wärme und die ätherischen Öle entspannen die Bronchialmuskulatur und helfen, freier zu atmen.

3. Halsschmerzen
Das hilft:

  • Honig (pur oder im Tee): Honig ist antiseptisch und entzündungshemmend.
  • Kräutertee: Am besten eignet sich Salbei-, Ingwer- oder Kamillentee.
  • Eiswürfel lutschen: Regt den Speichelfluss an
  • Halstabletten: Für die Befeuchtung der gereizten Schleimhäute
  • Hals- und Rachenspray: Befeuchtet einen rauen Hals und legt einen Schutzfilm über die Schleimhäute

4. Kopfschmerzen
Das hilft:

  • Pfefferminzöl: Auf Schläfen, Stirn oder Nacken tupfen
  • Bäder: Vollbad, wechselwarmes Teilbad oder Nackenguss genießen
  • frische Luft: Frischer Sauerstoff kann Kopfschmerzen effektiv bekämpfen
  • Nacken wärmen: Oft sind wir bei Kopfschmerzen auch verspannt – Wärme kann Verspannungen lösen
  • viel trinken: Mindestens zwei Liter Wasser oder Tee am Tag
  • Gewürze: Ingwer, Zimt oder Vanille in Form von ätherischen Ölen
  • Kaffee trinken: Das Koffein regt kurzfristig den Blutfluss im Gehirn an und lindert so die Kopfschmerzen. Achtung: Verzichten Sie bei erhöhter Temperatur und Fieber auf Koffein!
  • Akupressur: Zwei bis drei Minuten mit dem Daumen unter dem Handgelenk auf die Innenseite des Armes drücken. Dadurch können sich Verkrampfungen lösen und die Durchblutung und in weiterer Folge die Sauerstoffzufuhr wird verbessert.
  • Dehnungsübungen: Am besten den Nacken dehnen, da hier oft Verspannungen sitzen
  • Gesichtsgymnastik: Gesicht abwechselnd für acht Sekunden zerknautschen (Stirn in Falten legen und Augen zusammenkneifen) und fünf Sekunden lockerlassen
  • Kopfschmerz Roll-On: Kühlt Stirn, Schläfen und Nacken

5. Erhöhte Temperatur
Das hilft:

  • kühle (Essig-)Wadenwickel: Die Verdunstungskälte auf der Haut kühlt den Körper
  • viel trinken: Bei erhöhter Temperatur und Fieber benötigt der Körper zusätzliche Flüssigkeit (ca. einen halben Liter mehr pro Grad ab 37 Grad Celsius)
  • Ruhe: Körperliche Anstrengung kann Fieber ansteigen lassen
  • Wärme meiden: Für kühle Raumtemperatur sorgen und leichte Kleidung tragen
  • kühlende Vollbäder: innerhalb von 15 Minuten von wenigen Graden unter der Körpertemperatur auf 25 Grad Celsius absenken
  • Ingwer: Regt die Durchblutung und die Schweißbildung an, was die Körpertemperatur senken kann
  • Knoblauch: Gilt als natürliches Antibiotikum
  • Honig: Unterstützt die körpereigene Abwehr
  • Zwiebel: Rohe Zwiebel in Scheiben schneiden, an die Fußsohlen legen und Socken darüber ziehen. Die kühlen Zwiebelscheiben führen zu einer Abkühlung der Fußsohlen, was erhöhte Temperatur sinken lässt. Zudem wirken die Säfte der Zwiebel, die über die Haut aufgenommen werden, antiviral.

6. Gliederschmerzen
Das hilft:

  • Massage mit Rosmarinöl: Kann die Muskeln entspannen
  • viel Schlaf: Der Körper braucht eine Extra-Portion Entspannung
  • heißes Erkältungsbad: Wärme und Entspannung können gegen die Schmerzen helfen
  • Entspannungsübungen und Meditation: Einfach einmal nichts tun und Körper und Geist eine Pause gönnen (auch Handy und Laptop beiseitelegen)
  • Wadenwickel: 20 Grad warme Wickel für ca. zehn bis 15 Minuten um die Waden legen
  • Pferdesalbe: Spendet der Muskulatur Wärme

7. Müdigkeit
Das hilft:

  • Ruhe gönnen: Bei Krankheit sollte man keineswegs gegen die Müdigkeit ankämpfen, sondern dem Körper die nötige Ruhe gönnen.
  • Ohrläppchen-Massage: Mit Daumen und Zeigefinger mehrmals an den Ohrläppchen ziehen
  • vitaminreiche Ernährung: Vor allem Vitamin B
  • frische Luft: 15 Minuten spazieren gehen oder einfach mal wieder gut durchlüften
  • ausreichend Wassertrinken: Bei Flüssigkeitsmangel fühlen Sie sich gleich noch erschöpfter.

