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Krampfadern vorbeugen: Das können Sie tun
Text: Paula Rausch

Gesunde Beine

Krampfadern vorbeugen: Das können Sie tun

Die gute Nachricht vorweg: Krampfadern sind für gewöhnlich nur ein optisches Problem. Unterschätzen sollte man sie aber trotzdem nicht: Langfristig unbehandelt können sie sogar zu offenen Stellen an den Beinen oder gefährlichen Embolien führen. Deshalb ist unser Ziel: Krampfadern vorbeugen. Mit diesen Tipps kann es gelingen.

Was sind Krampfadern?

Unter Krampfadern, auch Varizen genannt, versteht man oberflächliche Venen, die erweitert, geschlängelt und knotig sind. Sie entstehen vorwiegend an den Beinen. Die häufigsten Ursachen für die Entstehung von Krampfadern sind:
  • genetische Disposition
  • Hormone (beispielsweise Einnahme der Pille)
  • Schwangerschaft
  • Alter
  • Berufe, in denen man viel steht und sitzt
  • Übergewicht
  • Geschlecht (Frauen sind häufiger betroffen als Männer)
  • Bewegungsmangel
  • falsche Ernährung
  • zu enge Kleidung
Konkret entstehen Krampfadern, indem die Venenklappen nicht mehr oder nur mehr bedingt dazu in der Lage sind, den Blutfluss Richtung Herz im Stehen und Sitzen zu gewährleisten. Somit fließt das Blut wieder ins Bein zurück, führt dort zu einem Stau und es bilden sich die unliebsamen Krampfadern. Auch wenn 90 Prozent der Krampfader-Patientinnen und -Patienten genetisch vorbelastet sind, gibt es dennoch Möglichkeiten, um Krampfadern vorzubeugen.

Sind Krampfadern gefährlich?

Wie zu Beginn erwähnt, sind Krampfadern in den meisten Fällen reine Schönheitsmakel und ansonsten ungefährlich. Dennoch sollten Sie, sobald Sie Krampfadern entdecken, Ihre Ärztin oder Ihren Arzt aufsuchen. Gefährlich können Krampfadern nämlich dann werden, wenn eine Vene teilweise oder gänzlich verschlossen ist (Venenthrombose). Das Gerinnsel kann sich lösen und in die Lunge geraten, wo es eine Lungenembolie auslösen kann. Mit der richtigen Behandlung können diese Risiken deutlich minimiert werden. Und wenn Sie (noch) nicht betroffen sind, zahlt es sich aus, Krampfadern vorzubeugen.

Welche Arten von Krampfadern gibt es?

Primäre Varikose

Diese oberflächliche Form der Krampfadern ist die verbreitetste. Sie entsteht durch den eben beschriebenen Blutstau in den Venen aufgrund von nicht funktionierenden Venenklappen. Zu dieser Gruppe zählen beispielsweise auch die bekannten Besenreiser. Sie sind medizinisch unbedeutend und höchstens kosmetisch störend.

Sekundäre Varikose

Das typische Bild von Krampfadern entsteht hier, indem das Blut in den tiefen Beinvenen gar nicht mehr oder nur unzureichend abfließen kann (Beinvenenthrombose). Es wird daher auf die dafür nicht geeigneten oberflächlichen Venen umgeleitet, was zur Ausweitung dieser führt.

Welche Symptome hat man bei Krampfadern?

Neben den verdickten, bläulich-violetten Venen an den Beinen können Krampfadern auch noch weitere typische Symptome hervorrufen:
  • Wasseransammlungen und dadurch entstehende geschwollene Knöchel und Füße
  • müde, schwere Beine
  • Spannungsgefühl in den Beinen
  • juckende, brennende und stechende Beine
  • nächtliche Fuß- und Wadenkrämpfe
Wenn Sie also eines oder mehrere dieser Symptome an sich wahrnehmen, sollten Sie Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt aufsuchen, die oder der Sie gegebenenfalls an eine Internistin oder einen Internisten, eine Angiologin oder einen Angiologen beziehungsweise eine Phlebologin oder einen Phlebologen überweisen wird. Je früher erste Anzeichen erkannt werden, desto eher können Sie Krampfadern vorbeugen.

Wie kann man Krampfadern vorbeugen?

Wie bereits erwähnt, kann es sich mitunter als schwierig erweisen, Krampfadern vorzubeugen. Das liegt zum einen daran, dass sie oftmals genetisch bedingt auftreten und zum anderen daran, dass Berufsgruppen, die viel sitzen oder stehen, besonders gefährdet sind. Dennoch gibt es einiges, was Sie tun können, damit Sie Krampfadern vorbeugen.

1. Durch Bewegung Krampfadern vorbeugen

Gerade wenn Sie in einem Beruf tätig sind, indem Sie sich nicht oder nur selten bewegen, sollten Sie versuchen, diesen Bewegungsmangel in Ihrer Freizeit auszugleichen. Legen Sie beispielsweise kürzere Strecken, wann immer es möglich ist, zu Fuß zurück. Verzichten Sie außerdem möglichst oft auf Lift oder Rolltreppe und wählen Sie die Stiegen. Auch Sportarten wie Radfahren und Schwimmen können Krampfadern vorbeugen. Wichtig ist, dass Sie die Bewegung in Ihren Alltag integrieren und regelmäßig ausüben.
Gerade in Bürojobs kann es hilfreich sein, zwischendurch immer wieder aufzustehen und ein paar Schritte zu gehen. Außerdem sollten Sie es vermeiden, die Beine übereinanderzuschlagen, da das die Blutzufuhr erschwert. Besprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, ob Stützstrümpfe für Sie eine mögliche Entlastung bieten könnten.

