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Müll vermeiden: 7 Tipps für einen nachhaltigen Alltag
Text: Katharina Schmiedjell, Nina Horcher, Anita Freistetter

Nachhaltigkeit

Müll vermeiden: 7 Tipps für einen nachhaltigen Alltag

Nach kurzer Zeit quillt schon wieder der Mülleimer über. Doch wie können wir Müll vermeiden, ohne unser komplettes Leben auf den Kopf zu stellen? Mit diesen einfachen Alltagstipps klappt’s!
Die Zahlen des Umweltbundesamtes sind eindeutig: Österreich hat ein Müllproblem. Pro Jahr fallen hierzulande rund 4,5 Millionen Tonnen Siedlungsabfälle an, davon entfallen 1,7 Millionen Tonnen auf Restmüll und Sperrmüll. Das sind etwa 500 Kilogramm Hausmüll pro Kopf und pro Jahr. Nicht sehr nachhaltig, wenn man bedenkt, dass alles, was im Müll landet, zuvor produziert werden muss. Und auch danach verursacht Abfall einen hohen Aufwand beim Recyceln und – wo das nicht möglich ist – Entsorgen.

Müll vermeiden ist daher wichtig, um die Umwelt und Ressourcen zu schonen. Mit einigen Tipps und Tricks kann jede und jeder Einzelne zu einer ökologisch besseren Lebensweise beitragen.


7 Tipps, wie wir im Alltag Müll vermeiden können

1. Mehrweg statt Einweg

Besonders wenn wir unterwegs sind, produzieren wir unbedacht Müll: Daher sollten wir immer eine Trinkflasche zum Wiederbefüllen und ein Einkaufssackerl aus Stoff für Spontankäufe im Rucksack dabei haben. Für Obst und Gemüse greifen wir besser zum Einkaufsnetz als zum Plastiksackerl.

Zero Waste ist auch im Badezimmer ein Thema. Immer beliebter bei Frauen werden Menstruationstassen: Die Cups aus medizinischem Silikon sind auswaschbar und lassen sich jahrelang wiederverwenden. Zudem gibt es mittlerweile waschbare Stoffbinden oder Periodenslips. Einweg-Wattepads lassen sich einfach durch waschbare Abschminkpads aus Mikrofaser ersetzen. Und was das feuchte Toilettenpapier betrifft: Ja, es ist praktisch, gerade Eltern mit Babys verwenden häufig Feuchttücher. Doch als Alternative, auch Babys Haut zuliebe, können wir die Tücher durch einen weichen, feuchten Waschlappen ersetzen – zumindest daheim.


2. Reparieren statt wegwerfen

Oft lassen sich kaputte Dinge mit wenigen Handgriffen selbst reparieren – Anleitungen und Tutorials gibt es im Internet zuhauf. Wer es sich nicht zutraut, kann in einem Repair-Café um Hilfe fragen und sich einige Tricks zeigen lassen. Übrigens: Wer sein kaputtes Elektrogerät nicht entsorgt, sondern reparieren lässt, kann dafür eine Förderung beantragen – seit April 2022 gibt es österreichweit einen Reparaturbonus.

3. Nachfüllprodukte verwenden

Viele Reinigungsmittel für den Haushalt, Duschgels, Shampoos und Seifen gibt es mittlerweile in praktischen, plastiksparenden Nachfüllbeuteln zu kaufen. So kann man zwar nicht zu 100 Prozent Müll vermeiden, aber immerhin einiges an Plastik reduzieren.

In 126 dm drogerie markt Filialen gibt es eigene Nachfüllstationen für Bio-Wasch- und Bio-Geschirrspülmittel der Marke Planet Pure, die in Vorarlberg hergestellt werden. Immer beliebter in größeren Städten sind sogenannte Unverpacktläden, wo man Lebensmittel in mitgebrachte Behälter abfüllen kann.


4. Unnötige Verpackungen vermeiden

Viele Verpackungen bestehen aus Kunststoff, besonders im Bereich der Lebensmittel und der Kosmetikprodukte. Bei Letzteren kann man alternativ zu festen Produkten in Kartonagen greifen: So lässt sich einfach Plastik vermeiden. Ob Seife, Shampoo, Conditioner, Körperpflege oder Zahnpflege – die Palette an festen Kosmetikprodukten ist mittlerweile erstaunlich lang. Auch wenn es anfangs etwas Gewöhnung erfordert, ausprobieren lohnt sich. Die festen Produkte sind sehr ergiebig und kompakt, das macht sie auch zu praktischen Reisebegleitern.

Generell sollten wir Verpackungen aus Monomaterial bevorzugen, denn diese können durch Recycling der Kreislaufwirtschaft zugeführt werden. Zudem können wir darauf achten, bei unverderblichen Produkten eine große statt mehrere kleinere Packungen zu kaufen – das ist in der Regel sogar kostengünstiger.


5. Nur das kaufen, was man wirklich braucht

Angefangen bei dem neuen Pullover, den wir dann nur wenige Male tragen, weil er uns doch nicht so gut steht, bis hin zur Bohrmaschine, die wir nur selten benutzen: Eine Neuanschaffung sollten wir immer gut überdenken. Bei Kleidung lohnt es sich, im Secondhand-Laden zu shoppen oder eine Kleidertausch-Party im Freundeskreis zu veranstalten. Geräte kann man sich ausleihen – entweder beim Nachbarn (wo man sich mit einem kleinen Dankeschön für die Gefälligkeit revanchiert) oder zum Beispiel gegen eine kleine Gebühr im Baumarkt.

Weniger kaufen und somit Müll vermeiden – das gilt übrigens auch für unsere Lebensmittel. Mit einem Essensplan für die Woche und einer Einkaufsliste geraten wir nicht in Versuchung, Dinge einzukaufen, die dann im Kühlschrank vergammeln. Lebensmittelreste lassen sich auch in köstlichen Gerichten verwerten.


6. Werbeprospekte abbestellen

Unadressierte Werbung verstopft nicht nur den Postkasten, sondern macht auch ganz schön viel unnötigen Müll. Denn mal ehrlich, wer von uns setzt sich tatsächlich hin, um aufmerksam Rabattaktionen & Co zu studieren? Die Prospekte finden sich oftmals in digitaler Form auf der jeweiligen Unternehmenswebsite. Positiver Nebeneffekt: So schauen wir nur bei jenen Unternehmen nach, bei denen wir auch regelmäßig einkaufen, und kommen nicht in Versuchung, weil wir irgendwo zufällig eine Rabattaktion entdecken. Bei der Umweltberatung kann man sich einfach einen „Bitte keine Werbung“-Aufkleber für den eigenen Postkasten zum Ausdrucken downloaden oder bestellen.


7. Müll upcyceln

Recyceln ist toll, upcyceln ist noch besser. Unseren Abfall können wir oft wiederverwenden: Ein leeres Gurkenglas wird zum Behälter für Linsen, Quinoa & Co. Aus einer alten Leiter lässt sich ein originelles Regal für den Balkon basteln, auf dem wir unsere Blumentöpfe aufhängen können. Aus alten T-Shirts lässt sich eine Einkaufstasche nähen. Auch das Internet bietet zahlreiche DIY-Ideen, wie wir aus Müll Neues schaffen können.