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Warum wir ab jetzt täglich ein Glas Apfelessig trinken
Text: Annalina Jegg

Gesund hoch drei

Warum wir ab jetzt täglich ein Glas Apfelessig trinken

Apfelessig trinken: nur ein Trend? Nein! Der saure Saft taugt zum Dauerbrenner in Ihrer Hausapotheke. Und zwar deshalb:
Schon Hildegard von Bingen schätzte die Anwendung von Äpfeln, zum Beispiel bei Gicht, Schmerz in den Lenden oder Schulterblättern. Aus Äpfeln wird Apfelessig hergestellt, der wiederum eine ganze Palette an Anwendungsmöglichkeiten bietet: In die Waschmaschine gegeben, schützt er vor Kalk und wirkt bakterienhemmend, als saure Rinse lässt er die Haare glänzen, in Form von Essigpatscherln ist er ein bewährtes fiebersenkendes Hausmittel – und er kann bei allerlei Krankheiten helfen. Sofern Sie ihn regelmäßig trinken.

Warum Apfelessig so vielversprechend ist? Das liegt an seiner Fülle an Inhaltsstoffen. Und die hat sich Autorin Annette Sabersky in ihrem Buch „Apfelessig neu entdeckt“ genauer angeschaut:


Nicht nur für Essigpatscherl gut: Wissenswertes über Apfelessig

Das ist drin im Apfelessig

1. Essigsäure
Essigsäure ist die wichtigste Säure im Apfelessig. Sie wirkt antibakteriell, also gegen unerwünschte Bakterien im Darm und auf der Haut. Ab einer Konzentration von 5 Prozent im Essig kann Essigsäure sogar für Viren gefährlich werden. „Essigsäure hilft auch dabei, den Blutzuckerspiegel zu regulieren und Cholesterinwerte zu senken“, schreibt Sabersky.
2. Essigmutter
Die Essigmutter bildet sich im Zuge der Gärung aus dem Essigansatz und besteht aus Ballaststoffen. Über die freut sich unser Darm. Eine Essigmutter fühlt sich nur in naturtrübem, unerhitztem Essig wohl, enthält lebende Essigbakterien, Eisen und hat eine stark antioxidative Wirkung. Darum: Lassen Sie sich von der glibberigen Konsistenz der Essigmutter bitte nicht abschrecken. Denn: Sie ist die wertvollste Komponente im Essig.
3. Milchsäure
Milchsäure hält krankmachende Bakterien im Darm in Schach. Sie sorgt nicht nur für ein gesundes Darm-Mikroklima, sondern bildet als Hauptfigur der Immunabwehr im Darm eine Killereinheit, die schädlichen Bakterien den Garaus macht.
4. Polyphenole
Polyphenole finden sich nicht nur im Apfelessig, sondern in allen Obst- und Gemüsesorten. Sie wirken antibakteriell, antioxidativ, fangen freie Radikale ab und machen länger satt. Denn sie verzögern, wie auch die Essigsäure, die Aufnahme von Zucker ins Blut.
5. Weitere Inhaltsstoffe im Apfelessig
Ein Apfelessig hat viele weitere gesunde Inhaltsstoffe. Flavonoide zum Beispiel. Sie reduzieren das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und fördern die Blutgerinnung. Melanoidine schleusen unerwünschte Schmermetallen wie Quecksilber aus dem Körper. Und Ligustrazin verbessert die Durchblutung und wirkt gegen Bluthochdruck.

Apfelessig: Wann und wie einnehmen?

Wenn Sie Apfelessig trinken möchten, um Ihre Gesundheit zu verbessern, greifen Sie zu naturtrübem, rohem (also unerhitztem) Apfelessig. Nehmen Sie 2 TL davon und mischen Sie den Essig mit einem Glas Wasser. Trinken Sie das Essigwasser einmal täglich morgens – auf nüchternen Magen. Denn: „Nur so können Essigkulturen die Magenpassage gut überstehen und werden nicht von der Magensäure geschädigt“, weiß die Autorin.

Wenn Sie möchten, können Sie noch einen TL Honig zugeben. Dieser mildert den sauren Geschmack und hat ja selbst einige gesundheitliche Wirkungen (besonders gesund: Manuka-Honig), kann den Apfelessig-Drink also noch verstärken.


Apfelessig trinken: Das beachten

Achtung: Trinken Sie Apfelessig bitte nicht pur. Die Säure im Essig schadet dem Zahnschmelz, kann zu Erosionen an den Zähnen und Verätzungen in der Speiseröhre führen. Darum sollten Sie Apfelessig nur verdünnt zu sich nehmen und möglichst direkt schlucken.

Wenn Sie an Hypoglykämie, Hypotonie oder Histaminintoleranz leiden: Sprechen Sie vor der Selbstanwendung von Apfelessig bitte mit einer Ärztin oder einem Arzt.

Regelmäßig Apfelessig trinken kann …

das Gewicht leicht reduzieren.
Apfelessig kann beim gesunden Abnehmen unterstützen. Denn: Der Essig reguliert erhöhte Blutzucker- und Cholesterinwerte sowie Blutfette.
Diabetes positiv beeinflussen.
Wer vor Mahlzeiten etwas Essigwasser trinkt, wird feststellen, dass Essigsäure den Blutzuckerspiegel positiv beeinflusst. Blutzuckerspitzen werden gemildert, es muss weniger Insulin ausgeschüttet werden. Das wiederum verhindert Heißhungerattacken.
Durchfall, Verstopfung und Sodbrennen in den Griff bekommen.
Die im Essig enthaltene Essigsäure sowie Milchsäurebakterien machen das Darmmilieu sauer und bieten unerwünschten Keimen, zum Beispiel bei Durchfall, die Stirn. Apfelessig regt die Säureproduktion an und fördert die Verdauung, was eine Verstopfung mildert. „So wird auch die Magenentleerung stimuliert und es bleiben weniger Speisereste im Magen zurück, die den Reflux beim Sodbrennen fördern.“
Erkältungskrankheiten mildern.
Apfelessig ist ein gutes Hausmittel bei Erkältung – nicht nur für Essigpatscherl. „Von Essigmachern, die täglich den sauren Dämpfen des Essigs ausgesetzt sind, ist bekannt, dass sie so gut wie nie an Atemwegsentzündungen erkranken“, schreibt Sabersky. Denn: Die Dämpfe regen die Durchblutung an und fördern so die Schleimlösung und das Ausschwemmen der Keime. Gurgeln mit Essigwasser wirkt zudem direkt auf Erreger, die im Hals sitzen.
bei Ohrenschmerzen und Ohrinfektionen helfen.
Bei Ohrinfektionen kann Apfelessig wie ein mildes Antibiotikum wirken. „Seine Säure setzt Bakterien und anderen Mikroorganismen zu, die mit Ohrerkrankungen einhergehen, und Entzündungen heilen schneller aus – das bestätigen verschiedene Studien“, schreibt Sabersky.