2. Mit Wechselduschen Krampfadern vorbeugen

Ebenfalls einfach umsetzbar sind Wechselduschen. Genießen Sie dafür eine warme Dusche und spülen Sie Ihre Beine zum Schluss mit kaltem Wasser ab. Das warme Wasser öffnet die Gefäße, das kalte lässt sie zusammenziehen. Dieser Wechsel fördert die Durchblutung. Eine weitere Option ist Wassertreten nach Kneipp.

3. Durch gesunde Ernährung Krampfadern vorbeugen

Eine gesunde, ausgewogene Ernährung bietet Ihrem Körper zahlreiche Vorteile und kann auch Krampfadern vorbeugen. Zum einen fällt es mit einer gesunden Ernährung leichter, das Körpergewicht zu halten, was wiederum die Beinvenen schont. Zum anderen gibt es spezielle Lebensmittel wie fetten Fisch, die die Venen elastischer machen. Sowieso immer wichtig: möglichst viel Wasser trinken!

4. Mit Hausmitteln Krampfadern vorbeugen

Gerade wenn Sie Krampfadern vorbeugen wollen oder sich diese erst im Anfangsstadium befinden, können Sie auf einige Hausmittel gegen Krampfadern zurückgreifen.
  • Topfenwickel: Tragen Sie dafür kühlen Topfen auf die betroffenen Stellen auf und wickeln Sie ein Tuch um das Bein. Topfenwickel haben eine entzündungshemmende und abschwellende Wirkung.
  • Wadenwickel mit ätherischen Ölen: Dafür ätherisches Öl (z.B. Lavendel) in kühles Wasser tropfen und ein Tuch darin eintunken. Das Tuch um die Waden wickeln und bis zu 30 Minuten einwirken lassen. Auch Ringelblumentee eignet sich für Wadenwickel.
  • Venen-Produkte: In Kombination mit Bewegung und gesunder Ernährung können auch spezielle Produkte wie Venen Lotions, Balsams, Gels und Sprays helfen.
  • Vitamin C: Aufgrund seiner entzündungshemmenden Wirkung kann Vitamin C Krampfadern vorbeugen.
  • Knoblauch: Kochen Sie viele Gerichte mit Knoblauch, da er eine leicht blutverdünnende Wirkung hat.
  • Petersilie: Falls Ihnen Knoblauch nicht schmeckt, können Sie auch auf Petersilie zurückgreifen. Auch sie kann die natürliche Durchblutung fördern.
  • Apfelessig: Mit Apfelessig können Sie sowohl innerlich als auch äußerlich Krampfadern vorbeugen. Sie können ihn zum einen stark verdünnt trinken, zum anderen Ihre Beine damit einreiben.
  • Weitere Lebensmittel: Gute Wirkung können auch Traubensaft, Paprika, Hagebutte und Ingwer zeigen.

Wie kann man Krampfadern behandeln?

Wenn sie erst einmal da sind, gibt es immer noch Möglichkeiten, Krampfadern operativ zu entfernen, falls die Hausmittel nicht wirken sollten. Zur Verfügung stehen operatives Entfernen, Versiegeln und Veröden.

1. Krampfadern operativ entfernen

Hier gibt es zwei gängige Verfahren:
  • Venenstripping: Die Vene wird als Ganzes entfernt. Diese Methode kommt vor allem bei größeren, dickeren Venen zum Einsatz.
  • Phlebektomie: Dieses Verfahren eignet sich für kleinere Venen. Hier werden mehrere kleine Schnitte gesetzt und die Vene wird in Stücken entfernt.

2. Versiegelung von Krampfadern

Bei dieser Methode wird die Vene nicht entfernt, sondern durch das Einführen einer Sonde, die Hitze erzeugt, von innen versiegelt.

3. Verödung von Krampfadern

Bei der Venenverödung werden ein spezieller Schaum oder eine Flüssigkeit in die betroffene Vene gespritzt. Diese wandeln die Venenwand in Bindegewebe um, wodurch die Vene ebenfalls verschlossen wird.

Darüber, welche Methode für Sie geeignet ist, informiert Sie Ihr Arzt oder Ihre Ärztin.
Prinzipiell können diese Eingriffe zu jeder Jahreszeit durchgeführt werden. Es ist allerdings zu bedenken, dass danach noch einige Zeit Stützstrümpfe getragen und Sauna sowie Solarium gemieden werden sollten. Deshalb ist die beliebteste Zeit zum Entfernen von Krampfadern Oktober bis Mai. Wann und ob Sie eine OP durchführen lassen, liegt im Ermessen Ihrer Ärztin oder Ihres Arztes. Wenn bei Ihnen gerade in der warmen Jahreszeit aufgrund der Krampfadern ein erhöhtes Risiko für Thrombose und Lungenembolie besteht, ist es ratsam, den Eingriff so schnell wie möglich durchzuführen.