8. Entzündete Nasennebenhöhlen
Das hilft:

  • Nasenmassage: beim Ausatmen Nase links und rechts der Nasenwurzel von oben nach unten massieren, einatmen, dreimal wiederholen
  • Krenkompressen: Kren reiben, in ein Geschirrtuch geben, zwei bis drei Minuten auf die Stirn legen
  • Inhalator: Inhalieren befeuchtet die gereizten Nasennebenhöhlen, wirkt abschwellend und löst Sekret
  • Rotlicht: Strahlt Wärme aus, die die Blutgefäße weitet und so die Durchblutung fördert
  • Ingwertee: Kochendes Wasser über geschälte Ingwerscheiben gießen und zehn Minuten ziehen lassen. Ingwer enthält ätherische Öle, die schleimverflüssigend und entzündungshemmend wirken. Zudem soll er die Virenverbreitung eindämmen.
  • Fußbad: 38 Grad warmes Wasser mit schwarzem Senfmehl mischen und Füße bis zu den Waden darin baden. Fußbäder wirken durchblutungsfördernd und können so helfen, den Schleim aus den Atemwegen abzutransportieren.
  • Schwarzer Johannisbeersaft: Hilft gegen Schwellungen und wirkt entzündungshemmend
  • Kopf hochlagern: Sie werden besser schlafen, wenn Sie den Kopf hochlagern. So kann der Schleim abfließen.

3. Spätstadium im Verlauf einer Erkältung (Tag sieben bis zehn)

Sie haben es fast geschafft! Das letzte Stadium im Verlauf einer Erkältung, auch Spätstadium genannt, kann in seiner Dauer zwar stark variieren, im Allgemeinen hat der Körper die Erkältungsviren zu diesem Zeitpunkt aber besiegt und die meisten Symptome lassen nach. Es kann allerdings sein, dass sich ein hartnäckiger Husten festgesetzt hat. Dieser kann bis zu einigen Wochen andauern.

4. Ansteckungsrisiko im Verlauf einer Erkältung

Schlimm genug, dass man selbst einen Schnupfen ausgefasst hat – da wollen wir natürlich nicht auch noch unsere Mitmenschen damit anstecken. Leider ist das oftmals gar nicht so einfach, da Erkrankte bereits ab Beginn des Verlaufs einer Erkältung, also noch vor dem Auftreten der ersten Symptome, ansteckend sein können. Es ist demnach ratsam, immer, aber vor allem in der Erkältungszeit, auf eine gute (Hand-)Hygiene zu achten, in die Ellenbeuge zu niesen und, wenn möglich, einen gewissen Abstand zu Mitmenschen zu halten. Das kann Sie auch selbst vor potenzieller Ansteckung schützen.
Prinzipiell werden Sie aber selbst merken, wann Sie am ansteckendsten sind: Das ist nämlich dann, wenn die Virenlast im Körper am höchsten ist, also in der Akutphase, wenn auch die Symptome am stärksten sind. Lassen diese nach, nimmt auch das Ansteckungsrisiko ab. Aber Vorsicht: Gar nicht mehr ansteckend sind Sie erst, wenn die Symptome gänzlich abgeklungen sind und nicht, sobald es Ihnen besser geht.

5. Im Verlauf einer Erkältung wann zur Ärztin oder zum Arzt?

Wer prinzipiell gesund ist, muss wegen eines Schnupfens nicht zur Ärztin oder zum Arzt gehen, außer es wird eine Krankschreibung benötigt. Es können allerdings Umstände auftreten, aufgrund derer Sie eine Ärztin oder einen Arzt konsultieren sollten:

  • hohes Fieber (über 39 Grad Celsius)
  • Unterschied im Verlauf der Erkältung zu Ihren bisherigen Erkältungen
  • starke Schmerzen: Diese können, je nach Lokation, beispielsweise auf eine Nebenhöhlenentzündung, eitrige Angina, Mittelohrentzündung, Bronchitis, Lungenentzündung oder Influenza hindeuten.
  • Symptome bleiben über eine Woche unverändert stark

Allgemein gilt: Gehen Sie lieber einmal öfter zur Ärztin oder zum Arzt als einmal zu wenig. Wenn Sie sich sehr abgeschlagen und schlapp fühlen, lassen Sie sich untersuchen und gegebenenfalls in Bezug auf eine passende Therapie beraten.

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