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Ingwertee: Warum wir uns gleich eine Tasse machen
Text: Annalina Jegg

Das steckt in der tollen Knolle

Ingwertee: Warum wir uns gleich eine Tasse machen

Ingwertee wirkt nicht nur bei allerlei Beschwerden, er schmeckt auch – mit diesen Tipps.
Gerade wenn es draußen stürmt und erste Schneeflocken fallen, trinken wir gern die ein oder andere Tasse Tee mehr. Das ist auch gut, denn täglich Tee trinken hält gesund, und es gibt Teesorten, die beruhigend wirken. Warum Sie unbedingt öfter zu Ingwertee greifen sollten – nicht nur im Winter – lesen Sie hier.


Inhaltsstoffe: Das ist drin im Ingwertee

In der Ingwerwurzel finden sich viele gesunde Stoffe: ätherische Öle, Vitamine, Mineralstoffe wie Natrium und Kalium. Besonders gefeiert wird der Ingwer aber wegen seiner Bitter- und Scharfstoffe. Diese regen die Bildung von Speichel, Magensaft und Galle an. Ingwer hilft darum besonders gut bei Verdauungsbeschwerden, aber auch bei allerhand anderen Leiden. Und er ist leicht selber zu machen. Genau wie Ingwer Shots.


Ingwertee selber machen: So geht‘s

Schneiden Sie eine Bio-Ingwerwurzel in kleine Scheiben. Am besten ein ca. zentimeterlanges Stück. Schälen ist beim Bio-Ingwer nicht notwendig. Überbrühen Sie die Wurzelstücke mit kochendem Wasser und lassen Sie den Tee abgedeckt zehn Minuten ziehen. Abdecken ist wichtig, sonst verflüchtigt sich leider ein Großteil der ätherischen Öle. Seihen Sie den Tee anschließend ab und lassen Sie ihn etwas abkühlen, bevor Sie ihn trinken. Sie können statt frischem Ingwer auch getrockneten oder Ingwerpulver verwenden.


Richtige Zubereitung: Bitte kein Honig!

Auch wenn viele Ingwertee süßen, damit er nicht so scharf schmeckt – lassen Sie das lieber. Honig und Zucker dämpfen die Wirkung der Bitterstoffe, denn die beginnt bereits im Mund: Beim Kauen reizen Bitterstoffe die Nerven auf der Zunge. Das regt die Speichelproduktion an. Die Enzyme im Speichel beginnen nun das Essen zu zerlegen – verdauen es also schon einmal vor. Gerade wenn Sie Ingwer bei Verdauungsbeschwerden verwenden, ist also vom Nachsüßen abzuraten.


Süßholz mildert den scharfen Geschmack

Aber: Gerade Kinder schmecken scharf oft viel intensiver als Erwachsene. Darum können Sie dem Ingwer Süßholzwurzel zufügen. Süßholz verändert die Wirkung nicht, aber mildert den Bittergeschmack – genau wie schleimstoffhaltige Pflanzen. Das sind zum Beispiel Spitzwegerich, Leinsamen oder Flohsamenschalen.

Vielfältige Wirkung: Wann Ingwertee hilft

1. Husten

Ingwer wirkt entzündungshemmend und schleimlösend. Bei Husten ist er darum super – am besten in Kombination mit Schleimstoffen. Diese finden sich zum Beispiel im Spitzwegerich. Die Schleimstoffe im Spitzwegerich wirken zusätzlich reizmildernd.


2. Verstopfung und Durchfall

Schleimstoffe wirken außerdem abführend, wasserbindend und verdauungsregulierend. Darum können sie zusammen mit Ingwer bei Verstopfung oder Durchfall helfen. Auch Ingwer alleine hilft bei Verdauungsbeschwerden aufgrund seiner Bitterstoffe, die verdauungsregulierend wirken.


3. Immunsystem

Die Scharfstoffe im Ingwer sind außerdem gut fürs Immunsystem. Besonders im Winter ist Ingwertee angesagt: Er wärmt von innen und stärkt die Immunabwehr.


4. Erkältung/Grippe

Die im Ingwer enthaltenen Scharfstoffe Gingerol und Shogaolen wirken bei Entzündungen und gegen Bakterien. Dadurch werden Schmerzen, wie zum Beispiel Muskelschmerzen, während der Erkältung gemildert. Eine Tasse Ingwertee bei einer Erkältung wirkt oft Wunder.


5. Übelkeit

Bei Übelkeit, auch bei Reise- und Schwangerschaftsübelkeit kann Ingwer nachweislich helfen. Denn: Die Gingerole in der Wurzel wirken auf die Serotoninrezeptoren. Diese triggern Übelkeit und befinden sich unter anderem im Magen und in der Magenschleimhaut. Gingerole besetzen oder blockieren die Serotoninrezeptoren und wirken so gegen Übelkeit. Auch bei der Behandlung von Krebspatienten wird Ingwer gegen die oft begleitende Übelkeit bei der Chemotherapie eingesetzt.


6. Heißhunger

Bitterstoffe haben sogar noch mehr drauf: Sie können den Appetit mindern, was besonders bei Heißhungerattacken hilfreich ist. Denn: Bitterstoffe helfen im Magen-Darm-Trakt ein Hormon namens Cholecystokinin freizusetzen. Cholecystokinin hemmt den Appetit. Wer also bei der nächsten Heißhungerattacke Ingwertee den Vorrang vor Süßem oder Salzigem gibt, wird schnell merken, dass sich der Heißhunger in Luft auflöst.


7. Mundgeruch

Auch bei Mundgeruch kann Ingwer eingesetzt werden: Der im Ingwer enthaltene Scharfstoff 6-Gingerol stimuliert ein Speichelenzym, das übelriechende Substanzen abbaut. Es kann damit für frischen Atem und einen besseren Nachgeschmack sorgen.

Unser Tipp

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